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Geschrieben von Hexhex am 17.04.2019, 9:03 Uhr

War bei uns ähnlich, klappte dann aber doch...

Ich hatte beim Lesen den Gedanken, dass man sich vermutlich was vormacht, wenn man das Ganze auf seinen Beruf schiebt. Es ist nicht der Beruf, sondern der Mann: Dein Freund hat einfach offenbar noch das Bild vom Mann-Sein und von Familie, dass die Frau für zu Hause und die Kids zuständig ist, und der Mann raus ins Leben geht und sich um die richtigen „Männersachen“ kümmert. Dieses Rollenmodell lebt Ihr ja auch schon seit dem ersten Kind, oder?

Ich glaube, es wird ein hartes Stück Arbeit, ihn noch zu verändern. Das Ding ist ja, dass er absolut zufrieden ist, so wie es ist. Du quengelst und jammerst zwar ein bisschen, und das ist ihm lästig. Aber er nimmt das halt in Kauf und macht trotzdem, was er will. Und genau so wird es auch bleiben - wenn Du nicht knallhart darauf bestehst, dass die Dinge anders laufen.

Das funktioniert erfahrungsgemäß aber nicht mit Klagen, sondern eher mit Absprachen. Männer mögen konkrete Pläne, damit können sie was anfangen. Bei meinem Mann und mir hat es nach Fernbeziehung und erstem Zusammen-Wohnen nur funktioniert, indem wir echt jeden kritischen Punkt genau geklärt haben: Wann genau erledigt mein Mann versprochene Arbeiten (so wie bei Euch die Renovierung)? Wie oft die Woche kann er unser Kind oder unser Baby ins Bett bringen? Wie oft kann er es baden? An welchem Wochentag kann ich selbst mal einen halben Tag weg mit Freundinnen? An welchem Abend übernimmt er die Kids? An welchem Wochenend-Tag kann er für einige Stunden die Kinder nehmen, damit ich einfach nur Zeit für mich habe?

All so etwas. Es macht wirklich Arbeit, das auszuhandeln, und es kostet auch ein paar heftige Streits. Männer sind ja oft der Ansicht, wenn sie berufstätig sind, reicht das als Beitrag fürs Familienleben aus. Tut‘s aber nicht. Bei uns hat es ungefähr ein Jahr gedauert, bis das Ganze funktionierte. Ich habe einfach nicht nachgegeben, sondern alle Absprachen immer genau festgehalten und auf Einhaltung bestanden. Irgendwann fluppte es dann, wir waren eingespielt.

Mein Rat also: Sprecht über den Dienstplan Deines Mannes für jeweils die kommende Woche. Sage ihm dann genau, wann er zu Hause welche Aufgabe übernehmen sollte. Und wann Du selbst nicht da sein wirst bzw. Dir Zeit für Dich selbst nehmen wirst. Das Ganze freundlich und verständnisvoll - aber knallhart in der Sache.

Lass Dich nicht abspeisen, bestehe auf Planung und Klärung und zieh das Ganze dann auch durch. Von selbst kommt das nicht, Du musst richtig anstrengend und unbequem für ihn sein, damit er’s kapiert. Die Mühe muss sein, auch wenn‘s Konflikte gibt - es lohnt sich wirklich. Er wird lernen, sich mehr einzubringen - und Dich und Deinen Hausjob mehr zu respektieren. Und auch Euer Kind plus baldiges Baby werden mehr von ihrem Papa haben!

LG

 
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