Chronisch kranke und behinderte Kinder

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Geschrieben von Ellert am 26.01.2005, 23:49 Uhr

wisst Ihr was ich manchmal erschreckend finde ?

Hallo Ihr

die Diskussion unten wegen der Bauzusschüsse hat mir eines mal wieder klar vor Augen geführt wie so oft
dass die größte Missgunst immer aus den eigenen Reihen kommt.

Wenn man sich unterhält mit Betroffenen die einem nahestehen ist es soooo oft auffallend , dass Eltern in gleicher oder ähnlicher Situation immer am vergleichen sind, ja nicht zu kurz zu kommen.
Also fremde Betroffene meine ich damit, nicht Menschen die sich mögen, einfach Eltern die eigentlich die gleichen Ziele haben sollten, da die Sorgen und Nöte die gleichen sind, aber statt sich wirklich auszutauschen und Tips weiterzugeben wird eher geschaut ja nicht etwas an "Quelle" preiszugeben.
Wenn man sich in den entsprechenden mailinglisten manchmal durchliest, wie beneidet die eine Mutter um die Pflegestufe des anderen Kindes wird, ja geradezu diese abgesprochen wird, wie Therapien nicht gegönnt werden, wie oft Frust über das eigene Schicksal am Gegenüber ausgelassen wird - es müsste uns nachdenklich stimmen.

Nicht vom Umfeld geht oft der Ärger aus, eher aus den eigenen Reihen.

Ich kenne viele betroffene Eltern mit behinderten Kindern gleich welcher Art behindert, sehr genau und pflege einen tollen Erfahrungsaustausch, habe wunderbare Menschen kennengelernt, man hält zusammen und leidet mit dem anderen.
Und auf der anderen Seite kommen von völlig fremden Menschen Spitzen geschossen, die ein komplett Aussenstehender niemals schiessen würde.

Das untere Beispiel ist ganz typisch
eine Mutter fragt nach Bauzuschüssen und bekommt eine Antwort ( gut die war von mir) die zugegeben provokativ war und was kommt, ein Posting wie undankbar ich doch bin.
Erinnert mich an die Mama einer Mailingliste, 2 behinderte Kinder, die den Zuschuss sogar zweimal bekam wie es ihr auch zusteht und die angegriffen wurde überhaupt gebaut zu haben, wo XY sich das leider nicht leisten kann. Wochenlang eine Debatte hin oder her .... meint Ihr denn wirklich dass Aussenstehende das so sehen, dass wir uns Geschenke abholen ? Nein sicher nicht, jeder Aussenstehende würde sagen, oh so hohe Kosten und dann so wenig Zuschuss ?

Beispiel 2
Mutter macht therapeutisches Reiten mit ihrem Kind, kostet viel finanziellen Verzicht. Mutter 2 dagegen stellt dies an sich derart penetrant in Frage, da sie sich das leider nicht leisten kann. Aussenstehende würden eher sagen, wie ungerecht dass dies keine Kasse zahlt, Innenstehende sehen nur, dass ihre Kinder dies nicht haben.
( nein wir waren das beidesmal nicht, Ellert geht nicht mehr reiten)

Was ich damit sagen will ist,
dass es hier öfters denn anderswo auch zu beobachten ist wie gegenseitig nicht Hilfe sondern Angriffe geboten werden.
Zugegeben, ich bin nicht der, der sie sich bieten lässt und auch gerne böse Widerworte finde.
Und doch könnt Ihr mir eines nicht nachsagen, dass ich egoistisch und staatausnehmend bin oder andere im Regen stehen lasse wenns draufankommt -
ich weiss was es heisst Kinder zu haben, die nicht der Norm entsprechen. Ellert, den wir wie unten gesagt bewusst behindert bekommen haben und meine Große, die mit ADS und Legasthenie gesegnet ist, die auch nicht so einfach als Puzzelteil in die Gesellschaft reingesteckt werden kann.
Ein behindertes Kind zu haben ist einfach im ersten Moment nicht ein behindertes Kind zu bekommen sondern ein gesundes Kind zu verlieren, im Empfinden jetzt gerade und in der Lebensplanung der Zukunft.
Es gibt da kein schlimm und schlimmer, es ist einfach nicht wie erwartet und der Schock ist der Selbe.
Nur die Konsequenzen sind bei jeder Störung andere.
Manche Dinge kann man mit OPs beheben, andere nicht.
Es gibt nicht nur Kinder die sich langsamer entwickeln, auch welche die sich gar nicht entwickeln und auch, die sich zurückentwickeln. Jedesmal ist die Familie anders betrofffen, betroffen ist sie aber immer.

chris-lee, was auch immer sie sagen wollte über meine Unzufriedenheit, hat sich sehr unklar ausgedrückt, dass wir sie nicht wirklich verstanden haben.
Ja, ich finde es nicht richtig, dass Menschen, die sich UND DA REDE ICH NICHT ÜBER MICH aufopfern für Kinder, Ehepartner oder Eltern, dafür noch finanziell sehr tief in die Tasche greifen müssen. Ich finde es nicht gerecht, dass man unabdingbare Kosten nur als Tropfen auf den heissen Stein erstattet bekommt und an anderen Stellen wird das Geld verprasst. Die Subventionen kann man durchforsten, die Lobbis die da sind dass sie nicht getrichen werden, aber unsere Familien, sei es nun mit geistig oder körperlich, oder auch seelisch behinderten Angehörigen , die haben keine Lobby.
Viele verarmen , alleinerziehende Mütter mit behinderten Kindern, und kein Hahn kräht danach.
Und dann schaffen wir es noch nichtmal selbst zusammenzuhalten ?
Wir sind nicht fähig untereinander eine Solidargemeinschaft aufzubauen um nach aussen stark zu sein, da wir Energien nutzen gegenseitig uns dies oder jenes zu neiden oder gar abzusprechen.


dagmar
die großzügigerweise hiermit die Rechtschreibfehler des Postings verschenkt an die ehrlichen Finder !!!

 
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