Der richtige Umgang mit dem Handy

Junge mit Notebook

© Adobe Stock, pressmaster

Ein Großteil der Schulanfänger besitzt heute ein eigenes Handy. Mit zunehmendem Alter steigt dann die Zahl der Kinder, die über ein eigenes Smartphone verfügen und regelmäßig im Internet sind - die Tendenz ist weiter steigend!

Eltern statten ihre Kinder gerne mit Handys aus, damit die Kids jederzeit erreichbar sind und sich bei Bedarf auch bei Mama und Papa melden können. Doch natürlich nützen die Kinder das Handy nicht nur, um mit den Eltern zu telefonieren.

Wann ist ein Kind alt genug fürs Handy?

Experten gehen davon aus, dass für Kinder ab neun Jahren ein Handy sinnvoll ist. Dann können Grundschüler mit den Geräten umgehen und sich auch an die getroffenen Absprachen halten. Notwendig kann ein Kinderhandy aber schon früher sein, z.B. dann wenn das Kind den Schulweg alleine zurücklegt oder mit dem Bus oder der Bahn fährt. Ein Handy bedeutet aber auch Verantwortung, wenn es um die Nutzung, die Kosten und das Filmen und Fotografieren geht.

Regeln für Kinderhandys festlegen

Damit von vornherein die Spielregeln für die Handynutzung klar sind, sollte man zusammen mit den Kindern Handyregeln festlegen und deren Einhaltung auch kontrollieren.

Wichtig: Auch Konsequenzen, wie eine Woche Handyverbot, sollten vorab festgelegt werden, falls sich das Kind nicht an die Regeln hält.

Geregelt sollte sein:

  • Wann und wo darf das Handy eingeschaltet werden?
  • Welchen Zweck soll das Kinderhandy erfüllen und welchen nicht?
  • Wann muss es immer ausgeschaltet sein?
  • Wie lange darf es abends eingeschaltet bleiben?
  • Wie hoch dürfen die Kosten pro Monat sein?
  • Wem darf ich meine Handynummer geben und wem nicht?

Handy in der Schule

Im manchen Grundschulen herrscht generelles Handyverbot, in anderen muss es lediglich während der Schulstunden ausgeschaltet sein. Wie das geregelt wird, obliegt der Schulleitung. Genauso wie das Einbehalten von Handys, wenn die Schüler sich nicht an das Handyverbot halten. Falls Ihr Kind für den Schulweg oder wegen der Abholzeiten auf das Handy angewiesen ist, sollten Sie dies am besten direkt mit der Lehrkraft klären.

Apps mit "Kindersicherung"

Für Smartphones gibt es heute Apps, die für Kinder eine eingeschränkte Benutzeroberfläche anbieten. So laufen kleine Handynutzer nicht Gefahr, in Kostenfallen zu tappen oder im Internet auf Seiten zu gelangen, die für ihre Augen nicht bestimmt sind. Eine Handy-Ortung sollte für den Notfall möglich sein.

Tipp: Und um die Kosten unter Kontrolle zu halten, bieten sich Prepaidkarten an: Wenn der Betrag aufgebraucht ist, kann das Kind nicht mehr telefonieren, ist aber immer noch über sein Handy erreichbar, und Notrufnummern können auch dann noch angerufen werden. Manche Anbieter haben Tarife für Kinderhandys mit monatlichen Kostenlimits im Angebot. Hier am besten vergleichen und sich beraten lassen.

Handynutzung: Sicherheit und Persönlichkeitsrechte

Neben den Handyregeln und der Kostenkontrolle darf man auch den Sicherheitsaspekt nicht aus den Augen lassen: In einer Umfrage gaben fünf Prozent der befragten Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren an, schon einmal problematische Inhalte wie Gewaltvideos, sexuelle Angebote oder Freundschaftsanfragen von Unbekannten auf ihr Handy geschickt bekommen zu haben. Außerdem gilt es gerade unter manchen Jungs als "cool" sich gewalttätige oder Gewalt verherrlichende Filme und Bilder anzusehen und weiterzuschicken. Hier ist es wichtig, das Thema mit seinem Kind konkret anzusprechen und aufzuklären.

Handyfotos: Das Internet vergisst nichts!

Da alle modernen Handys Fotos und Videos aufnehmen können, ist der Schutz von Persönlichkeitsrechten ein wichtiger Aspekt. Es ist gut, folgende Fragen zu besprechen: "Warum darf ich keine Fotos und Videos von Freunden ungefragt weiterschicken?" Oder "Wieso ist es schlimm, wenn man andere Personen durch peinliche Fotos oder Videos im Netz bloßstellt?"

Gerade das Mobben im Internet hat unter Schülern in den letzten Jahren stark zugenommen. Kinder sind hinsichtlich Fotos und Videos oft sehr unbedarft. Sie können die negativen Konsequenzen nicht überblicken. Das Internet vergisst jedoch nichts, und das müssen Eltern mit ihren Kindern deutlich besprechen. Sicher ist, dass Kinder moderne Medien kennenlernen und nutzen sollen - klar ist aber auch, dass sie im verantwortlichen Umgang damit aufgeklärt und angeleitet werden müssen.

Tipp: Aufklärungsabend für Eltern

Viele Schulen bieten Aufklärungsabende zur Nutzung der neuen Medien von Kindern an. Hier wird erklärt, wie man Kinder im sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit dem Handy unterstützen kann - und auch mit sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, etc. oder Spielen auf dem Computer. Falls es dieses Angebot an Ihrer Grundschule noch nicht gibt, können Sie es beim Schulleiter oder beim Elternbeirat anregen.

Zuletzt überarbeitet: Oktober 2023

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