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Geschrieben von momworking am 29.09.2007, 14:41 Uhr

totale Leistungsverweigerung,- Nerven liegen blank

Ohje...

also erstmal drücke ich dich virtuell.
Dann sage ich dir, dass DICH keine/wenig Schuld trifft.
Unser Schulsystem ist für Kinder wie deine Tochter nicht gemacht. Nicht mit 5 Jahren und nicht mit 6 Jahren. Da heißt es ab der Einschulung nämlich immer "im Gleichschritt Marsch!", ohne Rücksicht auf Verluste.
Der Tipp der bereits gegeben wurde
(Montessori-Schule), kommt -fürchte ich- zu spät. Denn diese Schulen reißen sich auch nicht unbedingt nach Kindern, die bereits 8 Jahre lang in die eine Richtung "er"zogen wurden und nun plötzlich den anderen Weg einschlagen sollen.

Mein Ansatz wäre, sich im bestehenden System umzuorientieren.

Als Erstes: DRUCK RAUS!!!
Wie schon jemand schrieb, würde ich dir raten, erstmal zu akzeptieren, dass dein Kind zur Zeit halt "nur" durchschnittliche Leistungen bringen KANN. Das ändert sich vllt später wieder, vllt aber auch nicht. Auf alle Fälle liegt es zur Zeit außerhalb deines Einflusses. Sicherlich kannst du dich innerlich darüber ärgern, aber wird dich das weiter bringen?
Sie verweigert ja keine LEISTUNGEN, sondern sie verweigert die HAUSAUFGABEN. Wenn das die einzige Leistung ist, auf die es ankommt, dann bin ich erschüttert.

Des Weiteren schlug jemand vor, deine Tochter nachmittags in einen Hort unterzubringen. Auch das fände ich eine gute Idee. Bei uns war es so, dass ich mit der Lehrerin teilweise abgesprochen hatte, dass die Hausis von unserer Tochter ausschließlich im Hort gemacht wurden. Lücken inclusive... Somit war die Verantwortung vorübergehend von mir weggenommen. Die Lehrerin hat meiner Tochter immer das direkte Feedback gegeben und das konnte sie eher annehmen, als von mir.

Wir haben unsere Tochter auch in der Tat eine zeitlang ganz in Ruhe "wursteln" lassen. Bei uns war das Problem das Einmaleins. "Nein, das lerne ich nicht! Nein, das mache ich überhaupt nicht! Ich habe dich überhaupt nicht mehr lieb! NIE WIEDER!!!!" war so unser tägliche Unterhaltung dazu.
Irgendwann habe ich ihr erklärt, dass es so nicht funktionieren kann, aber dass ich mich außerstande sehe, SO mit ihr zu lernen und das nicht möchte.
Ergebnis1: Sie schrieb eine 5 und war entsetzlich traurig (und ich erst!!!).
Ergebnis2: Sie kommt seitdem immer dann, wenn sie etwas nicht verstanden hat oder Hilfe benötigt. Ansonsten lasse ich sie in Ruhe, im Vertrauen auf die regulative Kraft der Lehrerin. Und auf die der Klassengemeinschaft, die ist nämlich nicht zu unterschätzen! Und vor Allem im Vertrauen auf meine Tochter, dass sie verantwortungsvoll mit den Hausaufgaben umgeht.

Und als Letztes würde ich daran arbeiten, dass euer Verhältnis zueinander wieder stimmt. Es gibt Dinge, für die kann und für die darf eine 8jährige Verantwortung übernehmen (vollständige Erledigung der Hausaufgaben bspw.) aber es gibt auch Dinge, da darf sie das nicht (Entscheidung über das Wiederholen eines Schuljahres). Das würde ich deiner Tochter ganz klar machen. Sie muss eindeutig wissen, wo sie sich bewegt und was ihr Aktionsradius ist und wo er begrenzt ist.

Aus meiner persönlichen Erfahrung muss ich dir sagen, dass ich EIN Kind in einer öffentlichen Schule habe und von dem ganzen System so entsetzlich enttäuscht bin, dass meine jüngeren Kinder eine private Schule besuchen werden, die unseren Erziehungsidealen näher ist.
Allerdings sehe ich (wie bereits oben geschrieben), dass diese Erkenntnis für unsere älteste Tochter leider zu spät kommt und wir uns nun gemeinsam durch den "Schuljungle" kämpfen müssen.

Ich wünsche euch ganz viel Geduld und Mut und Kraft!
LG
Annette

 
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