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von Leena  am 18.12.2014, 13:13 Uhr

Du musst unterscheiden zwischen dem Wissen von heute und dem Lebensgefühl damals.

Ich habe als Besucher von innen drauf geschaut, ja.

Aber genau mit dem Wissen, was ich als Kind damals hatte, habe ich mich dort hilflos und ausgeliefert gefühlt. Ganz banales Beispiel: Die Grenzsoldaten haben unser Auto bei der Ausreise aus der DDR untersucht, ob wir auch ja keinen DDR-Bürger rausschmuggeln würden. Sie haben unser Auto auseinander genommen, auseinander gerupft, und dass z.B. die Rückbank nicht rausnehmbar war, war denen scheißegal. Wir hatten verdammt noch mal genau gar nichts falsch gemacht, gegen genau gar kein Gesetz verstoßen, nichts - aber die Grenzsoldaten durften unser Auto kaputt machen und es gab genau gar nichts, was wir dagegen hätten tun können. Außer hinterher auch noch dankbar zu sein, dass sie uns - mit kaputtem Auto und wild rumrutschender Rückbank - wenigstens weiterfahren ließen in den Westen.

Sorry, das war mein Lebensgefühl von damals, mit dem Wissen von heute hat das nichts zu tun. Aber "sicher" war für mich verdammt noch mal etwas anderes. Zumindest war das die DDR, die ich als Kind erlebt habe. Gut, als Kind eines ehemaligen Republikflüchtlings - vielleicht ändert das ja die Perspektive. Glaube ich aber nicht einmal. An den Devisen meines Vater waren die Staatsoberen ja interessiert. Seine Rechte waren ihnen scheißegal. Man HATTE einfach keine Rechte. Behaupte ich mal.

Ich hatte verdammt noch mal einfach Angst, vor jedem Grenzübertritt, vor jeder "Personenzulassung", im Grunde vor jedem Polizisten oder gar Soldaten, mit dem man zu tun hatte.

 
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