Forum Aktuell

Aktuelles und Neuigkeiten

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Ralph am 24.08.2015, 23:15 Uhr

Der Vergleich hinkt auf allen Ebenen...

Nur relativ kurz, weil ich definitiv gleich in die Koje muß:

1. Die USA waren ein klassisches Einwanderungsland, nachdem die Europäer das Land den Einheimischen erst gestohlen und diese anschließend vertrieben oder sogar vernichtet hatten. Daran darf man übrigens keinen US-Amerikaner erinnern, sehr unangenehmes Thema. Ich kann das verstehen, daß das schmerzt. Später wurde die Einwanderung immer mehr reglementiert.

2. Gab es Land ohne Ende. Deutschland in Vergleich zu den fruchtbaren Teilen der USA zu setzen, ist in diesem Kontext mehr als fragwürdig. Auch ohne die Wüsten und Berge mitzurechnen paßt Deutschland ein vielfaches auf diese Fläche.

3. Gab es absolut keine Sozialtransfers, jeder mußte sich da irgendwie selbst durchschlagen, oder hatte Verwandte oder Freunde, die die Unterstützung sicherstellten. Mache das heute einmal sowohl den hiesigen Gutmenschen als auch den Wirtschaftsflüchtlingen klar. Das Gejaule wäre groß, auf allen Ebenen.

Die Liste ist nicht abschließend, nur beispielhaft.

Auch auf Statistiken zu verweisen nach dem Motto "sind doch nur soundsoviel pro qkm..." ist mehr als fragwürdig, ich glaube kaum, daß die Menschen mitten im Elbsandsteingebirge, im Watzmannmassiv oder auf Trischen untergebracht werden wollen. Auch daß wir ein reiches Land sind, hilft nicht weiter, weil wir erst unsere komplette weltweite Gesellschaft umbauen müßten, bevor wir die entsprechenden Goldquellen anzapfen könnten. Wir müssen mit Realitäten leben, rechnen und daraus das beste machen. Und auch das reichste Land der Welt kann nur bis zu einem gewissen Grad vernünftige Integrationsarbeoit leisten. Da nützt keine Statistik, es gibt einfach auch in den Sozialwissenschaften Gesetzmäßigkeiten, die man nicht wegdiskutieren kann.

Und noch etwas: Nach dem Kriege saß Westdeutschland auf etwa 12 Millionen Flüchtlingen aus den Ostgebieten. Viele von ihnen haben jahrelang in einer sogenannten Nissenhütte gehaust, weil es nichts besseres gab. Die Lebensbedingungen in diesen Hütten waren - nennen wir es mal beschönigend suboptimal. Muten wir das den heutigen Flüchtlingen zu? Nein, und zwar weil wir heute ein anderes Verständnis von Wohnmindeststandards haben. Das mag für die "Bestandsbevölkerung + Zahl x an Flüchtlingen" richtig sein. Für das, was da offenbar auf uns zukommt, können wir diese Standards unmöglich halten. Man muß jetzt nicht auf Nissenhüttenniveau runtergehen. Dennoch, wenn wir da nicht in kürzester Zeit einen Verdrängungswettbewerb erleben wollen mit all seinem Gewaltpotential, müssen wir mit diversen Ansprüchen heruntergehen.

Ich hätte noch mehr diskussionswürdige Argumente/Themen, aber zu mehr reicht es heute beim besten Willen nicht mehr.

Ralph

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.