kl.umfrage

Hi,

Luxus sind für mich die Dinge, die ich mir nur selten, dann aber bewusst leiste: Mal einen freien Tag (eigentlich hätte ich ja immer was zu tun, von wegen selbst und ständig), auch ohne Kinder oder Erledigungen in und ums Haus inklusive Haushalt, ein Besuch bei meiner Lieblingsfriseurin, ein Paar Schuhe, die ich nicht unbedingt brauche, oder unlängst eine Designer-Pfeffermühle, um die ich lange herumgeschlichen bin - wir haben eine Pfeffermühle, aber in diese eine hatte ich mich verliebt.

Luxus im großen Stil (dickes Auto, komplett durchdesigntes Haus, All-inclusive-Urlaub in der Karibik etc. pp) macht mich irgendwie nicht an - das ist nicht mein Stil. Wir haben Nachbarn mit einem gut gehenden Stahlhandel, die vier Autos, zwei große Rolf Benz Sofas, einen Flachbildschirm mit geschätzten 1,50 m Bildschirmdiagonale etc. pp haben - für mich ist das eine fremde Welt. Sie sind nette, angenehme Nachbarn, und auch unsere Kinder verstehen sich gut, aber ihr Lebensstil wäre mir zu "ungemütlich".

Verschwendung - weil das Thema oben auch angesprochen wurde - betreiben wir im Grunde alle, wenn wir nicht nur das Allernotwendigste kaufen. Man kommt mit extrem wenig aus, es gab bei mir - vor allem in der Studentenzeit und kurz danach - Zeiten, da habe ich mir in einem Studentenwohnheim zur Untermiete ein Zimmer mit einer Französin geteilt, nur einmal am Tag gegessen und besaß nicht mal ein altes Fahrrad zur Fortbewegung. Wenn man sich vor Augen hält, dass ein Großteil der Weltbevölkerung noch wesentlich schlechter lebt und eine Durchschnittsfamilie in einem westlichen Land in einer Woche so viel CO2 in die Luft bläst wie ein ganzes afrikanisches Dorf in einem Jahr, dann sind wir alle gewaltige Verschwender von Geld und Ressourcen.

Deshalb finde ich es immer schwierig, da einen Gradmesser anzusetzen - wo verläuft die moralische Grenze, ab der etwas "objektiv" sinnlose Protzerei und Verschwendung wird? Das ist doch sehr individuell.

LG

Nicole