Ach, der Almdudler...

Hallo Leena,

... der Almdudler war eine von mir offensichtlich schlecht einpackte Aufforderung, zu später Stund' auf dem Weg in die Koje ein bißchen herunterzukommen.

Und Almdudler entdecke ich tatsächlich gerade neu, seitdem unser Getränke-Fritze ihn im Sortiment führt, und zwar in der tollen und berühmten Mehrwegglasflasche, und nicht in dieser I-bäähh-Kunststoffflasche. Nicht ganz billig, so eine ganze Kiste, aber das Besondere war halt immer schon etwas teurer.

Und zur Türkei, da frage ich mich auch, inwieweit da wirklich nachhaltige Einflußmöglichkeiten bestehen. Einmarschieren? Wohl eher nicht. EU-Beitritt ablehnen? Damit rechnet Erdogan doch schon längst, das ist für diesen Mann kein Scheckgespenst. Es bleiben tatsächlich das Einfrieren von EU-Geldern und eine gewisse Ächtung.
Andererseits wollen ja offenbar die meisten Türken diesen Mann, und damit müssen sie dann eben auch mit den Konsequenzen leben. Fortschritt wird es auf absehbare Zeit in der Türkei nicht geben. Das ist vorbei. Im Gegenteil, ich rechne in den nächsten fünf Jahren mit einem beispiellosen Niedergang im wirtschaftlichen und in der Folge auch politisch-gesellschaftlichen Bereich.
Selbst Türken, die in Deutschland aufgewachsen sind, fallen ja dem Realitätsverlust anheim. Da ist in Talkshows die Rede von Verhandlungen auf Augenhöhe, die Türkei könne sich jetzt ihre Partner aussuchen... nundenn, wenn dem so ist und die Partner Schlange stehen, bitte sehr. Merkwürdigerweise sehe ich trotz Augenreibens die Scharen potentieller Partner irgendwie nicht. Herr Putin ist durchaus zögerlich, die Mullahs in Teheran legen komischerweise auch keine Sprints Richtung Ankara aufs Parkett, China... nunja, China kauft lieber in Europa ein. Woher Klein-Erdogan so seine Weisheiten nimmt, verschließt sich mir.
Einzig die besondere Lage der Türkei, sowohl geostrategisch aus NATO-Sicht als auch etwas kleiner in der Flüchtlingsfrage verspricht ein gewisses Druckmittel, die Ägäis ist faktisch nicht zu kontrollieren, da muß zwingend auf türkischem Festland gehandelt werden.

Abgesehen davon denke ich, daß Europa neu erfunden und definiert werden muß, Die EU der 27 1/2 Staaten hat für mich keine Zukunft, da sind zuviele Rosinenpicker mit an Bord, das wird nichts. Die Staaten, die ein humanistisches, solidarisches und modernes Europa wollen, sollten sich zusammenschließen. Unter dem Stichwort Europa der zwei Geschwindigkeiten ist das ja schon hin und wieder im Gespräch. Diese Diskussion sollte aktiviert werden. Der Brexit kommt da doch gerade zupaß.
Aber das ist noch eine weitere Baustelle...

LG
Ralph