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Geschrieben von crisgon am 12.03.2010, 8:50 Uhr

Wer reagiert hier falsch? Sehr lang....

Ich kann Dich unheimlich gut verstehen. Wir stecken in eine ähnliche Situation. Wir haben auch beide studiert und sehr viel gearbeitet, bevor die Kinder kamen. Mein Mann hat inzwischen eine sehr hohe Stelle und verdient sehr viel Geld, mehr als ich je verdienen würde, wenn ich wieder arbeiten ginge. Auch wenn ich keine Kinder gehabt hätte, hätte ich niemals dieses Einkommen erreicht. Dabei habe ich auch sehr gut verdient. Mein Mann arbeitet aber auch unheimlich viel. Geht um 7.30 aus dem Haus und kommt selten vor 20 Uhr. Und zusätzlich die Geschäftsreisen, die dazu führen dass er ca. 50% der Zeit im Ausland verbringt. Nach unserem ersten Kind habe ich trotzdem Vollzeit gearbeitet, das Kind war damals nur 6 Monate alt als ich wieder zur Arbeit ging. Nach der Geburt des zweiten sind wir umgezogen, weil mein Mann ein sehr gutes Angebot woanders bekommen hat. Dadurch musste ich mein Job aufgeben (ca. 300 km weit weg). Da unser zweiter Sohn auch noch sehr krank wurde, konnte ich ca. 2 Jahre lang auch nicht an Bewerbungen denken, da er ja in Behandlung war und täglich 2 Mal zum Arzt musste, zusätzlich alle 3 Stunden Medikamente bekam, etc.etc. Nach ca. 2 Jahren war der Kleine aber zum Glück wieder gesund, kam in den KiGa, und ich fing wieder an Bewerbungen zu schreiben. Allerdings wie bei Dir mit "Alleinerzieher-Status". Das heißt mir muss klar sein, dass mein Mann diesbezüglich Null Unterstützung leisten wird, da er beruflich extrem eingespannt ist. Wir haben auch keine Verwandtschaft in der Nähe. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit eines Aupairs oder einer Kinderfrau, aber in meinem Beruf wird in der Regel viele Stunden gearbeitet, da ist es nicht denkbar dass ich um 16 Uhr nach Hause gehe. Und da die Kinder quasi ohne Papa aufwachsen, möchte ich zumindest regelmäßig zu Hause sein. Das Ergebnis - ich arbeite immer noch nicht, und das obwohl der Kleine jetzt schon 5 Jahre alt ist. Zu meiner Zufriedenheit habe ich mir ein paar Beschäftigungen ausgesucht, die mir Spaß machen - beispielsweise engagiere ich mich ehrenamtlich in Schule und Kindergarten, mache dort die gesamte Buchhaltung und bin im Vorstand vom Förderverein. Auch treibe ich regelmäßig Sport. Und gegen einen Mini-Verdienst mache ich noch die Buchhaltung von zwei anderen Bekannten. Das Geld ist minimal, aber zumindest habe ich das Gefühl, dass mein BWL Studium nicht für die Katze war und ich schalte von Kind und Haushalt ab.
Der große Unterschied zu Dir ist, dass mein Mann mich voll unterstützt. Nicht mit der Kinderbetreuung, das gar nicht. Aber indem er mir keine Vorwürfe macht, weil ich nicht arbeite, und sein verdientes Geld als unser Geld sieht. Er käme nie auf die Idee mir etwas vorzuwerfen bei Geldausgaben - ich bin aber auch eher die geizige bei uns und bremse ihn bei den Ausgaben. Aber er zahlt ohne mucksen eine Putzfrau, die zwei Mal die Woche zu uns kommt. Und ich sehe mich überhaupt nicht als Bittstellerin, immerhin halte ich ihn den Rücken frei, damit er so viel arbeiten kann. Denn ohne mich, könnte er niemals zwei Kinder groß ziehen. Er ist ja wie gesagt 50% der Zeit im Ausland, wie sollte er das schaffen?
Ich denke in Deinem Fall müsstest Du mit Deinem Mann Klartext reden. Also klar machen, dass Du sehr gerne arbeiten würdest, aber es eben bislang nicht klappt, weil es mit der Kinderbetreuung schwer kompatibel ist. Aber dass Du ihn den Rücken freihälst, damit er so viel arbeiten kann. Und vor allem solltest Du an Deinem Selbstbewusstsein arbeiten. Du bist keine Bittstellerin, Du hast für Dein Kind und Deinem Mann Dein Job (vorübergehend) aufgegeben, und deswegen bist Du nicht weniger wert oder darf Dein Mann Dich degradieren. Suche weiter, vielleicht findest Du bald eine geeignete Stelle!
LG

 
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