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Geschrieben von hase67 am 16.02.2005, 12:40 Uhr

Was verstehst Du unter Doppelbelastung ?

Hallo eilan,

ich finde deine Einstellung auch etwas realitätsfremd. Mag sein, dass die frühere "Rollenverteilung" einfacher und überschaubarer für alle Seiten war, aber sie bot auch weitaus weniger Gestaltungsmöglichkeiten. Und die Konsequenzen dieser strikten Aufteilung darf man schließlich auch nicht außer Acht lassen, sie entsprechen nun mal einfach nicht mehr unserer heutigen gesellschaftlichen Realität: Früher waren Ehen lebenslange Versorgungsgemeinschaften, in denen jeder seinen Beitrag leistete.

Was du hier in letzter Konsequenz postulierst, ist etwas, das man heute in der Regel doch nicht mehr will: eine eheliche Verbindung, die vor allem auf Vernunftgründen und nicht auf Liebe basiert.

Ich bin übrigens auch eine der Frauen, die an ihrer Doppelbelastung "selbst schuld" sind: Ich arbeite freiberuflich als Übersetzerin und war deshalb bei beiden Kindern gezwungen (da ich kein Mutterschaftsgeld vom Arbeitgeber oder von der Krankenkasse bekomme), bis kurz vor der Geburt zu arbeiten und danach auch recht bald wieder anzufangen. Außerdem kann ich mir keine lange Pause "leisten", weil sich meine Stammkunden dann längst anderweitig umgesehen haben und ich praktisch noch mal da anfangen könnte, wo ich vor 8 Jahren gestartet bin.

Für mich bedeutet das, dass ich nie so etwas wie eine richtige Babypause oder ein "Nur-Mutter-Dasein" erlebt habe. Gott sei Dank habe ich das Glück, beides relativ gut verbinden zu können, weil ich momentan von zu Hause aus arbeite. Wenn ich mich so in meinem Bekanntenkreis umsehe, stelle ich immer wieder fest, dass die Frauen, die früh wieder arbeiten gingen und es auch schafften, sich haushalts- und kinderbetreuungstechnisch mit ihren Partnern auf eine gerechte Regelung zu einigen, die weitaus zufriedeneren sind. Bei den anderen ist es fast durchgängig so, dass durch die extrem unterschiedlichen Lebensrealitäten von Mann und Frau (sie Kind und Haushalt, er Job und Karriere) die Beziehung leidet und es oft zu Kommunikationsschwierigkeiten kommt.

Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich toleriere diese Art der Arbeitsaufteilung durchaus, aber sie beinhaltet auch Stolperfallen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich auch schon eine gescheiterte Partnerschaft mit Kind hinter mir habe und heilfroh war, beruflich und finanziell auf der sicheren Seite zu sein.

Und was Alice Schwarzer angeht: Die Zeiten sind doch eigentlich vorbei, wo man als Frau nur die Wahl zwischen verbiestertem Emanzentum und Heimchen am Herd hatte. Aber um gesellschaftlich etwas zu bewegen, bedarf es manchmal einer extremen Haltung. Ich finde, Alice Schwarzer hat eine Menge für uns Frauen erreicht und geleistet. Erst durch die Emanzipation sind wird Frauen ja überhaupt in der Lage, uns zwischen verschiedenen Möglichkeiten entscheiden zu können! Ich bin jedenfalls froh um diese Freiheit.

Grüßle

Nicole

 
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