1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von LeeAnn am 02.11.2007, 19:32 Uhr

sorry, lange Antwort

Hi,
auch ich wäre im Prinzip dabei ....!
Einfach weil ich denke, dass Kindern bei der richtigen Unterrichtsvermittlung das Lernen nicht abgewöhnt wird.Die ganze Neugierde die Kinder vor der schule haben wird duch die hiesigen Unterrichtsmethoden kaputt gemacht.

Aber: ich weiß auch, dass nicht alle Eltern das pädagogische Hintergrundwissen haben.
Ideal wäre es (in meinen Augen) wenn man gleich eine (kleine) Gruppe von Eltern wäre und möglichst auch noch die gleiche Einstellung zur "Stoffvermittlung" hätte.

Jeder hat stärken und Schwächen ebenso wie die Kinder und dann könnte ein Traum von mir in Erfüllung gehen.

Eine Fiktion von mir wäre aber auch folgendes:
Eine Fiktion
Wenn man eine Vision von Schule beschreibt, so ist das nicht neutral. Der Autor ist immer beeinflusst von seinen Erfahrungen, von seiner History, gesellschaftlichen Faktoren und vielem mehr. Dies bitte ich zu berücksichtigen, wenn der Leser kritisch innehält oder gar lautstark protestiert.

Meine Idee von Schule ist nicht an ein Gebäude gebunden. Das Lernen kann, ohne dass man sich auf ein Haus festlegt, überall stattfinden. In einem Schulgebäude, aber auch zu Hause per Computer, auf hoher See oder im Garten. Denn ein Gebäude ist noch keine Schule; es wird erst durch wissbegierige junge Menschen zu dem was es ist. Nicht das Gebäude, nicht die Lehrer sind wichtig. Dies sind austauschbare Variablen.
Kinder sind individuelle Wesen, mit eigenem Entwicklungsrythmus. Wer möchte sich anmaßen, beurteilen zu können, wann sich welches Lernfenster bei welchem Kind öffnet. Welche physischen und psychischen Voraussetzungen ein Kind hat.
Wäre es nicht phantastisch, wenn jedes Kind nach seinem eigenen Rhythmus, nach seinem eigenen Entwicklungsstand eingeschult werden würde und dort lernen könnte?
In unserer Gesellschaft geht die Lernmotivation spätestens mit der Einschulung verloren.
Kinder sind neugierige Menschen, denen die Wissbegierde in die Wiege gelegt wird.
In der Schule wird oftmals nur noch gelernt, weil es Noten gibt und die „Lehrer dies so wollen“ oder die Eltern gegen Faulheit intervenieren. Aber Schüler werden nicht von sich aus motivierter, Mentoren sollten sie dazu führen Eigenmotivation aufzubringen. Dies alles kann nur umgesetzt werden, wenn der Mensch im Vordergrund steht, nicht die „Institution Schule“.
Durch das mechanisierte Lernen werden individuelle Unterschiede der Kinder vernachlässigt. Ob geschlechtsspezifische Lern-und Entwicklungsdifferenzen oder multiple Lernsinnesorgane all dies ist heute nur ein Randthema in unserer Gesellschaft, wenn es um schulische Diskussionen geht.

Wenn man von Fiktionen spricht, so wird oftmals an Utopien gedacht; an Visionen, die nicht zu verwirklichen sind. Doch mein Wunsch ist nicht Utopia, sondern eine Schule, die für die Gesellschaft realistisch ist. Ist meine Fiktion so realitätsfern ?Ich denke nicht. Ist sie nicht finanzierbar ? Ich denke nicht !
Gedanklich sehe ich Kinder vor mir. Vielleicht tatsächlich zu Hause oder in einem Gebäude. Diese Schüler werden von motivierten Menschen empfangen, die sie unterstützen wollen, das was sie wissen wollen herauszufinden. Ich sehe eine Art Lernwerkstatt vor mir, in der einige Kinder verschiedener Altersklassen sitzen. Es sind Kinder, die an mathematischen Fragen interessiert sind und mit unterschiedlichen Sinnesorganen lernen. Ein fünfjähriger hat einen Haufen Holzklötzer vor sich , er ordnet sie und versucht das Zählen zu erlernen. Ein anderer fünfjähriger möchte herausfinden wie weit Sonne und Mond voneinander entfernt sind. Er sitzt an einem Lautsprecher und hört die Fakten. Rechts in der Ecke sehe ich einen zehnjährigen. Ihm fällt das Rechnen schwer. An hand von Kugeln versucht er sich das Einmaleins zu erschließen. Es interessiert ihn, weil sein Mentor ihn beauftragt hat, das nächste Fussballtunier zu organisieren. Viele Kinder sind in diesem Raum, dabei spielt es auch keine Rolle, ob sie behindert sind oder nicht. Ein oder mehrere Mentoren oder auch Lehrer gehen umher und helfen mal dem einen oder geben dem anderen Tipps. Schulstunden gibt es nicht. Die Schüler machen individuell, nach eigenem Plan Pause. Ich gehe weiter zu einem großen Projektraum:
Doch der ist leer. Nach kurzem nachfragen wird mir erklärt, dass die Gruppe heute mit einem Förster in den Wald gegangen ist. Auch hier sind Kinder mehrer Alterstufen vertreten.
Das Zeugnis besteht aus ausführlichen Beurteilungen und Portfolios, in denen der individuelle Lernweg der einzelnen Schüler vermerkt ist. Ich sehe auf den Schulhof und erblicke erstaunt eine Menge spielender Kinder. Auch dies gehört zu Schule. Kinder sozial und freundschaftlich schulen. Bei meiner gedanklichen Wanderung begegne ich einem Mentor. Auf meine erstaunte Frage, warum diese Kinder sich freiwillig mit Unterrichtsstoff beschäftigen, erklärt er, dass dazu zwei Dinge notwendig sind: Zum Einen ein eigener Arbeitsplan, der jedem Schüler und jedem Mentor bekannt ist und zum anderen motivierte Mentoren, die Mut haben ihren Schülern verkoppelte individuelle Aufgaben zu stellen, inowatieve Wege zu beschreiten und auch ein wenig mehr Arbeit zu investieren, als jedes Jahr wieder den selben Stoff einer Klasse anzupreisen.

VG
LeeAnn

 
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