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Geschrieben von Hase67 am 27.07.2009, 12:39 Uhr

Mit "Dreck geworfen" haben aber eher die Abtreibungsgegnerinnen...

Natürlich hat jeder Gründe für seine Sichtweise, und ich habe mich als jüngere Frau auch deutlicher gegen Abtreibung ausgesprochen. Mit einer guten Freundin, die während des Studiums schwanger wurde und sich für einen Abbruch entschied, habe ich damals heftig gestritten, weil ich ihre Beweggründe nicht nachvollziehen konnte. Aus heutiger Sicht finde ich meine damalige Reaktion arrogant und selbstherrlich - ICH konnte sie nicht verstehen, aber es war eben IHRE Entscheidung.

Mittlerweile habe ich am eigenen Leib erfahren, dass die meisten Lebenswege und Partnerschaften nicht so geradlinig verlaufen, wie man sich das mit um die 20 noch vorstellt. Ich weiß nicht, ob ich selbst abtreiben würde - ich habe es bisher nicht, aber ich war auch bisher immer in der privilegierten Lage, Alternativen zu haben und mich guten Gewissens für meine Kinder (beide ungeplant) zu entscheiden.

Aber ich würde den Teufel tun, das "ungeborene Leben" vor das Leben der Mutter zu stellen. Diese rein biologische Argumentation ist für mich Schwarzweißdenken pur, und ich finde - auch wenn ich mich hier damit wahrscheinlich in die Nesseln setze - dass es nicht um die Frage geht, ob ein wenige Wochen alter Embryo schon ein Lebewesen ist oder nicht. Um einem Kind als Mutter gerecht werden zu können, bedarf es so vieler Faktoren, dass meines Erachtens niemand darüber zu richten hat, wenn jemand beschließt, dass er nicht in der Lage ist, dieser Anforderung jetzt, zu diesem Zeitpunkt, mit diesem Kind gerecht werden zu können - egal, ob das Geld einfach hinten und vorne nicht reicht, die psychische Belastungsgrenze sowieso schon erreicht ist oder ein prügelnder oder vergewaltigender Partner der Vater war, etc. pp.

Die Fälle, die hier als Gegenargument angeführt werden (Frauen, die Abtreibung als Form der Verhütung ansehen), sind derart in der Minderzahl, dass ich nicht weiß, warum das immer wieder aus der Klamottenkiste gekramt wird. Klar, es soll auch Leute geben, die ihren Kindern ins Gesicht treten und die das kalt lässt - aber so was kann man doch um Gottes willen nicht verallgemeinern, also warum tut man das im Fall von Abtreibungen immer und immer wieder?

LG

Nicole

 
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