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Geschrieben von Hase67 am 29.04.2013, 9:56 Uhr

Mein Rat:

Mach dich innerlich unabhängig vom Rat deines Mannes und deiner Schwiegermutter, was die Vorab-Bewertungen von Kita und Kinderkrippe betrifft. Ich schrieb dir schon beim letzten Mal, dass ich es kritisch sehe, dass ihr bei den Schwiegereltern lebt. Dein Mann will offensichtlich, dass euer Sohn so aufwächst wie er, er ist mit der Vaterschaft quasi "in seine Kindheit zurückgefallen", das ist nicht männeruntypisch. Nur hat sich die Erde seitdem weitergedreht, seine Mutter ist sicher auch nicht mehr auf dem neuesten Stand, was Kinderbetreuung angeht, und du hast ein Bedürfnis, das du nicht artikulieren darfst, weil du dann die Böse bist oder "alles schlecht machst". In Wahrheit ist es aber so, dass du einfach nur die einzige bist, die in das scheinbar perfekte (vorgefertigte) Konzept passt, dass deine Schwiegereltern und dein Mann ja kennen und deshalb das System "störst". Du bist aber kein Störfaktor, du bist eine der zentralen Figuren in dieser Konstellation, denn du bist die Mutter des Kindes, auch wenn du mit deiner Meinung allein dastehst.

Du kannst zugegebenermaßen schlecht gegen den Willen deines Mannes einfach so verfügen, dass das Kind in eine Kita kommt, weil dazu die Einwilligung beider Seiten notwendig ist. Aber du solltest anfangen zu kämpfen und nicht klein beizugeben, so verlierst du nämlich dich selbst. Tu dir das nicht an, es ist weder deiner Partnerschaftszufriedenheit noch langfristig deiner Beziehung zu deinem Mann und deiner Schwiegermutter förderlich, wie du dich momentan verhältst.

DU bist die Mutter, DU musst mit DEINEM Mann eine Lösung finden - nicht die Schwiegermutter und dein Mann über deinen Kopf hinweg. Nimm dir notfalls Urlaub und besichtige verschiedene Kindertagesstätten und Krippen, zuerst allein, dann mit deinem Mann. Lass nicht locker, sprich mit ihm verschiedene Kinderbetreuungsvarianten durch, erklär ihm, dass du eine externe Kinderbetreuung willst, um unabhängiger zu sein. Die Mitbetreuung durch die Großeltern kann ein großer Vorteil sein, wenn man sich in bestimmten Punkten klar abgrenzen kann und vor allem durch seinen Partner mitgetragen fühlt. Wenn man aber allein dasteht, der Mann sich auf die andere Seite schlägt und Front gegen einen selbst macht, ist es sehr schwer, nicht einzuknicken, weil man schlichtweg allein auf weiter Flur kämpft. Trotzdem ist es wichtig, darüber die eigenen Bedürfnisse und berechtigten Gefühle nicht aus dem Blick zu verlieren, auch wenn dein Mann und deine Schwiegermutter objektiv viel "leisten" und nicht verstehen können, weshalb du so "undankbar" bist. Du bist nicht undankbar, aber du bist allein und wirst nicht wahrgenommen - dieses Problem sehen die anderen nicht, deshalb fühlst du dich schlecht.

Diese schwiegerfamiliäre Zwangsjacke, in der du da steckst, ist für dich psychisch nicht gut, weil du keine Chance hast, dich zu behaupten. Darauf solltest du hören und Lösungen finden. Entweder, in dem du da rausgehst oder indem du gegenüber deinem Mann und deiner Schwiegermutter klare Kante zeigst und zu den Dingen stehst, die dir wichtig sind - auch wenn das erst mal unangenehme Kämpfe erfordert.

LG

Nicole

 
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