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Geschrieben von wilma68 am 27.11.2006, 9:47 Uhr

@saulute

Hi,

verteufeln tue ich es nicht... ich würde das Gesetz nur ändern. Denn es ging im Ausgangbeitrag dieser Diskussion um die Trisomie 23, also das Down-Syndrom - und es ist für mich wirklich nach wie vor unterirdisch, dass diese Menschen mit dem, wie ich finde, durchaus lebenstauglichen Anderssein, getötet werden dürfen. Warum bitte macht es bei Tötung in der 24. oder 32. SW einen Unterschied, wenn Babies in der bspw. 24 SW geboren werden und mit allem medizinischen Know How gerettet werden können? Warum können bspw. Herz-OP im Mutterleib durchgeführt werden, weil es sich ja hier um ein rettenswertes KInd handelt (was ich übrigens absolut befürworte) und lebensfähige Kinder im gleichen Entwicklungsstdium werden getötet?

Wo steckt da die Logik? Die stringente und fundierte ethische Begründung würde ich gerne lesen...

Saulute, ich bleibe dabei zu hinterfragen: Wer Kinder NUR wegen eines Gendefektes wie dem Down-Syndrom töten lässt, ist wieviel besser als das NS-Regime, welches Behinderte umbringen ließ? Es wird absolut kein Argument geben, wie z.B. die "Kinder leiden unter Schmerzen" o.ä., welches irgendjemand bringen könnte, dass diese glücklichen und liebenswerten Menschen vor ihrer Geburt zum Tode verurteilen könnte. - Außer dem Egoismus seiner Eltern.

Warum ist es ein Kriterium zu sagen: Menschen sind unterschiedlich stark? Das ist doch genauso fadenscheinig wie die ewigen Ausreden bei der unterlassenen Hilfeleistung von Passanten, die bei Unfällen nicht helfen können/wollen. Ich weiß, in den USA werden Ersthelfer nach Fehlern manchmal angeklagt, aber hier nicht. Gut, dass ist ein anderes Thema, aber eine ähnliche Einstellung: Ich möchte etwas haben/machen, was alle haben/dürfen, also habe ich das Recht daran teilzunehmen. Aber die unangenehmen Seiten lasse ich einfach einmal aus... Auch hier bleibe ich dabei, wer sich für nicht stark genug hält ein behindertes Kind aufzuziehen, ist vielleicht auch nicht stark genug ein evtl. hochbegabtes Kind zu erziehen. Also, warum für das eine zu schwach, für das andere stark genug. Wer meint, hochbegabt ist doch klasse, hat ja keine Ahnung...

Dass ich hier den Wert des Lebens so vehement gegen euch verteidige hat nichts mit dem Tod meines Kindes zu tun... Auch vor seiner Geburt habe ich mich gegen die Eltern von Sönkes KV bezüglich des Wertes von behindertem Leben durchsetzen müssen. Keine Zahl der Welt kann den Wert des Lebens herabsetzen, denn Ethik und Moral sind philosophische Disziplinen, die eher nichts mit Statistik zu tun haben. Die Ethik baut allein auf das Prinzip der Vernunft...

Fällt es euch eigentlich nicht auf, wie ihr hier argumentiert? Mit dem Prinzip der Vernunft hat das nichts zu tun...

Dass ich noch als Einzige hier gegenhalte heißt nicht, dass nicht ganz viele meine Einstellung teilen, sondern dass ihr hier in diesem Forum zu den "Schwergewichten" der Diskussionen gehört. Das heißt also nicht, dass ihr hier die besseren (oder überhaupt) Argumente habt...

Alles Liebe, W

 
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