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Geschrieben von Kolkrabe am 15.05.2010, 13:31 Uhr

Aua, aua, aua - Reni....

Also, noch mal ganz kurz, ich habe ja eine Lawine losgetreten ;-)

(Nachtrag - "kurz" klappt nicht)

Mein Partner IST ein Suchtcharakter. Dass ich keine Tendenzen zu Suchtcharaktern habe bezog sich auf die Frage welche Sucht mein Ex-Mann denn hatte.
Für mich ist es also neu einen Suchtcharakter zum Partner zu haben.

Vallie, Du hast natürlich völlig recht.
Er hat nicht für MICH die anderen Süchte aufgegeben. Denn wenn ich das glauben würde, würde das für mich auch bedeuten dass ich Angst haben müsse er würde wieder anfangen wenn ich nicht mehr da wäre. Und das würde eine erneute Abhängigkeit meinerseits bedeuten und dass ich aus dieser Angst heraus eine evtl. Trennung nicht vollziehen würde, da ich ja im Grunde die "Verantwortung für seine Suchtfreiheit" tragen würde.
Da ich diese nicht trage bin ich mir durchaus bewußt dass er die Verantwortung ganz alleie trägt, auch wenn er gerne immer andere Gründe angibt. Mal waren es die Frauen, dann andere Dinge.
Ich differenziere mich da ganz klar und sage ihm auch dass er GANZ ALLEINE dafür verantwortlich ist. Dafür, ob er es macht und dafür ob er es läßt.

Ich wollte aber lediglich damit zeigen dass er schon einige "Süchte" alleine aufgeben konnte, und das verdient Anerkennung und zeigt mir gleichzeitig dass er es kann und genügend Willensstärke hat.

Reni, nun, ich habe Aua-Bauch.
Ich habe mich mit dem Spiel befasst, glaub mir. Und ja, ich habe auch Zeiten gehabt in denen ich meine Hobbys bis spät in die Nacht betrieben habe.
Aber - es sind immer nur Hobbys. Und wenn ich mal eine halbe Nachtschicht hatte, dann hat dennoch nichts anderes darunter gelitten.

Es ist mir ein wenig zu pauschal zu sagen dass mein Partner im richtigen Leben keine Anerkennung findet und er deshalb dieses Spiel so über alle Maßen betreibt. Das ist schlichtweg falsch.
Und doch, er wird auch hier gebraucht, mehr als du denkst.

Ich bin keine hysterische Zicke die immer nur meckert. Und Geld verdient er auch.
Wir haben eine tolle Basis, und ich lasse ihn ja auch abends seine Zeit. Darum geht es auch gar nicht.

Deine Aussage
"Es ist keine Sucht etwas zu tun, das einem guttut..erst, wenn die negativen Dinge überwiegen..es eigentlich gar keinen Spaß mehr macht, man aber trotzdem nicht aufhört...dann ist es sucht!"
ist mir zu pauschal, zu einfach.

Nicht jeder Suchtkranke betäubt sich weil er merkt dass er in einem Dilemma steckt. Viele Süchtige sehen die Probleme gar nicht, die sieht nur die Umwelt. Erst wenn man sein verhalten als Sucht erkennt kann man dagegen angehen.
So lange würde kein Süchtiger sein Verhalten als "Sucht" anerkennen, da kann dein "Alki" noch so müffig und fertig durch die Gegend laufen. (Verfremdetes Selbstbild) - zumindest sind das meine Thesen zum Thema "Sucht".

Ich "wuppe" vieles alleine, gerade WEIL er ja immer online unterwegs ist.
Er weiß ja dass ich ihn brauche und er ist ja auch "schon mal" da wenn ich ihn darum bitte.
Aber ist mir einfach zuwider auf Dauer zum PC zu latschen und zu fragen "KAnnst Du mir helfen oder machst Du gerade eine Instanz?"
Das Ganze schaukelt sich dann so lange hoch bis ich mal wieder diskutiere. Je nach dem zu welcher Tagesform ich ihn erwische ist er einsichtig - oder eben nicht.

Und Du glaubst es wäre eine Lösung wenn ich mir auch einen Account zulege? Wenn ich dann Hand in Hand mit seiner Spielfigur dem virtuellen Sonnenuntergang entgegen laufe?
Nein, ganz sicher nicht. Das wahre Leben ist doch um einiges interessanter. Abgesehen davon ist es SEINE Sache, und ich müsste doch bescheuert sein wenn ich ihn dahin gehend noch unterstützen würde.
Dann hätte mein Leben tatsächlich Talkshow-Niveau.

Mir ist klar dass viele Spieler ihr Spielverhalten nicht als übertrieben ansehen, und auch mein Partner sieht es (momentan, das war schon mal anders), nicht als Sucht. Denn in dem Stern-TV-Bericht war ja die Rede von Menschen die wegen des Spiels in Flaschen pinkeln, und so, meinte er naserümpfend, sei er ja wohl nicht. Ergo auch nicht süchtig.

Ich kenne auch viele der Foren und Beiträge von Spielern die sich über unterstelltes Suchtverhalten ärgerlich äußern, manchmal auch belustigend über die Sorgen und Nöte der Angehörigen.

Und Deine Idee "einfach mal das Privatleben nach den Wünschen des Süchtigen gestalten und dann hört er schon damit auf" finde ich gerade zu dumm und naiv. Wenn es so einfach wäre Süchte und Zwänge zu heilen, ja, dann muss man ja nur Freunden und Verwandten die Verantwortung (und Schuld) geben und schon brauchen wir keine Therapie mehr.
Lediglich "Lebensgestaltungs-Berater", die dafür Sorge tragen dass es dem "Kranken" so schön wie mäglich gemacht wird. Oder?

Alles in allem, liebe Reni, ja, er IST Suchtgefährdet und Suchtkrank. Und daran kann ich nichts ändern.
Ich will aber versuchen dass sich dieses Spiel, dass ja sein Hobby ist besser in unser Leben integrieren lässt.
Aber sollte das nicht klappen, dann muss er sich entscheiden.

LG

Kolkrabe

 
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