10 - 13 ...
 

10 - 13 ...

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Sodapop am 04.04.2013, 12:01 Uhr

Noch besserer Text ( Auszug): Die Lügen der Erwachsenen

[..]
Wir Erwachsenen neigen dazu, ein lügendes Kind einer hochnotpeinlichen Befragung zu unterziehen, ihm strenge moralische Vorhaltungen zu machen, eigene Unehrlichkeiten dagegen herunterzuspielen oder zu entschuldigen. Dabei ist das Gegenteil notwendig.

An unserem Beispiel muss das Kind erleben, wie angenehm es ist, sich auf das, was ein anderer sagt, unbedingt verlassen zu können, noch bevor es selbst in der Lage ist, verlässliche Aussagen zu machen.

Deshalb dürfen wir Kinder nicht vertrösten, abspeisen oder belügen. Wenn wir “ja, ja, morgen” sagen, muss das verbindlich sein und nicht nur eine bequeme Ausrede. Wenn wir ein Produkt des Kindes loben, sollte das unsere ehrliche Meinung sein, nicht ein billiger Trost. Vor allem müssen wir die Wahrheit sagen:

Wenn wir ein zerbrochenes Spielzeug weggeworfen haben, weil wir es für wertlos hielten,
wenn wir vor einem Arztbesuch gefragt werden, ob es wohl weh tun wird,
wenn wir weggehen wollen, während das Kind schläft – auch wenn das unangenehme Konsequenzen hat, denn gerade das erhoffen wir später auch von unseren Kindern.

Leicht gesagt, mögen Sie antworten, aber schwer durchzuhalten! Wenn das aber so ist, wenn wir bereit sind, uns gelegentliche Notlügen nachzusehen, dann müssen wir das erst recht den Kindern zugestehen. Denn ist ein Kind etwa nicht in Not, wenn es etwas zugeben soll, was es nicht zugeben möchte?

Es verbietet sich auch, ein Kind absichtlich oder leichtfertig in eine solche Notsituation zu bringen. Ein Erwachsener findet leicht eine Möglichkeit, sich durch geschickte Formulierungen oder Ausweichmanöver um eine eindeutig falsche Aussage zu drücken. Ein Kind ist da noch weniger geschickt. Meist hat es nur die Wahl zwischen Wahrheit und Lüge – vorausgesetzt natürlich, es kann beide schon deutlich genug unterscheiden. Wenn ich es davor bewahren will, zu lügen, weil es die Wahrheit nicht sagen will, muss ich auch das Verweigern einer Antwort, muss ich auch ein “Das möchte ich nicht sagen” akzeptieren. Ein Kind beweist damit, dass es nicht lügen möchte – das sollten die Erwachsenen anerkennen.

Wenn ich erreichen möchte, dass ein Kind nicht lügt, muss ich ihm Vertrauen entgegenbringen – immer wieder neu, auch nach der ersten, zweiten, dritten Lüge. Denn ein Kind kann Vertrauen in die eigenen moralischen Fähigkeiten nur lernen, wenn ihm dieses Vertrauen auch von anderen gezeigt wird. Misstrauen und Kontrolle bedeuten: “Ich traue dir nicht, ich traue dir Ehrlichkeit nicht zu”. Wie soll sie sich da das Kind selbst zutrauen? Und warum soll es ehrlich sein, wenn ihm doch nicht geglaubt wird?

Sinnlos ist es, ein Kind zu strafen, weil es gelogen hat. Wer nur nicht lügt aus Angst vor Strafe, der wird wieder lügen, sobald er sich vor Entdeckung sicher glaubt. Er wird raffinierter, nicht ehrlicher.

[..]
Quelle Familienhandbuch

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Ähnliche Fragen

Ähnliche Beiträge im Zehn bis Dreizehn - Forum:

lernen/arbeiten in den Ferien - wie haltet ihr Erwachsenen das

Angeregt durch die Frage unten welche/wessen Kinder in den Sommerferien etwas lernen sollen frage ich mich ob der Unterschied darin liegt wie die Eltern mit ihren eigenen Ferien umgehen? Ich selber mische Arbeit/Urlaub bunt durcheinander. Meine Kinder sollen in den Ferien ...

von Laufente123 28.07.2012

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Erwachsenen

Lügen unter Freundinnen

Ich habe mal eine Frage, wie gehen Eure Kinder damit um, wenn sie bemerken, dass sie von "Freunden" belogen werden oder was ratet ihr Euren Kindern? Meine Tochter hat eine "Freundin", von der sie nachweislich ständig belogen wird. Aber auch im Beisein der Mutter belügt das ...

von laina01 15.02.2012

Frage und Antworten lesen

Stichwort: Lügen

Die letzten 10 Beiträge im Forum 10 - 13 ...
Die ersten Schritte in die Pubertät
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.