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Geschrieben von Bonnie am 29.07.2006, 12:54 Uhr

Bissel über Deinen Schatten springen...

Hallo Henni,

naja, ich würde an Deiner Stelle über meinen Schatten springen und schon etwas ausführlicher auf die Fragen Deines Sohnes eingehen. Frage ihn doch einfach, wie ER sich den lieben Gott vorstellt. Und sage, ja, das könnte gut sein, dass er so ist. Aber ich weiß es nicht und bin mir nicht sicher. Achte dabei darauf, dass sein Gottesbild ein positiv gestimmtes ist (liebevoller Gott, nicht ein Gott, der streng oder strafend ist oder "alles sieht" usw.). Das kannst Du sanft steuern, ohne Deinen eigenen Unglauben in den Vordergrund zu stellen.

Dein Sohn macht sich auf jeden Fall ein Bild von Gott, so oder so. Das kann man als Eltern nicht verhindern. Und ich finde, man sollte dann einfach - unabhängig vom eigenen (Un-) Glauben - darauf achten, dass diese Gottesvorstellung gut fürs Kind ist.

Es ist ja, und das ist das Wichtigste, nicht schädlich, wenn Dein Sohn an Gott glaubt, so lange es ein guter, freundlicher Gott ist. Dass dabei Fragen offen bleiben, ist okay. Die Welt ist für Kinder ja sehr groß, bedrohlich, schwer durchschaubar und auch gefährlich. Da hilft es ihnen, sich eine höhere Macht vorzustellen.

Vielleicht könntest Du selbst für Dich auch eine Trennung von Gott und Kirche vornehmen. Auch ich finde, dass die Kirche viel Blödsinn über Gott erzählt. Wenn man dann merkt, dass das nicht stimmen kann, schüttet man oft das Kind samt dem Bade aus und glaubt gar nichts mehr. Die Kirche erzählt von einem "lieben" Gott, der alles in den Händen hält und alles absichtlich gesehehen lässt, den man mit seinem Fürbitten beeinflussen kann usw. Da im Alltag Naturkatastrophen, aber auch Schicksalsschläge zeigen, dass Gott sich für Fürbitten offenbar doch nicht so arg interessiert, ist man dann enttäuscht. Mir hilft der Blick auf andere Religionen, die eine andere Vorstellung haben. In manchen Zweigen des Buddhismus glaubt man z.B. an einen Gott, der "ist" und nicht "tut". Er ist vollkommene Gegenwart, die alles durchdringt, aber er "macht" nicht.

Ich will Dich nicht zum Glauben überreden, nur sagen, dass Du Deinem Sohn vielleicht sagst, dass Gott nicht immer so ist, wie ihn sich die Leute vorstellen, und dass jeder für sich selbst herausfinden muss, wie er sein könnte. Dass er aber auf jeden Fall bestimmt alle Menschen liebt, und dass man ihn manchmal fühlen kann, wenn man etwas Schönes sieht oder jemanden lieb hat. Damit könntest Du doch leben, und für Deinen Sohn wäre es auch okay, huh?

Liebe Grüße,

Bonnie

Grüßle,

Bonnie

 
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