Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Tini mit Charlotte am 30.01.2003, 0:28 Uhr

Liebe Kristin

"Jede Mutter hier liebt ihr Kind, akzeptiert es so wie es ist"
na, das möchte ja bitte auch so sein und es wäre wirklich sehr traurig, wenn dem nicht so wäre.

"ich kann mir auch was schöneres vorstellen, als zu lesen daß mein Gabriel besser hätte abgetrieben worden wäre"
nee, nee, Nora, viel zu emotionale Interpretation. Ich sage nicht, daß Du Gabriel hättest abtreiben sollen. Ich sage nur, wie ich mit dieser Situation umgehen würde. Großer Unterschied.

"Hast Du Erfahrungen mit behinderten Menschen?" Ja, aber nicht mit geistig behinderten, oder besser ausgedrückt, nicht mit Menschen, die von Geburt an geistig behindert waren.

Oben, auf Alienas Posting habe ich bereits dargelegt, daß aus irgendeinem Grund viele hier jede andersgeltende Meinung auf sich ummünzen und dadurch jedoch auch leider der EIndruck einschleicht, daß wenn man ein behindertes Kind abtreibt, man nicht wirklich die richtige Entscheidung trifft. Das ist aber nicht so. Leider wird auch die nicht so rosige Seite einer Familie mit behinderten Kindern unter die Tisch gekehrt. Das ist fahrlässig. Mit einer Behinderung zu leben (auch als selbst betroffener mensch) ist nämlich nicht nur eitel sonnenschein, man ist nicht nur star der party oder sonnenschein, man ist auch aussenseiter, muß seine schilde stärken, muß in der lage sein, unangenehmes auszublenden. einigen gelingt das, anderen nicht. man muß aber auch darüber reden. wer möchte schon nachdem man nur gehört hat, wie sehr mütter ihr behindertes kind nicht missen wollen, mit einer situation konfrontiert wird, in der man jeder dieser frauen nur den hals umdrehen möchte und an sich selbst zweifelt, weil man selbst offenbar nicht die nötoge kraft hat. wer möchte den mann verlieren, mit dem man sich so eine familie gewünscht hat, weil der das ganze nicht mehr aushält, wer möchte schon von den gängen zu ämtern reden, bei denen einem unwissen und unverständnis förmlich gegenübersteht, wer möchte darüber reden, wie man sich fühlt, wenn man das gefühl hat, um jeden pfennig betteln zu müssen, wer möchte denn wirklich darüber reden, wie es ist um die übernahme von therapiekosten zu kämpfen. wie man es aushält, keinen urlaub zu haben, immer zu kämpfen. Oder den Verfall eines geliebten Menschen zu sehen, von einer einst so aktiven und intelligenten Person zu einen unartikulierten Häufchen Elend.

Aber auch das sind Aspekte des Lebens mit behinderten. Auch muß man an die Möglichkeit denken, inwiefern später die eigenen Kinder und deren Familienplanung durch einen genetisch vererbaren (möglicherweise rezessiv) Defekt völlig aus dem Ruder geworfen werden. Also, daß zu verschweigen, nur weil sich jemand davon persönlich angegriffen fühlt, halte ich für verwerflich.

Nichts für ungut. Ich denke, DU bist froh, daß Gabriel geboren wurde und ich denke auch, daß Gabriel froh ist, daß er geboren ward. Und das ist gut.

Kristin

 
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