Die Geburt

Die Geburt

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Schniesenase am 09.03.2018, 20:34 Uhr

Dann wählt doch für euch die Hausgeburt!

Das ist Totschlagargument, Wurzelzwerge. Warum bist Du dabei so verbissen?

Niemand redet hier von "die Geburtshelfer" oder spricht ihnen Menschlichkeit ab. Solche Verallgemeinerungen finde ich total daneben.

Frauen gehen zur Geburt hierzulande in Krankenhäuser, weil "man das so macht", aus dem Sicherheitsbedürfnis, die segensreichen Entwicklungen der Medizin zur Verfügung haben zu wollen, falls was schiefgeht, aus Angst, weil sie sich gar nicht vorstellen können, dafür zu Hause zu bleiben, weil Partner und Familie Amok laufen, wenn sie nur die Idee der Hausgeburt laut denken würden, weil im Vorfeld Komplikationen zu erwarten sind usw.

Der beste Ort für eine Geburt ist der, an dem die Frau sich gut beschützt, begleitet und aufgehoben fühlt. Dann nämlich funktioniert der hormonale Ablauf, der Geburt steuert, am reibungslosesten.

Ich kenne zwei Frauen, die das erste bzw. erste und zweite Kind in der Klinik bekommen haben und die dort so Schreckliches erlebt haben, dass sie zu zittern anfangen, wenn sie nur daran denken, sich die Geburtsdokumentation aushändigen zu lassen, weil sie sich nicht vorstellen können, diese Klinik noch einmal zu betreten, diesen beteiligten Menschen noch einmal zu begegnen. Eine davon hat nur ein Kind. Zu groß war die Angst vor einer weiteren Geburt. Die andere hatte denselben Plan nach Kind 2, wurde aber durch Nichtfuktionieren einer neuartigen Spirale zum dritten Mal schwanger. Sie machte dann eine Hausgeburt, und das war ihr Glück, weil sie so einen großen Teil des Traumas loswerden konnte, die gute Erfahrung die vorhergehenden ablöste.

Ich kannte sie noch nicht, als ich selbst überlegte, wo mein Kind zur Welt kommen sollte. Ich besichtigte die drei infrage kommenden Kliniken hier mit meinem Mann. Alle drei gut 1/3 Kaiserschnittrate. Als ich danach wieder zu Hause war, wusste ich, dass ich dort niemals das Gefühl haben würde, mein Baby und ich wären sicher und gut aufgehoben, und nach Absprache mit Ärztin und Gynäkologin plante ich eine Hausgeburt. Das war das beste, was ich tun konnte. Es war mein erstes Kind, und die Geburt war absolut komplikationslos, dauerte weniger als 5 Stunden, und am Ende erzählte mir die jahrzehnteerfahrene Hausgeburtshebamme, dass Hausgeburten in der Regel so unspektakulär und relativ kurz verlaufen. Allein die Vorstellung während der Wehen, mich nun ins Auto setzen zu müssen, fand ich abschreckend. Diese Hebamme hat mich aber auch von Beginn der Schwangerschaft an betreut, und sie hat einen guten Teil dazu beigetragen, mögliche Komplikationswege schon vorher abzuwenden. Das nämlich können erfahrene Geburtshebammen, wenn man sie "ihre" Frauen von Anfang an betreuen lässt. Viele Probleme können so im Vorfeld erkannt und eine Menge davon im Vorherein abgewendet werden. Ich habe einen unheimlichen Respekt vor all diesen Frauen, die uns helfen, selbstständig und kraftvoll Leben auf die Welt zu bringen!

Es gibt durchaus Frauen, die lieber woanders als in der Klinik entbinden. Die haben dann aber auch mit heftigsten Repressionen der Umwelt zu tun, kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Das versteht niemand. Aber alle, die es gemacht haben, die ich kenne, haben gute Erfahrungen gemacht.

Auch ein Grund für die Petition, diese Möglichkeit zu erhalten, für all die, die sich im Krankenhaus in der Nähe eben nicht wohl und sicher fühlen würden.

Würde ich in Herne wohnen, wäre ich vermutlich gar nicht auf die Idee gekommen, eine Hausgeburt machen zu wollen. Das kommt auch sehr auf die Kliniken an, finde ich.

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge im Forum Die Geburt

Anzeige Salus Floradix

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.