Hochzeit

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Geschrieben von Jomol am 11.12.2019, 23:04 Uhr

Standesamtliche Hochzeit - wirklich so unromantisch?

Wir haben in einer Kleinstadt geheiratet und die Rede war so 0815, daß ich mich leider kaputtlachen mußte. Die Standesbeamte hat das nicht weiter angehoben und sie hat ihre Rede vom jungen Glück und der Verantwortung in der Ehe über mindestens 20 min (gefühlt 3 Stunden) durchgezogen. Nur die Treue zur Partei hat gefehlt. Wir waren nicht mehr so jung und ich im 7. Monat. Auf die Rede völlig zu verzichten ging leider nicht. Es gab ein Vorgespräch mit einer anderen Standesbeamtin, aber die hatte offensichtlich den Zettel nicht weitergegeben. Musik durften wir mitbringen, aber die hat Madame auch nicht gefallen, obwohl es klassische vom Orchester gespielte Sachen waren, nix Techno oder irgendwie anstößig. Uns gefiel das schon. Die übliche Hochzeitsmusik war es aber nicht. Die will man ja unter Beachtung des Kontexts eigentlich nicht haben. Der Saal war schön, nach uns kamen auch noch welche, aber Fließband war es nicht, nur rein Schema F, unverändert seit mindestens 50 Jahren.
Die kirchliche Hochzeit war dagegen echt wunderschön. Feierlich und herzlich und überhaupt nicht steif. Der Pfarrer war toll. Der hat mich gefragt, ob ich mich wirklich von meinem Vater zum Altar bringen lassen will, das sei eine amerikanische Tradition und ich doch wohl eine erwachsene Frau. Fand ich echt gut. Wir sind Hand in Hand reingekommen- das hat viel besser gepaßt.
Mein Bruder hat standesamtlich in einer "Außenstelle"geheiratet und die haben das sehr gut gemacht, nicht im engeren Sinn romantisch, aber das hätte auch nicht gepaßt. Da kamen auch hinterher die nächsten, aber es war unproblematisch.
Mein Schwager hatte eine freie Trauung. Da war die Rede sicher in einigen Gesprächen angepaßt, aber sie war auch einfach nicht so toll. Die standesamtliche Trauung war "unter Ausschluß der Öffentlichkeit", da waren wir also nicht.
Ein Freund von mir hat vor mindestens 15 Jahren standesamtlich in einer Außenstelle geheiratet, das war auch furchtbar, was die Standesbeamte betraf. Da war an dem Tag nur eine Trauung.
Bei den zahlreicheren kirchlichen Trauungen, bei denen ich war, kann ich von keiner sagen, daß das irgendwie daneben gewesen wäre- vielleicht nicht immer nach meinem Geschmack, aber da bin ich auch nicht der Maßstab außer bei unserer eigenen.
Ich habe den Eindruck, daß die Quote von wirklich peinlichen Reden bei kirchlichen Trauungen nahe null ist, während das bei Standesbeamten immer wieder vorkommt. Wahrscheinlich muß man damit einfach rechnen und es, besonders wenn man eh eine kirchliche Trauung vorhat, als (hoffentlich einmalige) Erfahrung verbuchen.
Grüße,
Jomol

 
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