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Geschrieben von Bela66 am 15.11.2022, 9:29 Uhr

Unbedingt machen, weil…

Hallo,

bin selbst Lehrerin, und ich kann wirklich empfehlen, diese Untersuchung und Unterstützung anzunehmen. Weißt Du, natürlich hört man es als Eltern sehr ungern, wenn das eigene Kind irgendwie „anders“ zu sein scheint oder nicht gut mitkommt. Die übliche Reaktion ist fast immer ein Abwiegeln: „Klar, mein Kind tut sich etwas schwer, aber das ist doch sicher alles im Rahmen und nicht so schlimm.“ Diese Reaktion ist menschlich und normal. Aber man muss erkennen, dass man damit nicht dem Kind hilft, sondern eher sich selbst schützen will, indem man das Problem kleinredet.

Deshalb finde ich es immer wichtig, dass Eltern danach den Schritt schaffen zu sagen: Also, die Lehrerin kennt hunderte Kinder. Sie kann einschätzen, ob eine Entwicklung noch im üblichen Rahmen liegt oder nicht. Wenn sie anbietet, eine Experteneinschätzung einzuholen, dann deshalb, weil das Kind ihrer Meinung nach Hilfe braucht. Eine Lehrerin verbringt über Jahre hinweg den halben Tag mit einem Kind, das sind tausende Stunden. Wenn sie findet, dass das Kind Hilfe braucht, ist das in der Regel wahr.

Nein, man schadet einem Kind auch nicht durch diese Untersuchungen. Die anderen Kinder bekommen gar nicht mit, um wen es geht. Es sind ja immer mal wieder BUFDIS (Bundesfreiwilligendienstler), Praktikanten, Lehramtsstudenten, Inklusionshelfer, Sprachhelfer usw. in den Klassen anwesend, Kinder kennen das und fragen nicht nach, welche Funktion wer exakt hat.

Schaden nimmt ein Kind, wenn alle Erwachsenen sehen, dass es Hilfe braucht, ihm aber keiner hilft. Wir haben immer mal wieder Kinder, die sich jahrelang abmühen und vergeblich quälen, deren Eltern ihnen aber nicht helfen lassen wollen, sondern sich querstellen. Das nützt keinem, am wenigsten dem Kind. Denn es merkt längst, dass die anderen Kinder viel leichter mitkommen, nur es selbst nicht. Das können Eltern nicht wegreden, Kinder sind ja nicht blöd, sie sehen, dass es anderen alles leichter fällt.

Bei Euch steht zudem bald der Wechsel zur weiterführenden Schule an. Es ist jetzt besonders wichtig, dass Dein Sohn Unterstützung bekommt. Auf der weiterführenden Schule ist das deutlich schwieriger. Und je älter er ist, desto weniger können die Hilfen seine Entwicklung noch positiv beeinflussen.

Deshalb: Ja, jetzt bitte nicht mehr zögern! Es ist wirklich überhaupt nichts dabei, das Kind mal einschätzen zu lassen. Sagt der Lehrerin nochmal explizit, dass Ihr das Ganze diskret gehandhabt wissen wollt, das geht problemlos.

LG

 
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