Beschäftigung Teenie

Bei uns (Teen, 15) gibt‘s abends auf dem Zimmer nur Bücher lesen, Gitarre spielen etc., aber kein Netflix und kein Handy ab 20 Uhr. Wer glotzen will, muss ins Wohnzimmer kommen. Da werden dann Krimis, Familienfilme etc. geschaut, jeder darf mitentscheiden. Denn wenn schon Bildschirmkonsum, dann wenigstens zusammen als Familie, wo man gemeinsam lacht, das Gesehene kommentiert, etwas zusammen nascht usw. Manchmal machen wir auch einen Spieleabend oder spielen Kicker im Keller, kochen alle zusammen oder machen einen Raclette-Abend.

Das einsame Parallelleben im Kinderzimmer mögen wir nicht, daher gib’s hier abends Bildschirmverbot für sämtliche Geräte. Ich weiß aber auch, dass viele Teens das so machen wie Deine Tochter, und dass wir Glück haben, dass unserer hier nicht allzu vehement protestiert. Gegen starken, bitteren Widerstand, wie er ja auch vorkommt, ist das sicher schwer durchzusetzen.

Unser Sohn hockt zum Glück ganz gern bei uns, und er ist vom Naturell her gutmütig. Er spielt immer zuerst etwas Gitarre in seinem Zimmer (komponiert auch ein bisschen mit Mischpult usw.), und so gegen 21 Uhr kommt er dann runter ins Wohnzimmer. Später im Bett liest er noch. Ab und zu erwische ich ihn dann auch beim Daddeln am Handy, aber meistens klappt es gut.

Wenn Deine Tochter extrem widerborstig ist, ist die Sache sicher schwerer. Ansonsten muss ich sagen, dass ein Bildschirmverbot fürs eigene Zimmer ab dem Abendessen ganz gut funktioniert. Vor allem wenn man es begründet (Familie versus einsames Glotzen etc.). Unser Sohn findet das zwar offiziell auch völlig unverständlich und blödsinnig von uns Eltern. Aber das ist eher so ein halbherziger Protest, um das Teenie-Gesicht zu wahren. :-)

Ich weiß, es gibt harte Knochen unter den Teenagern, bei denen die Sache nicht so einfach ist. Trotzdem bin auch ich als Mutter ein harter Knochen, wenn mir etwas wichtig ist. Und ich finde einsames Bildschirmglotzen im Kinderzimmer so fürchterlich, dass ich an Deiner Stelle schon versuchen würde, mit Deinem Partner geschlossen aufzutreten (wichtig!) und da eine neue Regel aufzustellen. Etwas Protest kommt dann natürlich, aber man kann trotzdem mal 14 Tage abwarten, ob es mit etwas Umgewöhnung nicht doch ganz gut klappt.

LG