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Geschrieben von Windpferdchen am 19.09.2018, 11:26 Uhr

Vielleicht eher ein zu schwaches Selbstwertgefühl...

Es fällt auf, dass Du sehr zwischen den Extremen schwankst: Dein Freund sagt, Du gehst ihm auf die Nerven, wenn er Dich zu oft sieht. Er ist schroff, kann Dich nicht trösten, kränkt Dich oft, hält es nicht längere Zeit mit Dir aus. Zugleich sagst Du, er sei "lieb, süß, lustig und hilfsbereit". Nein, das ist er nicht, sorry. Sondern das ist das Ideal, das Du auf ihn projizierst. Wenn er mal nett ist, machst Du ihn gleich zu Deinem Traummann. Wenn die Projektion nicht klappt, weil er ätzend ist, bist Du ratlos.

Das Problem ist also offenbar die Diskrepanz zwischen Deinem Ideal und seiner Wirklichkeit. Wenn Du ihn nicht sehen kannst, wie er ist - auch mit den wirklich schlimmen Schattenseiten - dann hat diese Liebe keine Zukunft, weil Du Dir selbst ein Märchen erzählst. Zu diesem Märchen kann auch gehören, dass Ihr "füreinander bestimmt" wäret, nur weil Ihr Euch zufällig wiedergertroffen hat. Oder weil er gesagt hat, Du hättest ihn geflasht. Das ist alles schön - aber nichts wert, wenn die Liebe abflaut.

Dass Du bei Stress Essstörungen bekommt und eine soziale Phobie hast, heißt übrigens ja nicht, dass Du autistische Züge hast. Ist das Deine Eigendiagnose, oder hat das wirklich ein Psychiater getestet...? Ich vermute mal, Ersteres. Ist aber eigentlich auch egal. Was jedenfalls wirklich ein Problem ist, ist Dein extrem schlechtes Selbstwertgefühl. Keine Frau muss sich abwertend behandeln lassen, Du entscheidest Dich ganz freiwillig dafür. Eine Frau sollte auch nicht "alles tun, um ihn nicht zu verlieren", wie Du geschrieben hast. Denn das bedeutet: Du wirst Dich zukünftig noch mehr verbiegen, nur um ihn zu halten. Du wirst also völlig freiwillig Dein Selbstwertgefühl noch mehr kaputtmachen.

Das wirklich Schlimme dabei ist: Eine Frau, die ständig versucht, alles richtig zu machen, um ihren Partner zu halten, verliert ihn damit todsicher. So eine Frau ist nämlich nicht lange interessant für einen Mann. Eine, die sich ständig zwanghaft bemüht und verbiegt, geht dem Partner bald auf den Geist, und das ist ja bei Euch auch schon der Fall.

Bitte bekommt auf gar keinen Fall in dieser Situation ein Kind, das macht alles nur noch schlimmer. Du musst erstmal eine ich-starke Frau mit einem gesunden Selbstwertgefühl werden. Sage Deinem Freund, was Dich stört. Nimm es nicht hin, wenn er unfreundlich oder abwertend ist. Und überlege, ob er der Richtige für Dich ist, wenn Du ihm schon jetzt auf die Nerven gehst. Wie wird das in 20 Jahren sein? Oder in 30...? Ein Kind macht NICHTS besser, im Gegenteil: Die Geburt eines Babys stellt jede Beziehung sehr auf die Probe. Es ist irre anstrengend, ein Baby zu versorgen, man hat hunderte schlaflose Nächte hintereinander, nicht nur ein paar. Das geht nur, wenn die Beziehung wirklich, wirklich funktioniert!

Ich finde, Du solltest unbedingt eine Therapie machen, falls Du es noch nicht tust. Ich glaube nicht, dass Du es ohne Hilfe schaffst, eine gleichwertige, respektvolle Beziehung zu einem Mann zu führen, oder von ihm Respekt zu bekommen. Das Entscheidende ist: Erst, wenn Du das tust, was für DICH gut und richtig ist, wenn Du lernst, auf Deine innere Stimme zu hören, wenn Du Dir rein gar nichts gefallen lässt, wenn Du selbstbewusst und stur bist, wo es um Deine Bedürfnisse geht - dann bist Du eine viel interessantere Partnerin für einen Mann (muss nicht Dein jetziger sein)!

LG und lass Dir wirklich helfen, ja...?

 
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