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Geschrieben von Dilse am 15.11.2022, 7:41 Uhr

Wer hat Erfahrung ?.

Hallo zusammen,
unser Sohn ist 9 jahre alt und ist in der 4.Klasse.(Baden Württemberg)
Leider hat er Schwierigkeiten in der Schule in dem er sich eigentlich viel Mühe gibt aber trotzdem mit den Noten zwischen 3,4 und 5 liegt.In der dritten Klasse letztes Jahr war es bisschen besser.Sein Problem ist eher sprachlich in dem er z.B die Aufgabenstellung falsch oder gar nicht versteht.Das bestätigt auch die Klassenlehrerin.Wir hatten ein Elterngespräch gehabt und die Lehrerin hat auserdem noch empfohlen,dass Sie einen Antrag auf Sozialpädagogische Beratung stellen will um das Kind beobachten zu lassen woran das Problem noch liegt und ob er evtl.Unterstützung braucht.Sie werden ihn dann im Unterricht beobachten und evtl.bestimmte Tests durchführen usw.
Dazu braucht Sie natürlich unsere Einwilligung.Wir müssen uns nun schnell wie möglich entscheiden.
Jetzt ist meine Frage an euch hat jemand damit schon Erfahrung? Sollen wir das unterschreiben ,? Welche Tests werden gemacht ?wäre das noch mehr Stress für das Kind oder was bedeutet das für ihn weiter?
Wir möchten nur das beste für unseren Sohn aber kennen uns in diesem Thema nicht aus.
Mit unseren älteren Kinder hatten wir keine Probleme in der Schule erlebt.
Ich freue mich über eure Meinungen und Erfahrungen.
Vielen Dank und herzliche Grüße

 
27 Antworten:

Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von cube am 15.11.2022, 8:49 Uhr

D.h. er kann alles richtig ausrechnen - sofern er die Textaufgabe richtig verstanden hat?
Er kann in Deutsch eine Aufgabe richtig bearbeiten (also auf zB 2er-Niveau), wenn er sie denn verstanden hat?
Und dann schreibt er auch gut? Also er kennt und wendet die bisher gelernten Regeln wie Groß-/Kleinschreibung richtig an und macht auch sonst nicht übermäßig viele Rechtschreib-Fehler? Kann flüssig lesen?

Ich bin gerade ein wenig irritiert. Offenbar hapert es am Textverständnis - aber das geht idR mit auch eher schlechten Rechtschreib- und Lesefähigkeiten einher. Davon schreibst du aber nichts.
Ebenso scheint er ja bemüht zu sein = es gibt keine Probleme mit Sozialverhalten, Konzentration oä.

Wenn er zB eine Aufgabe falsch bearbeitet hat - bearbeitet er sie denn richtig, wenn man ihm nochmals erklärt, was er tun soll?

Ich frage so blöd nach, weil ich mich eben frage, wie es sein kann, dass ein Kind - so wie du schreibst - eigentlich vieles richtig lösen könnte, wenn es denn den Text richtig verstehen würde. Mangelendes Textverständnis hat aber auch mit mangelnder Lesefähigkeit zu tun. Das fällt doch aber nicht erst in 4, Klasse auf?

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Unbedingt machen, weil…

Antwort von Bela66 am 15.11.2022, 9:29 Uhr

Hallo,

bin selbst Lehrerin, und ich kann wirklich empfehlen, diese Untersuchung und Unterstützung anzunehmen. Weißt Du, natürlich hört man es als Eltern sehr ungern, wenn das eigene Kind irgendwie „anders“ zu sein scheint oder nicht gut mitkommt. Die übliche Reaktion ist fast immer ein Abwiegeln: „Klar, mein Kind tut sich etwas schwer, aber das ist doch sicher alles im Rahmen und nicht so schlimm.“ Diese Reaktion ist menschlich und normal. Aber man muss erkennen, dass man damit nicht dem Kind hilft, sondern eher sich selbst schützen will, indem man das Problem kleinredet.

Deshalb finde ich es immer wichtig, dass Eltern danach den Schritt schaffen zu sagen: Also, die Lehrerin kennt hunderte Kinder. Sie kann einschätzen, ob eine Entwicklung noch im üblichen Rahmen liegt oder nicht. Wenn sie anbietet, eine Experteneinschätzung einzuholen, dann deshalb, weil das Kind ihrer Meinung nach Hilfe braucht. Eine Lehrerin verbringt über Jahre hinweg den halben Tag mit einem Kind, das sind tausende Stunden. Wenn sie findet, dass das Kind Hilfe braucht, ist das in der Regel wahr.

Nein, man schadet einem Kind auch nicht durch diese Untersuchungen. Die anderen Kinder bekommen gar nicht mit, um wen es geht. Es sind ja immer mal wieder BUFDIS (Bundesfreiwilligendienstler), Praktikanten, Lehramtsstudenten, Inklusionshelfer, Sprachhelfer usw. in den Klassen anwesend, Kinder kennen das und fragen nicht nach, welche Funktion wer exakt hat.

Schaden nimmt ein Kind, wenn alle Erwachsenen sehen, dass es Hilfe braucht, ihm aber keiner hilft. Wir haben immer mal wieder Kinder, die sich jahrelang abmühen und vergeblich quälen, deren Eltern ihnen aber nicht helfen lassen wollen, sondern sich querstellen. Das nützt keinem, am wenigsten dem Kind. Denn es merkt längst, dass die anderen Kinder viel leichter mitkommen, nur es selbst nicht. Das können Eltern nicht wegreden, Kinder sind ja nicht blöd, sie sehen, dass es anderen alles leichter fällt.

Bei Euch steht zudem bald der Wechsel zur weiterführenden Schule an. Es ist jetzt besonders wichtig, dass Dein Sohn Unterstützung bekommt. Auf der weiterführenden Schule ist das deutlich schwieriger. Und je älter er ist, desto weniger können die Hilfen seine Entwicklung noch positiv beeinflussen.

Deshalb: Ja, jetzt bitte nicht mehr zögern! Es ist wirklich überhaupt nichts dabei, das Kind mal einschätzen zu lassen. Sagt der Lehrerin nochmal explizit, dass Ihr das Ganze diskret gehandhabt wissen wollt, das geht problemlos.

LG

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Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von Caot am 15.11.2022, 10:27 Uhr

Ich würde das nicht in der Schule haben wollen.

Von daher würde ich zum Kinderarzt*in gehen, dort das Anliegen schildern und um eine „Überweisung“ zum Schulpsychologen oder Kinder- und Jugendpsychiater bitten, gegebenenfalls in ein SPZ. Angehen solltest Du das Problem. Alles Weitere folgt.

Die Tests sind für ein Kind nicht belastend. Das erfolgt sehr kindgerecht. Stress bedeutet das nicht. Eigentlich im Gegenteil. Endlich mal raus aus der Fehlerkultur.

Mein Rat: angehen - aber selbstbestimmt.

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Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von Pamo am 15.11.2022, 13:35 Uhr

Ich unterschreibe bei Caot.

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Re: Ebenfalls

Antwort von cube am 15.11.2022, 13:48 Uhr

Ich würde die Untersuchung machen lassen, wenn es denn wirklich an nichts offensichtlichem liegen kann.
Aber eben tatsächlich auch privat.
Wenn es über die Schule läuft, ist man ganz schnell verpflichtet, bestimmte Dinge zu machen, auch wenn man sie selbst für unsinnig hält. Und Kind hat dann halt oft doch einen Stempel aufgedrückt.

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Re: Ebenfalls

Antwort von Pamo am 15.11.2022, 13:58 Uhr

Dazu kommt, dass viele Schulen (nicht alle natürlich) nicht mit den richtigen Spezialisten ausgestattet sind. Die Testung erfolgt dann teils fehlerhaft und/oder falsch interpretiert und vor allem defizitorientiert.

Wie beim Auto gehe ich lieber einmal kostenpflichtig in eine professionelle Werkstatt statt fünfmal zum Bastler ohne echte Lösung.

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Re: Habt ihr schon mal über Dyslexie nachgedacht?

Antwort von cube am 15.11.2022, 14:17 Uhr

Du schreibst ja, er kann den Stoff eigentlich - versteht aber die Aufgabenstellung nicht richtig oder gar nicht.
Dyslexie ist nicht gleich Legasthenie.
Dyslexie bezieht sich genau darauf, dass trotz normalem Hört-/Sehvermögen und sonstiger Intelligenz ein Text zwar zB auch fehlerfrei gelesen werden kann - aber das Verständnis, was da steht, existiert nicht bzw. nur schlecht.
idR macht ein Kind dann auch häufiger Rechtschreibfehler - das muss aber eben nicht so ausgeprägt sein, dass es auffällig wäre im Sinne Lese-Rechtschreib-Schwäche.
Oder eben eine LRS - auch die hat nichts damit zu tun, dass ein Mensch mit LRS gleichzeitig den Stoff gar nicht versteht.

Na, wie dem auch sei: ich würde das jetzt angehen! Wenn euer Kind erst mal auf die Weiterführende geht und das Problem bis dahin noch nicht erkannt ist, wird es dort sehr schwer haben. Unnötig schwer und evt. dann tatsächlich ganz abgeschrieben.
Auf der Weiterführenden haben die Lehrer idR gar keine Zeit mehr, sich um solche Dinge noch mal gesondert zu kümmern oder zu beobachten.

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Re: Beispiel

Antwort von cube am 15.11.2022, 14:31 Uhr

Mathe Addition mehrere Zahlen.
Die stehen da in Reihe nebeneinander.
Im Text steht aber, dass im Päckchen addiert werden soll.

Euer Kind kann sich nun ohne Textverständnis denken, was er machen soll - alle Zahlen zusammen rechnen.

10 + 15 + 35 =

Was er zwar gelesen, aber nicht verstanden hat ist, dass er er die Zahlen untereinander im Päckchen schreiben soll und so addieren.

Jetzt hat er vielleicht sogar alles richtig ausgerechnet - bekommt dafür aber trotzdem nur eine 3 oder sogar 4, weil er die eigentliche Aufgabe (Päckchen bilden) eben nicht verstanden hat.

Uns je mehr Text es als Aufgabenerläuterung gibt, umso schwerer wird es für ihn natürlich, die Aufgabe wirklich zu bearbeiten.

Oder er versteht nur ein paar Worte, macht also 1/3 der Aufgabe richtig - den Rest hat er nicht verstanden und entsprechend auch nicht bearbeitet.

Bekannte Wörter können bei Dyslexie zB fehlerfrei gelesen werden - unbekannte Wörter nicht. Obwohl Kind alle Buchstaben kennt und auch erkennt.

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Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von Baerchie90 am 15.11.2022, 14:39 Uhr

Da hat man aber leider schnell das Problem, dass es endlose Wartelisten gibt. Ein Jahr warten, bevor auch nur das erste Gespräch im SPZ oder in der KJP geführt wird, ist da leider keine Seltenheit und dann fängt die Diagnostik ja erst an, die dann auch noch einige Monate dauern kann.
Daher würde ich da ruhig "zweigleisig" fahren und das Angebot der Schule annehmen, um dem Kind dann auch zeitnah Hilfe zu ermöglichen.

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Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von aeonflux am 15.11.2022, 20:22 Uhr

Hallo, was du schreibst, klingt so, als wollte die Schule ein AOSF Verfahren einleiten. Sollte ein Sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt werden, bekommt dein Kind zusätzliche Förderung durch eine Fachkraft. Auch die Tests werden nicht einfach von irgendwem aus der Schule durchgeführt. Ich komme aus einem anderen Bundesland und Schule ist Ländersache, deshalb müsstest du für Baden-Württemberg mal selber zu AOSF lesen.
In NRW dürfen die Eltern nach Feststellung des Förderbedarfs entscheiden, ob Förderschule oder Regelschule, aber das Schulamt bestimmt welche Regelschule geeignet ist. Hat Vor-und Nachteile. Vorteil, man bekommt möglicherweise einen Platz an einer begehrten Gesamtschule, wo man sonst durchs Losverfahren vielleicht abgelehnt würde. Nachteil, man hätte lieber eine andere Schule ausgesucht, die aber für den Förderschwerpunkt keine Unterstützung bietet.

AOSF ist jedenfalls nicht grundsätzlich gut oder schlecht…

Alles Gute
Aeonflux

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Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von SanBo am 16.11.2022, 8:11 Uhr

Aber ein AOSF in Klasse 4? Ist das Kind neu an die Schule gekommen? Ich arbeite selbst an einer Grundschule, AOSF Verfahren werden hier meist in Klasse 2, spätestens 3 eingeleitet. Da erkennen Lehrer die Defizite. Das wird m.M.n. in dem halben Jahr bis zum Ende der Grundschulzeit gar nicht mehr abgeschlossen.
Ich würde natürlich trotzdem den Hinweis der Schule ernst nehmen und versuchen, so schnell wie möglich Termine zu Testungen zu bekommen, auf auf Rat der Schule hören, wohin z.B. Die haben Erfahrungen. Denn dein Kind kommt bald in Kl. 5, wenn es da am Leseverständnis mangelt, wird es nicht einfacher. Trotzdem verstehe ich nicht, dass es erst ein halbes Jahr vor Ende der GS-Zeit auffällt.

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Re: @SanBo

Antwort von cube am 16.11.2022, 10:03 Uhr

Das verstehe ich halt auch nicht wirklich.
Zumal das Problem ja scheinbar schon länger besteht.
Die AP schreibt ja "in der 3. war es mal etwas besser"" . heißt ja, auch vorher viel es schon auf.
Merkt man nicht als KL schon früher, wenn ein Kind einen Text zwar lesen kann, aber offensichtlich nicht versteht, was es da gelesen hat?
Auch mir als Eltern würde das doch auffallen. Sei es beim Vorlesen/Lesen oder bei Hausaufgaben.

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das Warum stand nicht zur Disposition

Antwort von Caot am 16.11.2022, 11:03 Uhr

es war jetzt der Frage Gegenstand ob der Überprüfung zugestimmt werden soll. Was warum und wann nicht, wer zuerst und ob zu spät, ist egal. Es hilft auch nicht wirklich weiter.
Außerdem erfährt man in einem Forum eh nur ein Bruchteil der Thematik.

Klasse 4 - Hilfe es gibt ein Problem - ist klar zu spät. Aber immerhin besser als nie.

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Re: @SanBo

Antwort von Dilse am 16.11.2022, 11:07 Uhr

Vielen Dank für eure Meinungen.
In der 3.Klasse war er im 1.Halbjahr gut.Erst gegen Ende des 2.Halbjahres haben sich die Noten verschlechtert.
Schwierigkeiten in der deutschen Sprache hatte er schon früher gehabt .Beim Lesen und Schreiben hat er keine Probleme .
Nur wenn er einpaar Wörter in der Aufgabe nicht versteht dann kommt er nicht mehr klar.
Seine Diktate sind gut.Im mündlichen Vorträge wie z.B
Gedicht vortragen, ein Plakat oder ein Buch präsentieren ist er immer gut.
In Mathe ist er auch nicht schlecht aber hat Lücken und hat meistens Schwierigkeiten in den Textaufgaben.
Wenn er z.b etwas nicht verstanden hat und wenn man es ihm in der muttersprache erklärt dann kann er das schon.
Deshalb waren wir immer der Meinung dass sein größtes Problem die sprachlichen Schwächen sind..
Das hatte ich auch schonmal mit dem Kinderarzt besprochen.
Jetzt hat er etwas schwieriger weil es in der 4.Klasse immer mehr dazu kommt.
Natürlich möchten wir die Sache anschauen lassen,damit er nicht noch mehr Schwierigkeiten bekommt,falls es doch noch ein anderes Problem vorliegt.
Wollte nur einpaar Erfahrungen hören wie es so abläuft.
Vielen Dank nochmal !

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Re: das Warum stand nicht zur Disposition

Antwort von Dilse am 16.11.2022, 11:18 Uhr

Vielen Dank.
Ich wollte einpaar Erfahrungen hören wie es so ist.
Natürlich haben wir uns erstmal Gedanken gemacht aber aufjedenfall wird die Sache jetzt.angeschaut
Danke nochmal.

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Re: Unbedingt machen, weil…

Antwort von Dilse am 16.11.2022, 11:24 Uhr

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Sein größtes Problem ist,dass er immer noch in der deutschen Sprache Schwierigkeiten hat.
Für alle Fälle werden wir aber die sonderpädaogische Beratung annehmen.
Vielen Dank nochmal.

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Re: Ja, da hast du natürlich Recht - aber du kennst doch das Forum

Antwort von cube am 16.11.2022, 11:34 Uhr

bzw hast doch selbst evt. auch schon mal erlebt, dass du du dir mehr Gedanken dazu macht usw ;-)

Aber ja - natürlich ging es darum nicht wirklich und keiner ist verpflichtet, zu einer konkreten Frage auch noch 3 Seiten Erlebnisbericht dazu zu schreiben :-)

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Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von Pamo am 16.11.2022, 17:26 Uhr

Tatsächlich geht das sehr schnell, wenn man es als Privatleistung bucht.

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Re: @Dilse

Antwort von Häsle am 17.11.2022, 5:36 Uhr

Unabhängig von dem, was die Schule sonst noch feststellt, solltet ihr jetzt schauen, dass er gescheit Deutsch lernt. Er geht hier zur Schule, wird hier einen ordentlichen Schulabschluss brauchen und eine Arbeitsstelle finden müssen. Dafür braucht er Deutsch. Deutsch sprechende Freunde, deutsch sprechende Leute in Sport und Hobby, deutsche Medien und vor allem Bücher. Die Muttersprache kann er in dem Alter mit Sicherheit gut genug, um sie hinten anzustellen.

Meine Tochter macht eine Ausbildung mit sehr niedrigen Einstiegsbedingungen. In der Berufsschule wurde die Klasse geteilt, weil mehr als die Hälfte der Schülerinnen nicht gut genug deutsch spricht. Festgestellt wurde das durch einfache Vokabeltests. Und das sind alles Leute mit einem deutschen (Mittelschul-) Abschluss, die schon lange in Deutschland leben, größtenteils hier geboren wurden. (Und eine Handvoll Ukrainerinnen).
Aus den männlicher geprägten Schulzweigen hört man das gleiche.
Das hätte ich ehrlich nicht gedacht.

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Re: @Dilse

Antwort von Dilse am 17.11.2022, 6:45 Uhr

Vielen Dank für die Meinung.
So ist es natürlich.Wir kümmern uns drum dass er besser Deusch lernt .Er bekommt auch Deutch Nachhilfe.
Bei unseren älteren Jungs hatte es automatisch geklappt dass sie perfekt Deutsch gelernt haben .Die Jungs waren auf dem Gymnasium haben das Abitur gemacht und studieren bereits an der Universität.
Wir hatten aber zu Hause immer die Muttersprache gesprochen von daher dachten wir das wir auf dem richtigen Weg wären.
Nachdem unser jüngster aber immer noch Schwierigkeiten zeigt reden wir mit ihm meistens nur Deutsch.
Wir möchten nur das beste für ihn und versuchen die Unterstüzung zu geben was er braucht.
Nochmal Danke.
Danke nochmal.

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Re: Ebenfalls

Antwort von Dilse am 17.11.2022, 8:23 Uhr

Vielen Dank für die Meinung.

Sollte es zu einer Diagnose kommen und würde man Ihn evtl.auf eine Förder oder Sonderschule schicken wollen hätte ich dann kein Mitspracherecht?
Oder wer hat das letzte Wort ?

Ich werde die Sache schon angehen aber möchte das auch nicht irgendwie in der Schule durchführen lassen aber ich weiss nicht.
Danke nochmal

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Re: Die Info über mangelnde Deutschkenntnisse wäre hilfreich zu Beginn gewesen

Antwort von cube am 17.11.2022, 9:08 Uhr

Denn damit ist ja eigentlich klar, woran es liegt und was getan werden muss - Deutsch lernen. Dafür braucht es aber keine Evaluierung, ob er evt. psychische Probleme oder Störungen hat oder Erkrankungen, die ihn am Textverständnis hindern.

So, wie du es schreibst, liegt es einfach daran, dass er eben nicht nebenbei - wie die älteren Geschwister - Deutsch UND seiner Muttersprache gelernt hat.
Deutsch ist im Grunde seine Zweit-Sprachen.

Er hat also kein grundsätzlich mangelndes Textverständnis - er kann einfach nicht gut genug Deutsch (lesen), um Texte sinnentnehmend zu lesen/verstehen.

Das heißt doch eher, dass eine Testung bzgl. seiner Deutschkenntnisse wichtig wäre, um ihn dann gezielt fördern zu können.
Also entweder mit Förderunterricht in Deutsch oder einer weiterführenden Schule mit DAZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache).
Es wird nicht reichen, dass ihr jetzt hauptsächlich Deutsch mit ihm sprecht. Er braucht ernsthaften Unterricht in Deutsch und muss offenbar vor allen Dingen Deutsch lesen lernen im Sinne von auch verstehen, was er da gelesen hat.
Wie gesagt: er ist offenbar nicht Zweisprachig aufgewachsen mit Deutsch als 1.-Sprache - sondern genau umgekehrt.

Das zumindest schließe ich daraus, dass du schreibst, er hat kein Problem, eine Aufgabe zu verstehen, wenn man ihm diese in seiner Muttersprache erklärt.

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Re: @Dilse

Antwort von Häsle am 17.11.2022, 10:08 Uhr

Kinder sind halt verschieden.
Bei uns in Bayern ist es zudem normal, dass im Laufe der 3. Klasse die Defizite dann doch mal auffallen. Klasse 1 und 2 sind Kuschelkurs, in Klasse 3 wird Gas gegeben. Je nach Lehrkraft und Wissensstand der Klasse gleich von Anfang an oder etwas später.

Bei meiner Tochter habe ich auch erst in der 3. Klasse gemerkt, dass sie Probleme hatte, aber es wurde noch nicht ernst genommen. Erst in der 4. Klasse hat der neue Lehrer dann auch gesagt, dass sie offensichtlich ein Problem hat. Für die Realschule reichte es, und in der 6. Klasse haben wir sie dann doch mal testen lassen wegen ihrer Rechtschreibprobleme. Schulintern gab es keine Angebote, auch weil die Lehrer ihre Probleme auf Faulheit schoben. Faulheit und Desinteresse waren schon auch dabei, aber sie hat zusätzlich auch ein echtes Problem.
Mein Sohn ist jetzt in der 3. Klasse und tut sich nach aktuellem Stand leichter als sie (ist also nur faul). Bei ihm werden wir nicht so lange warten, falls sich ein Problem zeigen sollte.

Alles Gute!

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Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von Neverland am 17.11.2022, 16:48 Uhr

Für AOSF ist rs wirklich reiflicher spät. Da würde in den letzten Jahren viel verschlafen. Dolche Probleme kommen ja nicht über Nacht, das hätte doch lange vorher auffallen müssen.

Katastrophal ist es wegen der Wahl der weiterführenden Schule. Ich würde also auch über eibe rückstufung nachdenken.

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Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von Dilse am 17.11.2022, 19:17 Uhr

Danke für die Antwort.
Kann man den in der 4.Klasse rückstufen lassen ,?

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Re: Unbedingt machen, weil…

Antwort von alba75 am 18.11.2022, 13:12 Uhr

Also ist Deutsch nicht seine erste Muttersprache?
Kann er die Aufgaben denn besser lösen, wenn sie ihm in seiner Muttersprache gestellt werden?

Vielleicht "verkrampft" er auch innerlich und geht schon mit einer gewissen "Angst" und dem Gefühl "Ich kann das sowieso nicht" an die Aufgaben ran und macht dicht und versteht die Aufgabenstellung darum nicht.
Ich finde es gut, wenn jetzt herausgefunden wird woran genau es liegt. Eventuell führt ein Problem zum anderen.
An dem eventuellen Sprachproblem, Prüfungsangst oder eventuellen anderen Problemen kann dann gearbeitet werden und er wird auch wieder Erfolgserlebnisse haben.

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Re: Wer hat Erfahrung ?.

Antwort von luvi am 18.11.2022, 21:00 Uhr

Hallo,
Ich hab auch einen 4. Klässler und ich kann mir, im Gegensatz zu vielen anderen vorstellen, dass diese Probleme erst jetzt in der 4. Klasse so deutlich werden.

Man darf nicht vergessen, dass diese Schüler sehr viel Schule bzw. Unterricht in der Schule verpasst haben. Seit die Kinder in der ersten Klasse sind, ist Corona mit Homeschooling, Quarantäne-Zeiten, usw.

Lernrückstände können kaum geschlossen werden, da der Lehrermangel immer größer wird.

Vielleicht hätte das Kind noch einen Lehrer Wechsel, man hat gehofft, die Probleme sind Coronabedingt.

Ich würde mein Kind testen lassen, allerdings nicht in der Schule. Evtl. beim Schulpsychologen wenn möglich, oder durch einen Kinder- und Jugend Psychiater.

Vielleicht liegt es an einer Konzentrationsschwäche, eine Lesestörung,...

Liebe Grüße
Luvi

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