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von Leena  am 16.08.2013, 8:37 Uhr

Lustig ist das Sinti- und Romaleben

Ich habe gerade beruflich mit genau diesem Thema zu tun, bin derzeit sehr ambivalent dazu eingestellt, aber bei einem bin ich mir ziemlich sicher - lustig ist das Sinti- und Romaleben SO definitiv nicht.

Auf der einen Seite sehe ich so komplette Hoffnungs- und Alternativlosigkeit. Bis auf wenige Ausnahmen in den Familien, mit denen ich zu tun habe, kann kaum einer wirklich lesen und schreiben, gerade mal den eigenen Namen malen, so vieel Alkohol- und Drogenprobleme, so viele andere gesundheitliche Probleme, und scheinbar alle kennen es genau so und geben es in der nächsten Generation an ihre Kinder weiter, dieses "die sollen es mal besser haben" sehe ich derzeit da gerade so gar nicht. So viele seelische Verletzungen und Narben... was mir besonders nahe geht, ist eine ältere Frau, Anfang 60, die jedes Mal, wenn es um das Thema Kinder geht, erzählt, dass sie ja auch ein Kind hatte, es aber zur Adoption freigeben musste, und sie weiß ganz genau, wie alt ihr Kind jetzt sein müsste... und ich weiß genau, es ist grausam. Unter den Bedingungen würde ich doch meinem ärgsten Feind (den ich nicht habe, aber egal) nicht wünschen zu leben. :-(((

Auf der anderen Seite - haben die Leute, mit denen ich da zu tun habe, schon sehr ihr eigenes Weltbild und ihre eigenen Wertvorstellungen und ihre eigene Moral. Unrechtsbewusstsein im sonst hier gängigen Sinne - komplette Fehlanzeige. Sie HABEN für sich nichts Unrechtes getan, egal, welche Straftatbestände des StGB ihr Handeln erfüllt, und fühlen sich dann noch zu Unrecht dafür verfolgt, dass sie etwas getan haben, was sie nicht als Unrecht empfinden. Und werden dann teilweise wohl sehr, sehr nachtragend, um nicht zu sagen rachsüchtig.

Und bei manchen bekommt die Sache schon einen argen Beigeschmack, sie profilieren sich dann wunderbar als benachteiligte, förderungswürdige etc. Sinti und Roma (was sie auch sind, gar keine Frage!), veranstalten Kulturevents und nehmen Fördergelder und alles - und auf der anderen Seite fällt immer wieder der Begriff der "mafiösen Strukturen", und ich fürchte, der Begriff könnte berechtigt sein. Allein so viel Angst, nur ja keinem aus der Familie auf die Füße zu steigen, weil man sonst wie ... enden könnte.

Wie gesagt - ich rede jetzt wirklich nur von denjenigen und ihrem Milieu, mit denen ich gerade zu tun habe, ich will davon nichts verallgemeinern, zumal das eben auch praktisch die einzigen Sinti und Roma sind, die mir bisher bewusst begegnet sind.

Von Zigeunersoße hat mir allerdings keiner etwas erzählt...

 
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