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Geschrieben von Kalogo am 16.09.2006, 16:34 Uhr

nochmal wegen Gymnasium... (sehr lang)

Hallo Monie,

bei Euch gibt es jetzt schon bald die Empfehlungen ? Bei uns erst etwa zum Halbjahr (und die Schule beginnt überhaupt erst übermorgen ..).

Ein paar Gedanken noch von mir : Warum hätte Deine Tochter denn bisher all' diese - das Kind vermeintlich für das Gymnasium qualifizierenden - Eingeschaften zeigen sollen ? Es ging doch auch so und die Klassenkameraden waren offenbar alles andere als ein Ansporn. Das kann (kann .. ) auch von einer gewissen Bauernschläue - netter ausgedrückt : Effizienz - zeugen : Gerade so viel tun, damit es reicht. Warum sollte es auf dem Gymnsaium nicht so weitergehn ? Und wenn dort die Anforderungen steigen, steigt womöglich auch der Einsatz ?

Mir widerstrebt es so sehr, bereits für ein Kind mit 9 oder gerade mal 10 eine Prognose für den weiteren schulischen Weg zu stellen, indem man ihm - trotz akzeptabler Leistungen - bereits jetzt fehlenden Leistungswillen, fehlende Eigeninitiative etc. bescheinigt. Es sind doch immer noch Kinder, die die Tragweite der Entscheidung nicht überblicken können. Sicher gibt es Kinder, die diese zitierten Eigenschaften aus sich heraus haben. Aber das sind bestimmt die wenigsten; zumal in dem Alter.

Es kennt doch sicher jeder von sich selbst, daß der Einsatz und Fleiß mit dem Ziel und seiner Ernsthaftigkeit steigen ?! Und welcher 4.-Klässler hat schon eine so konkrete und realistische Berufsvorstellung ?
Zum Glück bin ich nicht das geworden, was ich als Kind noch wollte ;-)

Deine Frage hat mich an meinen eigenen Weg erinnert : In der Schule habe ich wirklich nie etwas getan (außer immer gut mitzuarbeiten ;-), weil es eben auch so gut gereicht hat. Erst im Studium habe ich das echte Arbeiten und Lernen gelernt. Denn da habe ich recht bald einen wirklichen Berufswunsch gehabt und gesehen, daß ich den nur verwirklichen kann, wenn ich viel, viel lerne. Und es hat geklappt :-)

Für uns hier - mein Ältester ist auch so ein faules Exemplar mit dennoch recht guten Noten - steht jedenfalls fest, daß die Kinder in der weiterführenden Schule einsteigen sollen, die ihren Begabungen entspricht und nicht notwendigerweise ihrem derzeitigen Leistungswillen. Denn gerade an dem kann sich von Heute auf Morgen so viel ändern; das erwähnst Du ja auch : Eine neue Umgebung und neue Klassenkameraden können geradezu Wunder wirken und einen mitreißen.

Die Gefahr der Frustration, wenn's denn doch nicht klappt, sehe ich durchaus. Das hängt aber auch davon ab, wie man es dem Kind "verkauft" : Es ist überhaupt keine Schande, eine hohe Hürde nicht nehmen zu können. Es könnte aber ein "Schande" sein (bitte wirklich die Anführungszeichen beachten), aus seinen Fähigkeiten nicht das Beste zu machen; es nicht zumindest zu versuchen.

In dieser Sichtweise bestätigen mich zwei Überlegungen : An der Durchlässigkeit der Schultypen habe ich jedenfalls hier in Baden-Württemberg ganz erhebliche Zweifel. Vor allen Dingen aber bin ich davon überzeugt, daß es in der heutigen Zeit mit ihren vielen Versuchungen und Anfechtungen riskant ist, ein Kind zu unterfordern !
Dazu - Verzeihung - noch eine persönliche Erfahrung : Mein etwas schwieriger Ältester (jetzt 4. Klasse) war im Sommer auf einem - als eine Art Schule aufgebauten - Ferienkurs in einem anspruchsvollen Internat. Dort, oh Wunder, gab es keinerlei Zwischenfälle, unangemessenes Benehmen irgendeines Kindes. Auf die Frage nach dem Warum sagt mein Sohn : "Wir hatten gar keine Zeit dazu."
Das hat mir wirklich zu denken gegeben (und arbeitet noch in mir).

Gruß und auf alle Fälle alles Gute für Euch !
Julia

 
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