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Geschrieben von Nettipepi am 16.04.2023, 12:59 Uhr

Wutanfälle 4,5 jähriger

Hallo,

Ich bin mittlerweile total verzweifelt. Mein Sohn 4.5 Jahre hat in regelmäßigen Abständen so ca 1x die Woche. Einen so schlimmen wutanfall das ich nicht mehr weiß was ich tun soll. Der letzte ging aus einer Kleinigkeit los und von jetzt gleich legt er ein Schalter um .


Er weint oder schreit nicht aber er wird körperlich aggressiv. Haare ziehen, Brille vom Kopf hauen, treten usw und dazu gepaart von ich hasse dich.... mein mann und ich streiten uns nie vor ihm und auch so kommt so ein Verhalten bei uns nie vor.Ich bin mittlerweile so verzweifelt. Ich Wein vor ihm und es lässt ihn total kalt.ich versuchte mit ruhigem reden , Verständnis für Wut und Traurigkeit aber er bringt mich in den letzten Wochen so an meine Grenzen. Ich weiß kinder testen aus ,aber doch nicht mit so einer Aggressivität. Er will sich auch nicht entschuldigen und sieht kein Fehler ein. " Bestrafungen" im Sinne von Süßigkeit verbot oder kein Fernsehen ist ihm egal. Die Wut lässt er auch nur an mir aus, bei meinem Mann kommt sowas nie vor. Kennt jemand so ein Verhalten? Danke schon mal

 
3 Antworten:

Re: Wutanfälle 4,5 jähriger

Antwort von Lillimax am 17.04.2023, 8:48 Uhr

Hallo,

ich kann verstehen, dass das an deinen Nerven zerrt. Ich sage aber trotzdem mal ein paar deutliche Worte, sind nicht böse gemeint, gell. Nur als Anschubs.

Weißt du, dass er das nur bei dir macht, aber nicht bei deinem Mann, liegt daran, dass du nicht souverän reagierst. Du weinst, wenn er das macht, und das ist wirklich eine Todsünde - sorry, wenn ich das so deutlich sage. Ein etwas wildes Kind braucht eine Mama, die stark, souverän und gelassen ist. Die ihm Grenzen setzt. Kein kleines Kind will seine Mama zum Weinen bringen, das verunsichert das Kind sehr, und sein Verhalten verschlechtert sich.

Du bis eine erwachsene Frau und keine Vierjährige wie dein Sohn. Deshalb solltest du auch nicht heulen wie ein kleines Kind, wenn er einen Wut- und Bockigkeitsanfall bekommt. Viele Jungs haben so etwas. Die richtige Reaktion ist eine Art ruhiger Strenge.

Heißt: Gehe nicht besonders auf seine Wut ein, denn Aufmerksamkeit (schimpfen, ermahnen, erklären, heulen) verstärkt unerwünschtes Verhalten. Wenn er tobt, geh aus dem Zimmer. Aber nicht wütend, sondern desinteressiert und beiläufig. So als ob du nebenan gerade etwas erledigen musst. Wenn er auf dich losgeht, halte ihn fest am Arm und sage: „NEIN! Wir schlagen uns nicht!“ Dann lässt du los und gehst aus dem Zimmer.

Ja, er testet dich aus. Er testet, ob du mit ihm umgehen kannst. Ob du ihm Halt geben kannst. Ob du ihm helfen kannst, seine fiesen Gefühle (unter denen er ja in dem Moment auch leidet) in den Griff zu kriegen. Wenn du rumheulst, lässt du ihn aber im Stich, verstehst du, was ich meine? Er bekommt dann weder Halt noch Orientierung von dir.

Seit straight, aber gelassen. Schenke dem Wutanfall sehr, sehr wenig Aufmerksamkeit, so wenig wie möglich.

ABER: Schenke ihm viel Aufmerksamkeit für erwünschtes Verhalten. Lobe ihn, wenn er dir auf deine Bitte hin etwas anreicht. Wenn er mithilft beim Tischdecken, Kochen, Putzen. Wenn er sich schon selbst einseifen oder shampoonieren kann. Dein Sohn ist jetzt im sog. Selbstständigkeitsalter. Er möchte nicht immer nur spielen. Er möchte sich hilfreich, wichtig und gebraucht fühlen.

Viele Eltern lassen kleine Kinder so gut wie nicht mithelfen, weil ihnen das Ergebnis nicht perfekt genug ist oder es nicht schnell genug geht. Das frustriert Kinder. Sie fangen dann an, störendes Verhalten an den Tag zu legen. Ein zufriedenes und stolzes Kind, das viel helfen darf und das vieles schon selbst kann, ist ein weniger wütendes Kind.

Vielleicht liest du mal das wunderbare Buch: „Dein kompetentes Kind“ von Jesper Juul. Es ist ein Bestseller, weil es perfekt fürs Trotzalter gedacht ist und weil es den Familienalltag wahnsinnig entlasten kann. Bei uns halfen die Tipps inh. von Tagen, den Trotz meines Sohnes fast ganz abzustellen. Er brauchte ihn einfach nicht mehr.

LG

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Re: Wutanfälle 4,5 jähriger

Antwort von Cpt_Elli am 17.04.2023, 9:49 Uhr

Meiner Vorrednerin kann ich fast vollständig beipflichten. Vielleicht noch als Ergänzung: Auch Mädchen haben solche Wutanfälle. Bei uns ging die Trotzphase fast übergangslos in die beginnende "Wackelzahnpubertät" über. Meine größere Tochter ist 5 und ein Vorschulkind. Da gehört man im Kindergarten zu den "Großen", auch daheim ist sie die Große, aber trotzdem noch ein kleines Kind. Das kann sehr anstrengend sein.

Beobachte mal, in welchen Situationen dein Sohn seine Wutanfälle bekommt. Bei uns kommen sie immer dann, wenn irgendwas nicht funktioniert wie gewollt, oft nach einem Kindergartentag, der anstrengend war. Auch Erwachsene haben in solchen Situationen oft eine "kürzere Zündschnur".

Bei uns wird geschimpft, mit dem Fuß gestampft, gehauen, gekniffen. Ich kenne Aussagen wie "du bist nie wieder meine Mama", da muss man einfach drüberstehen. Bei Gewaltanwendung gehe ich raus aus der Situation und sage, dass es mir wehtut und jetzt Schluss ist. Ansonsten halte ich die Anfälle einfach aus, manchmal auch mit einer Prise Humor (ohne mich über das Kind lustig zu machen). Hier hilft oft Distanz. Sie sucht sich einen Ort, an dem sie alleine ist und kommt dann wieder raus, wenn es für sie ok ist. Meistens ist das nach weniger als 10 Minuten der Fall.

Ein erwachsener Mensch reagiert übrigens auch nicht auf rationale Einwürfe, wenn er richtig emotional aufgeladen ist. Den muss man aus diesem Stadium auch erst mal rausholen. Deshalb funktionieren viel Reden und angekündigte Verbote eher weniger.

Bei uns trifft es beide Elternteile, wahrscheinlich weil wir ähnlich viel zu Hause sind. Dass dein Sohn den Papa "verschont", kann einfach daran liegen, dass er weniger Alltagssituationen mit ihm meistert. Gutes Durchhalten!

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Re: Wutanfälle 4,5 jähriger

Antwort von kea2 am 17.04.2023, 10:31 Uhr

Hallo,

den Satz "mein mann und ich streiten uns nie vor ihm und auch so kommt so ein Verhalten bei uns nie vor" kannst Du vergessen.

Kinder testen nicht nur heiße Herdplatten oder wie Sand schmeckt, sondern auch wie weit man mit bestimmten Verhaltensweisen kommt.
Aggressivität muss einem Kind niemand vorleben. Die ist grundsätzlich in jedem Menschen vorhanden, und fast alle Kinder testen früher oder später auch aggressive Verhaltensweisen in irgendeiner Form.

Du verschaffst aber Deinem Sohn mit Deinem Verhalten Erfolgserlebnisse. Das funktioniert doch ganz super, Dich einzuschüchtern.
Ein souveränes Elternteil würde ein Kind, das sich so benimmt, in seine Schranken weisen. In Tränen auszubrechen und das Kind anzubetteln, doch nett zu sein, ist so ziemlich das Falscheste, was man tun kann.
Ich schätze, Dein Sohn weiß, dass Dein Mann sich das nicht gefallen lässt.

Du musst Dir klar machen, dass Dein Kind sich nicht so verhält, weil es Dich wirklich hasst. Es gibt keinen Grund für Dich in Tränen auszubrechen oder traurig zu sein.

Kinder wissen sehr genau, welche Knöpfe sie bei den Eltern drücken müssen, um etwas zu erreichen. Dein Sohn hat gelernt, dass es Dich trifft, wenn er solche Sachen sagt und Dich schlägt. Deswegen macht er das, wenn Du nicht das tust, was er will.
Mehr steckt da nicht hinter.

Sag ihm ruhig und streng, dass er Dich nicht anzugreifen hat, verfrachte ihn in sein Zimmer und geh.
Wenn er weiter schlägt, würde ich ihn festhalten und laut werden. Werde wütend, nicht traurig. Dein Sohn darf ruhig merken, dass er den Bogen gerade richtig überspannt.
Mit 4,5 weiß er ganz genau, dass Haare ziehen, treten, und die Brille vom Kopf schlagen ein No-Go ist. Aber er glaubt, dass er sich das bei Dir herausnehmen kann.

Aus dem Zimmer kann er rauskommen, wenn er sich wieder benehmen kann.
Ich würde überhaupt nichts mit ihm besprechen oder groß auf ihn einreden, bevor er sich abgeregt hat. Das bringt eh nichts.
Danach solltet Ihr den Vorfall besprechen. Da würde ich ihn fragen, wie er es fände, wenn ich ihn schlagen und beschimpfen würde. Fände er das gut? Warum würde ihm das nicht gefallen? Warum tut er es dann?
Er ist alt genug, um so etwas zu reflektieren.

Das mit dem alleine auf dem Zimmer sein, ist tatsächlich in diesem Fall die logische Konsequenz. Wer sich nicht gesellschaftskonform benimmt, wird zeitweise von der Gesellschaft ausgeschlossen.
Diese Dinge, wie Fernsehverbot oder Süßigkeitenverbot, sind für die Kinder in dem Alter zeitlich zu abstrakt. Deswegen "ziehen" die oft schlecht. (Abgesehen davon, dass logische Konsequenzen immer besser sind, wenn es welche gibt.)
Selbst Grundschulkinder haben noch Schwierigkeiten, Konsequenzen durch die Eltern am Nachmittag mit Fehlverhalten morgens in der Schule zu verknüpfen.

Es kann übrigens eine Weile dauern, bis Dein Sohn verstanden hat, dass es ab jetzt immer so läuft. Je länger sich ein unerwünschtes Verhalten verfestigen konnte, umso länger dauert es, bis die Kinder es wieder ablegen.

Falls Du es nicht schaffst, diese Situationen zu managen ohne dass die Dich fertig machen, wäre noch ein Vorschlag, dass Du Dir Hilfe von außen suchst.
Ich weiß ja nicht, ob Du vielleicht extrem sensibel bist oder ob bei Dir irgendwelche Erlebnisse aus der Vergangenheit hochkommen, wenn Dein Sohn Dich so angeht.

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