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Geschrieben von wilma68 am 05.01.2007, 12:49 Uhr

Re:Tina und Franzie

Wenigstens seid ihr soweit ehrlich, dass ihr eure Tätigkeit als JOB seht... Krankenpflege i s t eine BERUFUNG. Zumindest, wenn man es richtig macht!

"Schwester Stefanie" ist Kitsch und Käse! Wer schon einmal in häuslicher Pflegesituation oder im Hospiz war, weiß wie wichtig Gefühl hier ist... Ich erwähnte bereits, dass Arbeitsbienen wie du, von denen ich während meiner Pflegezeit mitbekommen habe, nie länger als 4 Wochen in der ambulanten Pflege ausgehalten haben! Zum einen, weil sie dort Verantwortung hatten und Entscheidungen fällen mussten. Zum anderen, weil sie ohne das fehlende Einfühlungsvermögen bei den Patienten gnadenlos auflaufen lassen wurden, denn zu Hause ist jeder Patient selber irgendwo ein Stück weit Vorgesetzter, in der Klinik ist der Patient weitestgehend Arbeitsfeld...

Ich kann nur sagen, dass ich nach wie vor denke, dass ihr bei dieser Einstellung ebenso gut in der Fabrik am Band arbeiten könntet. Da würdet ihr wahrscheinlich weniger schlechte Eindrücke hinterlassen, denn bspw. Keske interessiert es nicht, wer so mit ihnen umspringt, Hauptsache ist, sie landen nicht kaputt gebröselt in der Schale. Allein sauber und satt würdet ihr euren Kindern doch wohl zu Hause auch nicht zumuten wollen, oder?

Menschen wie ihr sind in der Arbeit herzlos und eine Zumutung! Privat kann ich das nicht beurteilen und möchte das auch nicht.

Als mein Opa, an dem ich sehr hing, mit einer Lungenentzündung ins KH eingeliefert wurde, gab es keinerlei Anzeichen für uns, dass er seinen letzten Stunden entgegen ging. Wir hatten drei Telefonnummern hinterlegt (alle Handy), aber niemand hielt es für nötig uns davon in Kenntnis zu setzen, dass Opa ins Sterbezimmer verlegt worden ist. Im Gegenteil, sie haben ihn dort an einen Perfusor angeschlossen und das Mittagessen ausgegeben... Als wir so gegen 14.00 uhr ankamen, war gerade Dienstübergabe und wir wurden sogar von einer Schwester in das neue Zimmer geschickt, aber ohne Ansage... Woher sollten wir wissen, dass es sich um das Sterbezimmer handelte. Zu allem Überfluss - ich hatte meinen Sohn an der Hand und die Oma im Schlepptau - gingen wir in dieses Zimmer unvorbereitet hinein... und trafen unseren dort zusammengekrümmt liegenden toten Opa an! Der Perfusor piepte wie verrückt, was wir schon auf dem Flur gehört hatten... laut Protokoll wurde dieses Ding gegen 11.00 Uhr angeschlossen und es war kaum etwas durchgelaufen... Meinen Sohn habe ich schnell heraus bugsiert, Oma hatte sich losgerissen in ihrem Schock. Da kam auf dem Flur auch schon meine Mutter angelaufen... sie war nämlich 10 Min. vor uns in dieselbe Situation gelaufen und hatte noch versucht uns abzufangen. Es gab aber zwei Fahrstühle... Die Schwestern hatte sie gebeten, uns nicht ins Zimmer zu lassen. Die haben es ja nicht einmal für Nötig befunden, den Perfusor auszuschalten.

Mein Opa, muss elendig erstickt sein, so wie er dort mit verzerrten Gesichtszügen gekrümmt lag. Und der dösige Assistenzarzt weiß nichts Besseres zu sagen, als "Dumm gelaufen! Wie viel Mühe ist es eigentlich, die Angehörigen zu informieren, wenn ein Sterbender als solcher eingestuft ins Sterbezimmer verlegt wird?

So sch...egal darf einem der JOB nicht sein. Ihr arbeitet schließlich mit Menschen und nicht mit Keksen!!!! Mich persönlich belastet es sehr, zu wissen, dass Opa elendig und alleine verreckt ist, weil sich niemand für ihn in seinen letzten Minuten interessierte. Ich habe also fremden Menschen während ihrer letzten Minute die Hand gehalten, aber für meinen eigenen Opa durfte ich nicht da sein. Nur, weil meine Oma mich darum gebeten hatte, habe ich keinen Medienrummel und juristischen Ärger vom Zaun gebrochen.

Gehört ihr auch zu den Pflegekräften, die aus "Selbstschutz" die Patienten mit Mullbinden am Bettgitter fixieren? Bauchgurte etc. sind ja meist zu umständlich, nicht? Außerdem, wer von den Angehörigen weiß schon, dass die Fixierung eine Freiheitsberaubung ist, der zuvor eine Einverständniserklärung der Angeghörigen oder des gerichtlichen Betreuers voraus gehen muss...

Da könnte ich auch noch etliche Gechichten schreiben... aber ich denke es ist schon klar, dass es in meinen Augen einfach nicht reicht, seinen JOB zu machen... Berufung und Gefühl gehören einfach dazu! Alles andere ist brutale Stümperei!

LG, W

 
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