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Geschrieben von S_A_M am 26.11.2006, 19:21 Uhr

TV-Tipp: Leben mit behinderten Kindern &Abtreibung

Wiedermal interessant, die verschiedenen Meinungsbilder aufeinander prallen zu sehen, schade, dass es immer in großen Zank ausartet.

Und das, obwohl die Sendung erst Übermorgen kommt ;-)

Naja, daher von mir nurnoch eine Anmerkung: Natürlich ist es schwer sich in der Trockenübung vorzustellen, sein Leben mit einem behinderten Kind zu führen und er scheint pauschal einfacher, sich dagegen zu entscheiden, wenn man sich schon vor die Wahl stellt. Aber wer denkt eigentlich ebenso ersthaft darüber nach, was es für einen selbst und für seine Familie und das weitere Leben bedeuten könnte, sich bewusst gegen das Leben des eigenen Kindes zu entscheiden....

Marianne Neeb hat ein Buch über ihe diesbezüglichen Erfahrungen geschrieben. Mit einem interessanten Fazit, was sicher ebenso schwer vorstellbar ist, wie das Fazit vieler Eltern die sagen: Ich würde mein Kind mit Behinderung nicht gegen ein anderes Kind eintauschen wollen.

Soviel von mir, liebe Grüße
Sabine

Lysander - Grenzerfahrung einer Mutter

"Nun ist er weg und ich muss noch 30 Jahre auf der Erde leben. Für mich ist es eine unendlich lange Zeit. Am liebsten wäre ich tot gewesen und mitgegangen." - Marianne Neeb erhielt am 24.01.2006 nach einer Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) in der 19. Schwangerschaftswoche die Diagnose Down-Syndrom / Trisomie 21 für ihren ungeborenen Sohn. Acht Tage später geht sie zur Abtreibung ins Krankenhaus. Die Wehen werden künstlich eingeleitet, Lysander wird am 02.02. mit einem Gewicht von 270g bei einer Größe von 22 cm auf natürlichem Weg aber tot von seiner Mutter entbunden. Er wird am 9.2. im Familiengrab beigesetzt, bekommt einen Grabstein und am 23.6., dem errechneten Geburtstermin, erscheint seine Todesanzeige. In ihrem Buch berichtet Frau Neeb über die Zeit vor und nach dem Schwangerschaftsabbruch und möchte Frauen in einer ähnlichen Situation aufzeigen, auf was sie selbst von niemandem vorbereitet wurde: Den Tod des eigenen Kindes zu wollen und sich für einen legalen Schwangerschaftsabbruch wegen einer Behinderung zu entscheiden, reißt tiefe, schmerzhafte Wunden in die Seele der Mutter und hinterlässt Spuren in ihrer Familie, die sich nicht so einfach "wegmachen" lassen, wie ein behindertes Kind... In einem Artikel über das Buch schreibt Frau Neeb über Gespräche mit anderen Müttern mit ähnlichen Erfahrungen und muss erkennen: "Das kann keine verkraften. Manche holt es noch Jahrzehnte später wieder ein. Ein Arzt berichtet, dass noch Jahre später Mütter nach Unterlagen ihrer toten Kinder suchen würden." (LmDS, 9/2006, S.45) Frau Neeb sagt ein halbes Jahr nach dem Abbruch, mit ihrem heutigen Wissen würde sie sich nie wieder zu einem solchen Schritt entscheiden: "Gerade das, was man doch zusammenhalten wollte, wird im Nachhinein zerstört."(ebd., S.46)

 
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