Patchwork - Familien

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von spiky73  am 19.11.2020, 14:41 Uhr

tonib

Nee, gar nicht, sondern hier im Dorf...

Genau deshalb haben wir ja auch so schnell geheiratet: eigentlich hat einer von uns beiden nur einen blöden Spruch gebracht, von wegen: dann könnten wir ja heiraten, oder verheiratet wäre dies und jenes vieeel besser oder so. Wie das genau war, bekomme ich nicht mal mehr zusammen, denn eigentlich hatte jeder von uns beiden ursprünglich steif und fest behauptet, nie (mehr) vor dem Traualtar stehen zu wollen. Aber es hatte etwas mit dem Thema Kinderkriegen zu tun, da wir gerade in einer Apotheke waren und noch in der Schlange warten mussten.
Aber irgendwie entspann sich daraus dann eine Konversation, in die mein Mann immer mehr einstieg, bis ich irgendwann meinte, dass er aus der Nummer so einfach nicht mehr raus kommt.

Dann haben wir uns gesagt, dass es eh unendlich lange dauern wird, die ganzen Unterlagen zusammen zu stellen. Und dass der Berg an Papieren mindestens so hoch sein würde wie der Mount Everest, da mein Mann kein Ersttäter ist. Seine Scheidung war zu dem Zeitpunkt auch erst ganz kurz durch und er selbst hatte das Urteil noch nicht mal vorliegen...
Und zu allem Überfluss nahmen wir auch noch an, dass wir erst einen Termin am Ende des Jahres bekommen würden. Unsere Gemeinde hat Bereiche der Verwaltung mit den Nachbargemeinden zusammen gelegt und in unserem Rathaus ist das Standesamt für ein wesentlich größeres Einzugsgebiet angesiedelt als vorher. Und dieser Zusammenschluss war erst kurz davor erfolgt... Da kann das ja nach allen Regeln der Wahrscheinlichkeit nicht schnell gehen!

Zuhause haben wir dann nachgeschaut, was genau wir an Unterlagen überhaupt benötigen. Und - oh Wunder - das waren eigentlich gar nicht so viele wie gedacht.
Viele Ämter bieten inzwischen eine elektronische Bestellmöglichkeit an. Man muss gar nicht mehr hin, sondern kann das ganz bequem von zuhause aus erledigen und auch online bezahlen etc. Ich musste meine Geburtsurkunde in Mannheim anfordern. Hätte ich selbst dorthin gemusst, hätte ich das erst zeitlich einplanen müssen. So waren es ein, zwei Klicks und die Sache war erledigt. Trotzdem glaubten wir, dass das sehr lange dauern würde, bis die Unterlagen hier eintreffen, da auf der entsprechenden Seite etwas von hohem Anfrageaufkommen stand und von Rückstand und dass es 8-10 Tage dauern könnte, bis die Anfrage bearbeitet würde - und dazu dann noch der Versand...
Meine Urkunde war in weniger als einer Woche da.. :-/
Mein Mann hat seine Sachen genaus schnell bekommen. Selbst das mit dem Urteil ging blitzschnell, da die zuständigen Behörden untereinander virtuell vernetzt sind und jeder, der musste, darauf Zugriff hatte. Also war selbst das kein Problem.

Blieb also nur noch der Termin. Wir schlugen ganz unverbindlich in unserem Standesamt auf und wollten lediglich wissen, wann wir denn überhaupt einen Termin einplanen könnten.
Naja, bekamen wir zur Antwort, am nächsten Morgen hätte man noch Termine frei. Ich glaube, der Beamte hat damit gerechnet, dass wir sagen würden, ach nee, lassen sie mal gut sein, wir hätten dann lieber was im Sommer. Oder so.
Wir haben uns aber nur angeguckt, gelacht und gemeint, OK, um wieviel Uhr sollen wir dann morgen hier sein?
Wir haben aber auch ausdrücklich auf jedes Brimborium verzichtet. Also keine hochtrabende Rede, keine Zeremonie, keine Trauzeugen - und unsere Nachnamen haben wir beide auch behalten.

An dem Tag selbst sind wir dann etwas zu früh da gewesen. Die Sache war innerhalb von wenigen Minuten durch, das Anfertigen der Urkunden hat länger gedauert als die Trauung selbst. Meine beiden waren in der Schule. So ganz ohne 500 Gäste, Riesenkleid und Kutschfahrt war es ihnen den Aufwand nicht wert, lach.

Übrigens hat die gleiche Standesbeamtin, die uns traute, meinen Bruder und seine Frau ein halbes Jahr vorher getraut. Die beiden waren schon Ewigkeiten zusammen und meine Noch-Schwägerin hat die ganze Eheschließung inkl. Feier bis ins letzte geplant. Es sollte alles ganz, ganz toll und großartig sein, eine Hochzeit der Superlative.
Letzten Sommer hat sie sich dann getrennt, aus Gründen, die mir nicht nachvollziehbar sind. Ich sag bloß: wenn es dem Esel zu wohl ist...

 
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