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Geschrieben von lali77 am 29.06.2009, 9:36 Uhr

Ein Einzelkind wird doch nicht die ganze Zeit nur verhätschelt?

Guten Morgen,

muss gleich mal auch was dazu sagen und Stella unterstützen.

Es geht doch nicht DARUM, ob ein Einzelkind so alleine ist (wurde widerlegt) und zu zweit die Welt viel besser wäre.

Wir sind selbständig und früher wollte ich IMMER 2 Kinder. Nach einer sehr schlechten SS und einer komplizierten Zeit danach bin ich nun froh (rein aus gesundheitlichen Gründen), dass mein Kind mittlerweile 3,5 Jahre ist und ich mich diesen Schmerzen nicht mehr aussetzen muss.

Und dann ist es auch so, dass ich es komisch finde, dass viele Kinder ihre Eltern so oft nach Geschwistern fragen? Unsere Tochter hat uns noch NIE gefragt. Und wenn sie auf einer Familienfeier drauf angesprochen wird, sagt sie immer kopfschüttelnd, dass sie keinen Bruder oder Schwester will. Vielleicht weil das Thema bei uns im Alltag nicht auf den Tisch kommt.

Mir kommt es hier oft so vor, als ob sich viele Eltern eher vom Wunsch der Kinder lenken lassen, als realistisch zu überblicken wie SIE es für IHR Leben gern hätten! Und man sich aber fragen muss, woher bei diesen Kindern der Wunsch kommt? Das muss doch dann innerhalb der Familie oft Thema sein....! Also ist es hausgemacht.

Wir sind selbständig und würden mit 2 Kindern niemals solchen Alltag haben wie jetzt. Und den momentanen Alltag möchte ich nicht missen!!!

Ich habe auch einen Bruder und weiß wie man als Geschwisterkinder aufwächst. ABER: wenn ich es nicht kennen würde, würde ich auch nichts vermissen.
Mein Bruder und ich haben ein tolles Verhältnis zueinander, nur dass er in Berlin wohnt und ich in der Nähe von Magdeburg, wir uns so gut wie gar nicht sehen und jeder in seinem Leben vertieft ist.
Was habe ich denn nun von meinem Geschwister? Nichts.
Und klar, wir hatten lustige Zeiten. ABER: ich hab auch nicht vergessen, dass ich immer viel helfen musste und der Krohnsohn nichts machen brauchte. Er bekommt Geld und sagt nicht mal DANKE. Das regt meine Eltern auf, aber ändern tun sie auch nichts....ist ja ihr Sohn. Aber WEHE ICH mache mal einen Fehler.
Ich hätte auch gut und gern auf das Generve meines jüngeren Bruders verzichten können "spielst du mit mir" (ich MUSSTE immer) usw.! Hatte ich Freunde daheim, gluckte er sich mit dabei oder ärgerte uns die ganze Zeit, so dass wir nie Ruhe hatten. Ich machte Hausaufgaben für die Schule (Gymnasium), da fing er an zu nerven, wann ich fertig bin, er wolle spielen oder laut Musik hören oder machte Faxen, so dass ich mich gar nicht auf die Bücher konzentrieren konnte.
Meine Mutter stand damals immer zwischen Baum und Borke und wollte mit Macht erreichen, dass wir Kinder ein gutes Verhältnis haben und zueinander stehen. Und nur damit SIE den Haushalt und Garten schaffte, musste ich mich um meinen Bruder kümmern.
Später dann hatte ich bereits einen Führerschein und durfte ihn hin- und herkutschen. Und wenn ich dann mal was dagegen sagte, kamen meine Eltern mit dem Spruch: "Was? So undankbar bist Du? Haben wir nicht auch immer alles für DICH gemacht? Da kannst Du Deinen Bruder nicht mal zu xy fahren?" Was denkt man da als 18-jährige? Man fühlt sich schlecht und macht es dann.

Wieviel Lebenszeit bei mir für meinen Bruder und der Familienbelange draufgegangen ist, wovon ich aber keine Gegenleistung hatte, nervt mich echt total....!
Mein Bruder nämlich zieht da eher SEIN Leben durch. Und "nur" weil ich auf ihn früher aufpasste und ihm oft geholfen habe (Stichwort Hausaufgaben) oder ihn mit meinem Auto kutschierte, muss ER doch jetzt nichts für MICH machen .....sagt er und ich könnte platzen .

Undank ist echt der Welten Lohn.

Ich erspare meiner Tochter lieber solche Sachen und bin froh, wenn sie auf dieser Welt und in dieser Wirtschaft mit ihrem Leben voran kommt und später mal SO lebt, wie sie sich das wünscht. Ich hoffe, dass wir auch weiterhin ein supi Verhältnis zu ihr haben und das reicht mir!

Ich kenne auch viele, die Einzelkinder haben und die wiederum so viele Freunde, dass sie Geschwister gar nicht vermissen. Klar Familie ist Familie, aber man sollte eben nicht alles schön reden.

Meine Freundin hat jetzt ein 2. Kind bekommen (Tochter ist 3,8 Jahre und Sohn jetzt 8 Monate). Sie wollten das für ihre Tochter....jemandem zum Spielen....und überhaupt und sowieso.....falls einer mal wegzieht, ist der andere noch da....und solchen Mist!
Kommt aber selber aus einer verkorksten Ärztefamilie, wo ihr Bruder mittlerweile in Baden-Württemberg lebt und sie zwar in der Nähre ihrer Eltern, sie aber aufgrund von unterschiedlicher Lebensführung nur 4 Mal im Jahr sieht.

Klasse oder? Und ehrlich gesagt, steuert sie selbst auch schon mit ihren Kindern in diese Richtung und meinte neulich zu mir, dass sie neidisch ist auf das Verhältnis von meiner Tochter (auch 3,8 Jahre) und mir.

Also, um zum Ende zu kommen, es kommt auf die Qualität der Familienführung an und nicht, ob man EIN Kind, ZWEI oder mehr hat.

Und Einzelkinder werden auch nicht den ganzen Tag nur betüdelt. So ein Quatsch....wenn ich das immer lese! Wir sind selbständig und dazu hätte ich gar keine Zeit.
Deswegen lebt unsere Tochter trotzdem geborgen aufgehoben in unserer kleinen Familie und alle sind glücklich. Die wenige intensive Zeit, die uns Dreien bleibt, nutzen wir eben mit höchster Qualität.

LG Jenny

 
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