Forum und Treffpunkt für Omas

Forum und Treffpunkt für Omas

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von psb am 07.02.2007, 21:23 Uhr

an Petra und Marta (und jeden, der will)

ui, da hab ich mich anscheinend falsch ausgedrückt - du sollst dich natürlich nicht auf die gleiche stufe stellen wie die st! nein, das habe ich so nie gemeint und das wäre ganz übel, da hast du schon recht. aber das heißt doch nihct, dass du im leben deines sohnes keine rolle mehr spielen kannst. nein, die rolle seiner mutter - der mutter eines erwachsenen sohnes sollst du haben! und ich finde, wenn er seine eigene meinung hat und die mal nicht mit der seiner frau übereinstimmt, dann sollte er sehr wohl auch zu dir stehen. das heißt ja nicht gleich, dass ihr beide für ihn auf der gleichen ebene steht. nein, er soll schon zu seiner frau stehen, aber auch mann genug sein, seine meinung vor ihr zu vertreten, wenn er mit ihrem tun nicht einverstanden ist! wenn mein mann zum beispiel meine mutter ohne irgendeinen grund angreifen würde, dann würde ich für sie partei ergreifen, andersherum, wenn sie ihn grundlos schlecht behandeln würde, stünde ich natürlich auf seiner seite. das hat nichts damit zu tun, der ehefrau ihren platz an der seite ihres mannes streitig zu machen sondern es ist eine frage der eigenen meinung (auch in der beziehung) und der gleichberechtigung. hat die st familie? stell dir vor, wie sie reagieren würde, wenn dein sohn ihre eltern grundlos schlecht behandeln würde. (oder wenn das verhältnis zu den eltern schlecht ist, dann setzen wir eine andere person, die der st wichtig ist, an deren stelle). sie würde sich sicher für diese menschen (eltern, freundin, schwester oder wer auch immer) einsetzen und ihrem mann sagen, dass es so nicht in ordnung ist. ich finde, das muss in einer gleichberechtigten beziehung möglich sein- auch ohne gleich an trennung zu denken.
hmmm, ich komme gar nicht so recht dazu, dein posting zu ende zu lesen, so viele dinge gehen mir durch den kopf... ich bin gerade bei der geschichte mit den ab. martha hat schon das thema mit den depressionen in den raum geworfen. das mit dem podest war übrigens aus sicht der st gemeint, also dass sie dich darauf stellt und nicht du selbst. das ist ein teil einer depression, dass man sich selbst minderwertig fühlt und alle anderen sind besser und werden oft als perfekt angesehen. da du die frau bist, die im leben deines sohnes neben ihr auch noch eine wichtige rolle spielst, vergleicht sie sich wahrscheinlich in erster linie mit dir und hat das gefühl, dir einfach nicht das wasser reichen zu können.
aber mir kam da noch ein anderer gedanke, aber bevor ich meine vermutung ausspreche bräuchte ich noch ein paar antworten.
du schreibst, dass sie später im gemeinsamen gespräch nichts mehr von dem verhergegangenen gewusst haben will. ich bin mir nicht sicher, aber hast du nicht schonmal ähnliche situationen beschrieben, wo sie dinge, die besprochen worden sind bzw. die sie gesagt hat, später abgestritten hat? kommt das oft vor?
reagiert sie dann immer so aggressiv? und ich würde gerne noch wissen ob sie konstant gleichermaßen abweisend zu dir ist oder ob das wechselt. die enkel sind ja regelmäßig bei dir - wenn sie so ein problem mit dir hat, dabei auch so wenig objektiv reagieren kann, finde ich es fast auffällig, dass sie damit kein problem hat. ich finde es ja gut, dass sie da so reagiert, aber irgendwie passt es einfach nicht zu ihrem restlichen verhalten...

so, nun bin ich zu dem punkt mit dem bauchpinseln gekommen. ich denke, du wirst hier keine wirklich objektiven meinungen zu hören bekommen, nur vermutungen, was eventuell sein könnte. das problem ist einfach, dass wir nur eine seite hören. ich will damit nicht sagen, dass du einen teil bewusst weglässt um dich besser darzustellen. nein, so einfach ist es nicht. es ist aber absolut normal, dass jeder die welt durch seine eigene brille sieht. jeder hat seine erfahrungen, die das, was man wahrnimmt, beeinflussen. bestes beispiel meine sm und ich: wenn ich hier eine situation beschreibe, wird sie das sicher ganz anders sehen, weil sie anders bewertet. für sie ist es normal, dass alle ihre kinder die eigenen kinder zum babysitten zu ihr gebracht haben (und es noch tun). als wir dann gesagt haben "nein, wir wollen den kleinen bei uns haben, der ist uns noch zu klein als dass wir ihn hergeben wollen!" hat sie daraus nicht gehört "wir wollen das grundsätzlich nicht!", sondern "wir wollen ihn nicht zu DIR bringen!". dabei hatte das ganze mit ihr persönlich gar nichts zu tun, auch meine eltern haben den kleinen nur bei maries geburt gehabt, da ging es halt nicht anders. verstehst du, was ich meine? du kannst so ehrlich wie du nur sein kannst trotzdem immer nur deine subjektive sicht der dinge mitteilen und deshalb kommen natürlich auch hauptsächlich solche antworten. also nimm sie einfach an *g*
letztlich ist es auch so, dass wir menschen dazu neigen, uns selbst falsch einzuschätzen. ich habe in einer fachzeitschrift (psychologie heute) einen artikel darüber gelsen und der anfang ist auch auf der internetseite abrufbar (für den rest muss man leider zahlen), aber ich habe dir das mal rauskopiert:
SELBSTERKENNTNIS Wie bin ich? Selbsterkenntnis –
die schwierigste aller Künste
Heiko Ernst
(PH 04/2006, S. 20 bis 26)
Wir glauben, uns selbst gut zu kennen. Doch das ist ein großer Irrtum, der häufig negative Folgen hat. Wenn es um unsere Eigenschaften und Kompetenzen geht, überschätzen wir uns erheblich. Wie können wir zu besserer Selbsteinsicht gelangen?

ich werde mal nachsehen ob ich die zeitschrift noch habe, dann kann ich dir den ganzen text kopieren, wenn du magst...

die richtigen antworten kann dir nur die st geben. ich würde euch wirklich zu einer familientherapie raten, denn ich denke immernoch, dass es nicht nur um die beziehung zwischen euch beiden geht. das ganze familiensystem spielt eine rolle. zum beispiel sorgt dein sohn durch sein passives verhalten unbeabsichtigt dafür, dass sie weiter macht und mit ihren spielchen sogar erfolg hat. da laufen denke ich viele dineg unbewusst ab, bei solchen streitigkeiten sind immer viele kräfte am werk, von denen man keine ahnung hat.

du schreibst das mit den depressionen und dass die st keine hemmungen hätte, sich deshalb therapieren zu lassen. aus erfahrung mit vielen depressiven menschen weiß ich, dass du mit dieser einschätzung falsch liegst. zum einen weiß man nicht, wie die st die therapie, die sie gemacht hat, einstuft. hat sie sich gut aufgehoben gefühlt? wenn die therapeutin sich gegen sie gestellt hat sicher nicht...
es braucht viel kraft, sich überhaupt in eine therapie zu begeben. kraft, die depressive oft gar nicht aufbringen oder eben nur in einzelnen phasen, dann wieder nicht. wenn jemand einmal eine schlechte erfahrung mit einem therapeuten gemacht hat, dann wird das noch schwieriger. der patient baut in der therapie eine vertrauensvolle beziehung zum therapeuten auf - wenn dieses vertrauen zerstört wird (was nach deiner schilderung bei der st sicher der fall war), dann fällt es noch schwerer, wieder zu dem gleichen therapeuten zu gehen oder einem anderen vertrauen entgegen zu bringen. stell dir mal vor, wie viele sehr private dinge deine st da erzählt hat. dinge, über die sie mit niemandem sonst redet. und die person, der sie das alles anvertraut hat, stellt sich plötzlich gegen sie. niemandem würde es leicht fallen, sich nochmal in eine solche beziehung zu begeben - und erst recht nicht, wenn man depressiv ist.
aber selbst wenn in der therapie nichts dergleichen passiert ist, kann es ihr trotzdem heute schwerer fallen als damals. andererseits kann es auch passieren, dass sich auch das irgendwann wieder ändert. das hängt eben in erster linie damit zusammen, wie es dem betroffenen geht.

so, ich hoffe, ich habe mich nicht zu wirr ausgedrückt und man kann alles so nachvollziehen, wie es gemeint ist :-/

lg und schönen abend!
petra

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Forum und Treffpunkt für Omas
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.