Forum und Treffpunkt für Omas

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Geschrieben von Oma am 05.02.2007, 13:33 Uhr

@ sokoban und psb

Hallo,
erstmal danke für eure Antworten. Ich hatte gegen 10.00 Uhr schon eine Antwort an sokoban geschrieben und wollte jetzt nach dem Einkaufen die Antwort an psb verfassen, stelle aber gerade fest, dass mein Posting von vorhin gar nicht erscheint. Ich hoffe, es ist nicht zu unhöflich, wenn ich jetzt meine Antworten zusammenfasse.

Also, wie sokoban schon schrieb, ist es doch selbstverständlich, dass man seine Privatsphäre braucht, auch und gerade wenn man mit Eltern oder SE zusammen lebt. Wo das nicht gewährleistet ist, wird sich diese Lebensform niemals gut anfühlen. Darüber braucht auch gar nicht diskutiert werden.

Es geht mir ja auch in keinster Weise darum, WER in diesem Forum schreibt, sondern nur darum, in welcher Form das geschieht.
Ein sehr positives Beispiel ist doch der Beitrag von schulle unter mir. Eine Schwiegertochter, die völlig verzweifelt um Hilfe bittet, weil ihre Schwiegermutter sich in absolut indiskutabler Weise in ihr Leben mischt.
Sie zählt die Fakten auf, aber sie beleidigt nicht.

Auf dieser Basis habe ich auch schon viele gute, konstruktive Dialoge hier gelesen. Und hätte mir eben auch für mich in Bezug auf meine speziellen Probleme eine Diskussion mit Schwiegertöchtern erhofft, die mir geholfen hätte, meine ST zu verstehen.

Leider ist es dann aber wirklich vor einiger Zeit hier sehr eskaliert. Es hat mir das Herz zugeschnürt, mit welchen Haßtiraden die SM manchmal überschüttet wurden, und ich hatte das Gefühl, dass hier wohl eher meine ST als ich reinpaßt.

Ach, mal zwischendurch, was meine Rückfrage nach Omi betrifft, ist das wohl ganz verkehrt angekommen. Ich habe wirklich im ganzen vergangenen Jahr jedes einzelne Posting in diesem Forum und in einigen anderen Unterforen des RuB gelesen, ich weiß doch, dass ihr Omi nicht vergrault habt. Und genau deshalb möchte ich doch wissen, warum sie hier nicht mehr schreibt. Ich hätte auch gern gewußt, ob Maximilian schon geboren ist. Bei euch ist das anscheinend ganz anders, nämlich als Vorwurf angekommen.
Mir scheint, dass gerade solche Mißverständnisse einen Großteile der Probleme zwischen SM und ST ausmachen.

Beispiele:
Als mein 1. Enkel geboren wurde, sagte ST nach einiger Zeit, dass ihre Mutter sich sehr viel distanzierter zu dem Baby verhielte als ich. Da sie mir früher erzählt hatte, sie hätte unter der abweisenden Kühle der eigenen Mutter sehr gelitten, die sie nie in den Arm genommen und gesagt hätte, dass sie sie lieb hat, habe ich das überhaupt nicht als Kritik aufgefaßt. Es war aber genauso gemeint, wie sich viel später herausstellte.

Ich war eine sehr liebevolle Mutter, bin eine sehr liebevolle Oma und wäre so gern auch eine liebevolle SM gewesen. Meinen 2m großen Sohn nehme ich auch heute noch gern in den Arm und sag ihm, daß ich ihn lieb habe. Und ich habe allen Ernstes geglaubt, ST würde sich nun freuen, dass ihre Mäuse von so vielen Menschen so bedingungslos
geliebt werden (mein Mann liebt die Kinder ebenso wie ich und nimmt sich immer mittags frei, wenn die Kinder bei uns sind. Und die Eltern meiner ST erlebe ich auch als liebevoll im Umgang mit den Kindern, von Kühle spüre ich da nichts). Ich dachte, es sei eine unglaubliche Bereicherung für die Kinder, in einem solchen Umfeld aufzuwachsen und so viel Liebe zu empfangen.Was übrigens auch die Psychologin sagte. Also hatte ich meine ST gründlichst mißverstanden bei der Aussage, ihre Mutter sei aber distanzierter. Eine liebevolle Mutter ist also okay, eine liebevolle Oma aber nicht? Mir geht das nicht in den Kopf, denn dann mißgönne ich doch meinem Kind etwas, oder sehe ich das falsch?

Und andersherum sagte mir meine ST einige Wochen nach der Geburt des 2. Kindes, sie habe Angst, dass mein Mann und ich dieses Baby vielleicht nicht so lieben würden wie den Bruder. Ich habe gelacht und gesagt, da sorgt die Kleine doch schon selber für, dass sie genug Liebe bekommt.
Gemeint habe ich damit, dass die kleine Maus mit ihrem hinreißenden Lächeln wirklich jeden im Sturm erobert hatte. Verstanden hat aber meine ST, dass die Kleine, sobald sie spricht (!), schon sagen würde, wenn sie sich vernachlässigt fühlt!Und das hat sie mir seeehr übel genommen!

Diese beiden Beispiele, wie sehr man aneinander vorbeireden kann, wenn man nicht ganz klar formuliert, was man eigentlich sagen will, kamen beide während der Therapiestunde zur Sprache. Und ich glaube wirklich, dass mit ausreichender Kommunikation solche Situationen erst gar nicht entstehen müßten.

Nochmal zur Privatsphäre, wenn man zusammen lebt: Ich wohne hier seit 31 Jahren, oben früher die Cousine meines Mannes mit ihrer Familie, später sein Bruder mit Familie, seit 4 Jahren meine (seit 30 Jahren) beste Freundin. Unten lebten erst meine SE, dann 8 Jahre lang Mieter, dann 3 Jahre lang Sohn allein bzw. 1 Jahr lang mit seiner Exverlobten und dann 7 Jahre lang auch ST und später die Mäuse.

Also durchaus wechselnde Belegschaft, aber bis auf die letzten 3 Jahre mit der ST IMMER in absoluter Harmonie und ohne jeden Streit oder auch nur ein lautes Wort. Es hat deshalb immer funktioniert, weil die seltenen gegenseitigen Besuche immer nur auf ausdrückliche Einladung erfolgten. Man trifft sich hier, wie in jedem MFH, mal im Treppenhaus oder vor allem in der Waschküche. Und in der wärmeren Jahreszeit sitzt man, wenn man will, mit den anderen im riesigen Garten zusammen. Und wer keinen Bock mehr hat, zieht sich problemlos zurück.
Selbst meine Freundin über mir besuche ich nur 2-3 mal im Monat!

Deshalb habe ich ja so große Probleme, zu verstehen, wieso das mit meiner ST nicht funktioniert hat. Wir haben uns doch, alle Gelegenheiten zusammengenommen, 1 bis max. 1 1/2 Stunden in der Woche gesehen. Und selbst in dieser kurzen Zeit habe ich mich brav von ihr erziehen lassen und nur über die ihr genehmen Themen geredet. Trotzdem lag ihre Toleranzschwelle mir gegenüber bei Null.

Bei vielen Mamas, die hier schreiben, fällt mir immer wieder ein Satz auf, den ich auch von meiner ST oft gehört habe: Das sind schließlich MEINE Kinder! Ich konnte darauf immer nur fassungslos erwidern, dass wohl auch außer ihr keiner darüber nachdenkt, wessen Kinder das denn sind. Ich hätte diesen Satz verstanden, wenn ich mich irgendwo eingemischt hätte, aber sie sagt ja bis zum heutigen Tag jedem, der nachfragt, dass ich mich in den ganzen Jahren nicht einmal in Ehe oder Erziehung eingemischt hätte. Für mich war ja auch immer Gesetz, was die Eltern bestimmten.

Wieso also machen sich die Mamis Gedanken darüber? Solche Dinge hätte ich gern hier besprochen, um endlich zu verstehen.

Oder ihre ständige und völlig unbegründete Angst, sie sei eine schlechte Mutter und die Kinder würden sie vielleicht nicht wirklich lieben. Ich hab dann immer gesagt, ich wünschte, du könntest dich einmal mit meinen Augen sehen, wie du mit den Kindern umgehst. Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, wieviel Liebe da zwischen euch ist. Und die Kinder wären niemals so ausgeglichen und glücklich, wenn du keine gute Mama wärst. Sieh sie doch nur an, sie strahlen übers ganze Gesichtchen!

Sie hat übrigens nicht nur von mir, sondern auch von niemandem sonst jemals ein Wort der Kritik gehört, weil sie wirklich eine zauberhafte Mutter ist. Also, woher kommen solche Ängste??? Was hätte ich tun können, um ihr die zu nehmen?

Ich war mein ganzes Leben lang ein sehr unsicherer Mensch voller Komplexe. Nur als Mutter nicht. Obwohl ich erst 20 war, als mein Sohn geboren wurde, habe ich nicht eine Minute lang daran gezweifelt, dass ich eine gute Mutter bin.
Bei ST ist es exakt umgekehrt: Sie ist sehr selbstbewußt und ziemlich herrisch in allen Bereichen, nur als Mutter fühlt sie sich als Versagerin. Wieso?

Jetzt mal ganz speziell zu psb: Es irritiert mich, warum gerade du dich von mir angegriffen fühlst. Ich lese alle deine Postings, ich erlebe dich als eine intelligente, einfühlsame und auch reflektierte Person. Gerade mit dir hätte ich mich damals gern auseinandergesetzt, weil ich immer das Gefühl habe, dass es auch in eurer Situation einen Haufen von Mißverständnissen gibt. Die Reaktionen deiner SM kommen mir oft so hilflos vor, dass sie mich an mich selbst erinnern. Da die Attacken meiner ST für mich immer aus dem Nichts kommen, weil ich mich ja eh kaum traue, irgendwas zu sagen, waren unsere Gespräche am Ende sehr, sehr mühsam. Ein schönes Beispiel: Wir stehen beide in der Waschküche und warten darauf, dass unsere Maschinen fertig sind. Da ich zu dem Zeitpunkt schon echte Angst vor ihr hatte, wählte ich zum smalltalk ein gänzlich ungefährliches Thema - eine der Waschmaschinen. Ich sprach über ein technisches Detail. Plötzlich sah sie mich an - wieder mit Eiseskälte im Blick - und sagte: Ich hab keine Ahnung, was du mir damit wieder sagen willst! Ich war wie erstarrt, habe Nächte damit verbracht, mich zu fragen, was denn nun wieder falsch war. Und als ich sie Monate später danach fragte, stritt sie ab, das überhaupt gesagt zu haben.

Ich will damit jetzt natürlich nicht sagen, dass du deine SM ebenso mies behandelst wie meine mich, ich möchte nur gern wissen, ob sie sich in ihrer Situation vielleicht genauso hilflos fühlt wie ich und aus lauter Unsicherheit dann eben auch mal das Falsche sagt oder das Richtige unterläßt.

Oh verflixt, ich muß jetzt ganz schnell weg für ca. 1 Std.
psb, ich würde dir aber gern noch was sagen. Ich bin nachher wieder da.

Liebe Grüße
Oma

 
17 Antworten:

Re: @ sokoban und psb Teil II

Antwort von oma am 05.02.2007, 15:33 Uhr

So, bin wieder da.
Als ich in meinem 1. Posting diesen Absatz schrieb:

"Und was mir nicht nur bei meiner ST, sondern auch bei einigen Schreiberinnen hier auffällt: Mit der ungeheuren Energie, die ihr aufbringt, um jedes Wort, jede Geste und jeden -oft unterstellten - Gedanken der SM zu analysieren und zu kritisieren, räumt ihr der SM einen Stellenwert in eurem Leben ein, der ihr nicht zusteht und den sie ganz sicher auch nicht will."

habe ich ganz besonders an eure Geschichte gedacht. Es ist deutlich herauszulesen, wie sehr eure Gedanken um diese ganze SM-Geschichte kreist, obwohl ihr doch jetzt eigentlich zumindest räumlích genügend Abstand haben solltet.
Mich beschäftigt das sehr. Eigentlich sollte es doch so sein, dass euer ureigener Mikrokosmos sich um dich, deinen Mann und Elia und Marie dreht. Eltern, Schwiegereltern, Großeltern, Geschwister usw. sollten euren Weg doch normalerweise nur als Trabanten begleiten, aber ganz sicher nicht bestimmen! Wieso laßt ihr zu, dass euer seelisches Gleichgewicht so sehr davon beeinflußt wird, was SM sagt oder nicht sagt, schreibt oder nicht schreibt, tut oder nicht tut?

Wir alle nehmen Erfahrungen aus unserer Kindheit mit ins Erwachsenenleben. Die einen eher gute, die anderen leider eher schlechte. Es ist aber nicht so, dass unser weiteres Leben zwangsläufig dadurch vorbestimmt ist und wir praktisch da weitermachen müssen, wo unsere Eltern aufgehört haben. Eltern sich selbstverständlich immer Vorbild, und notfalls eben auch mal ein abschreckendes!

Ich nehme mir das Recht heraus, diese Behauptung aufzustellen, weil ich - ebenso wie anscheinend dein Mann - als Kind keine Liebe erleben durfte.
Meine Eltern waren sehr jung, als sie meine Schwester und 2 Jahre später mich bekamen. Leider Gottes wurden beide Alkoholiker, und wir hatten teilweise wirklich die Hölle auf Erden.

Mein Vater wollte mich z.B., als ich ca. 6 Wochen alt war, an den Füßen haltend mit dem Kopf gegen das Bett schleudern, weil ich auch wieder nur ein Mädchen war. Meine Mutter stand nur heulend - aus Angst vor einer Ohrfeige - daneben und unternahm nichts. Es war eine Tante, die mich aus den Händen meines Vaters riß und somit mein Leben rettete. Meine Mutter versteht bis heute nicht, warum ich für ihre Angst kein Verständnis aufbringen kann. Ich würde heute noch für meinen Sohn - und genauso für meine Enkelkinder - ebenso töten wie sterben, wenn sie in Gefahr wären.

Das nur als Beispiel dafür, dass ich selbst kein gutes Vorbild hatte, ein liebevoller Erwachsener zu werden.
Für mich stand aber schon mit 14 fest, dass ich mein Leben exakt konträr zu meinen Eltern gestalten wollte. Ich wollte niemals trinken, und ich wollte, wenn ich mal ein Kind bekommen darf, dafür sorgen, dass es sich immer geliebt und willkommen fühlt. Und an diese Vorsätze habe ich mich bis heute gehalten.

Ich lasse also definitiv nicht zu, dass meine Eltern, nachdem sie meine Kindheit ruiniert haben, auch mein selbstbestimmtes Leben als erwachsener Mensch beeinflussen können.
Um meinen Seelenfrieden zu finden, war es nötig, meinen Eltern zu vergeben. Das war schwer, aber ich habe es geschafft.
Mein Vater starb mit gerade 43 im Delirium. Meine Mutter wurde zwar später trocken, aber ein herzliches Verhältnis hat sich natürlich nicht mehr entwickeln können. Wenn sie sich heute über unser leicht unterkühltes Verhältnis beschwert, sage ich immer, sie könne nur ernten, was sie auch gesät hat.

Deinen Mann scheint das schlechte Verhältnis zu seiner Mutter noch sehr zu belasten. Ich würde ihm wirklich wünschen, dass er mit seiner Kindheit abschließen könnte. Er hat jetzt selbst eine Familie und ist für die und nicht zuletzt für sich selbst verantwortlich. Was früher war, ist ein abgeschlossenes Kapitel.

Ihr habt versucht, der SM klar zu machen, was euch belastet. Was wirklich in ihr vorgeht, warum sie nicht so reagiert, wie ihr euch das wünscht, kann leider niemand beurteilen.

Es gab Stellen in den Briefen zwischen euch, die du zitiert hast, wo ich gedacht habe: Ups, das hätte auch bei uns so passieren können!
Da fällt mir als Beispiel ein, dass ihr wohl damit einverstanden gewesen wärt, wenn sie hin und wieder mal anruft, sie aber glaubte, ihr Anruf sei nicht erwünscht.

Bei uns ist es so, dass ich an absoluter Telefonallergiker bin, schon mein Leben lang. Und ST weiß das. Es dürfte klar sein, dass ich, wenn ich schon mit Freundinnen nicht telefoniere, dann erst recht nicht meine ST anrufe. Sie hat es trotzdem fertig gebracht, innerhalb von 5 Min. die beiden folgenden Sätze zu sagen:

1. Alles, was du sagst und tust, ist ein rotes Tuch für mich.
2. Kannst du mir mal sagen, warum du nie anrufst? Wenn ich immer diejenige bin, die anruft, breche ich den Kontakt komplett ab (sie ruft übrigens auch nur an, wenn wir abstimmen, wann die Mäuse zu uns kommen).

Ich kann die 1. Aussage mit der 2. nicht unter einen Hut bringen und bin komplett verunsichert.

Wäre es u.U. denkbar, dass auch deine SM so unterschiedliche Signale erhält, ohne dass es euch bewußt ist?

Hm, wenn ich das jetzt so nachlese, kommt es mir vor, als wenn ich deine SM verteidigen wollte. Aber darum geht es mir gar nicht. Ich suche halt nur, ob es da vielleicht Parallelen gibt. Ob eben deine SM evtl. genauso verunsichert sein könnte wie ich und sich aus lauter Angst, noch mehr Porzellan zu zerschlagen, kaum noch traut zu rühren? Und eben auch die Frage, warum ihr euch von diesem Teilaspekt eures Lebens so sehr beeinflussen laßt, dass es euch Lebensqualität kostet?

Ich würde so gern verstehen.....

Seit meinem 1. Posting letzte Nacht bin ich sehr aufgewühlt, weil alles plötzlich wieder so nah ist. Ich merke an den bisher eingegangen Antworten, dass ich mein Anliegen nicht rüberbringen konnte und ihr euch nun wiederum angegriffen fühlt.
Schade, das war absolut nicht meine Intention. Ich habe mich ja extra erst jetzt zu Wort gemeldet, nachdem die Wogen sich seit einiger Zeit geglättet hatten und auch der Ton gemäßigter wurde.

Ich würde mich über eine Antwort von dir wirklich freuen, lasse euch aber ansonsten jetzt in Frieden.

Alles Liebe dir und deiner Familie
Oma

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puh,

Antwort von psb am 05.02.2007, 16:24 Uhr

da hast du aber einiges getippt...

also erstmal war das mit omi tatsächlich ein mißverständnis. dass es sich so anhört als hätten wir sie vergrault, ist denke ich nachvollziehbar, wenn beide themen so in einem beitrag auftauchen. aber ich hab mich auch shcon gefragt, warum sie sich plötzlich nicht mehr gemeldet hat...

und ich muss auch zugeben, dass ich zu schnell und auch zu empfindlich reagiert habe. ich habe mir die einzelnen postings nochmal durchgelesen und sie kamen im ersten moment bei mir heftiger an, als sie gemeint waren. dazu möchte ich aber noch was erklären.
die postings, dass die omas nur noch beschimpft werden mitasmt antworten, dass einige oder viele deshalb hier nihct mehr oder nicht mehr oft schreiben, kommen immer wieder. aber die letzten male (so auch jetzt) habe ich von beschimpfungen und beleidigungen nichts mitbekommen. die mütter (ihr omas seid natürlich auch mütter, aber in dem fall jetzt mal nicht gemeint), die hier geschrieben haben in der letzten zeit, die haben alle die situation beschrieben und um hilfe bzw. rat gebeten. zumindest kam es so bei mir an. aber irgendwo war es wohl doch anders, ich habe es nur übersehen, sonst würde sich ja keiner deswegen angegriffen oder als schwiegermonster fühlen. da ich aber nunmal nicht weiß, wo in der letzten zeit solche beleidigungen in den posts standen, weiß ich natürlich auch nicht ob das, was ICH schreibe vielleicht auch so rüberkommt. und das verunsichert mich schon. sagt doch einfach mal, worauf ihr euch da bezieht, welche aussagen genau - und nu nicht alten kram sondern in bezug auf die letzten - sagen wir mal - wochen.
vor einem jahr ungefähr (das war ja noch die zeit als du herkamst oder) ging es hier wirklich noch anders her und das war nicht in ordnung. ich kam erst später dazu, muss so im mai gewesen sein, war das nach deinen versuchen über deine probleme hier zu reden? na ja, so genau weißt du das vielleicht auch nicht mehr und es ist nicht wichtig. aber in meinen anfangszeiten hier war der ton teilweise schon anders als heute.
weißt du, ich habe hier damals geschrieben - mein text hörte sich glaub ich fast so an wie deiner, ich hab nach erklärungen gesucht, nach fehlern meinerseits und nach antworten auf die frage ob ich überreagiere. und genau deshalb bin ich hergekommen, weil IHR eben die andere seite vertretet und das ganze aus anderer sicht hättet beleuchten können - von meiner sm habe ich genausowenig antworten und auseinandersetzung mit den problemen erhalten wie du von deiner st.

zu deiner anmerkung was den vielbenutzten satz "es ist dein kind!" klar weiß das eigentlich jede mutter. ich selbst benutze diesen satz aber in einigen antworten auch und möchte dir erklären, wie ich ihn meine. viele junge mütter kommen her und die meisten haben (wie auch mein mann und ich früher) das problem, dass sie keine oder zu wenig grenzen ziehen können. bei den meisten ist irgendwie immer klar, bis hier ist ok und ab einem bestimmten punkt muss man einfach respektieren, wenn dinge nicht eingehalten werden. (hier kann ich mich genauso auf omi beziehen, der satz passt zwar nicht, aber das problem ist das gleiche gewesen). wenn man selbst zulässt, dass die eigenen grenzen immer wieder überschritten werden, dann steckt da in der regel hinter, dass man dem anderen nicht auf die füße treten will und auch, dass man einfach nicht sicher ist ob man die situation nicht zu eng sieht, überreagiert und ob der fehler nicht bei einem selbst liegt (kommt dir das bekannt vor ;-)?) tja und wenn dann in solchen situationen menschen kommen und über die kinder der betreffenden schreiberin bestimmen wollen, dann muss sie sich einfach auch klarmachen, dass SIE die mutter ist nzw. sie und der partner die eltern. und die haben nunmal zu bestimmen, was mit den kindern ist. erst wenn ihnen dieser zusammenhang bewusst wird, dann können sie hingehen und die erziehung der eigenen kinder auch als ihr eigenes recht ansehen. ich finde es klasse, wenn großeltern mit rat und tat zur seite stehen, wenn hilfe nötig ist.
muss dazu sagen, dass ich die hilfe meiner sm irgendwann nicht mehr hätte annehmen wollen, denn sie hat sie uns aufgezwängt obwohl es kein problem gab (hat uns einen bitteren vorwurf draus gemacht, dass wir unseren sohn mit in ein restaurant genommen haben anstatt ihn bei ihr abzuliefern, das war für sie anscheinend so schlimm, dass wir uns den gleichen vorwurf sogar von meinem schwager anhören mussten - aber mit welchem recht? hatte sie ein größeres recht, unseren sohn bei sich zu haben als wir? es ist wohl nciht unnormal, wenn wir nicht wollten, dass er mit vier monaten schon allein bei anderen leuten blieb (machen wir jetzt ja noch nicht, wenn es irgendwie anders geht))
nein, ich habe sie nie beschimpft, fertig gemacht oder sonstwas, habe im gegenteil viel zu lange den mund gehalten. sicher kommt es auch zu missverständnissen, wenn die stimmung erstmal aufgeheizt ist. und man reagiert auch immer empfindlicher. aber ich habe immer versucht, die situation objektiv zu beurteilen - und das verhalten meiner sm viel zu oft vor meinem mann entschuldigt. sie meinte es nicht böse, das wusste ich immer und bleibe dabei. trotzdem hat sie sich falsch verhalten und das nicht nur hin und wieder. bei uns ging es so weit, dass sie die familie gegen uns aufgehetzt hat, sie hat, als das nichts brachte sogar versucht, mich bei unseren vermietern schlechtzumachen. mein mann hat geheult wie ein baby und sie angefleht, ihn nicht mehr so unter druck zu setzen, er hat sogar gesagt, dass er kurz davor sei, freiwillig in die psychiatrie zu gehen, um einfach mal zur ruhe kommen zu können. die unterschwelligen anfeindungen gegen mich waren ja längst nicht das einzige problem, das wir hatten. und wie hat sie auf den ausbruch meines mannes reagiert? sie hat ihm vorgehalten, dass es ihr auch nicht gut ginge und WIR das schuld seien - eben weil wir sie nicht oft genug besucht haben. dass sie da die realität total verdreht hatte, zeigt schon, dass sie mir schon als elia sechs tage alt war vorgeworfen hat, dass ich ihn ihr entziehen wolle - an dem tag hat sie ihn zum vierten mal gesehen, jedes mal auf dem arm gehabt, sie durfte ihm die flasche geben usw. ich habe immer versucht zu vermitteln, aber als sie meinen mann dann nach maries geburt auch wieder so rund gemacht hat, dass er tagelang seine kleine tochter nicht geniessen konnte, da war für mich echt der ofen aus. es geht schon lange nicht mehr um mich und sie hatte auch keine gelegenheit mehr, mich anzugreifen. ich muss sagen, ich würde dazu auch nicht mehr den mund halten. wir haben viele versuche gestartet, das ganze zu klären, haben sogar ein gespräch mit einem mediator vorgeschlagen, damit eben auch eine lösung bei herauskommt und man nicht nur mit vorwürfen um sich wirft, die ja doch nicht beim anderen ankommen. das wollte sie nicht - sie war nicht bereit, sich mit der situation auseinanderzusetzen. erst jetzt, wo mein mann ihr ganz klar gesagt hat, dass er den kontakt abbrechen wird, wenn sie seine grenzen nicht respektiert (auch hier geht es nicht um meine, denn ich habe mich was seine familie angeht immer nach ihm gerichtet, sei es wegen häufigkeit, aber auch wegen der dauer der besuche usw.)fängt sie anscheinend an, nachzudenken. musste das wirklich so weit kommen? wir wollten nie schuldeingeständnisse oder sonstiges, nur, dass sie sich mal gedanken macht, WARUM sie sich so verhält (meiner meinung nach ist das der einzige weg, wie sich etwas ändern kann). jetzt hat sie zugegeben, dass sie nicht loslassen konnte. nein, ich kann guten gewissens sagen, dass ich sie nie mies behandelt habe, ich habe immer verständnis für sie gehabt, aber nach langer zeit ében auch gelernt, dass ich trotz allen verständnisses nicht alles auf mir sitzen lassen muss.

um nun zu deiner frage zu kommen: ja, sie fühlt sich hilflos, gar kein zweifel. sie will die enkelkinder und natürlich auch ihren sohn nicht verlieren. der weg geht dummerweise nun automatisch auch über mich. ok, ich habe nicht den anspruch, dass sie mich mögen muss und ich habe ihr auch immer, wenn es ein thema war, versucht zu verdeutlichen, dass ich sie nicht als böse sehe, dass ich sehr wohl glaube, dass sie es gut meint, und dass ich ihr auch fehler zugestehe. aber ich denke, ich kann schon erwarten, dass sie sich zumindest bemüht und auch was das angeht bin ich sehr sensibilisiert. wie oft habe ich meinem mann gesagt "mensch, als du das letzte mal da warst, hat sie auch nix gesagt", wenn er wieder kurz davor war, mit allen zu brechen. ich hätte leichtes spiel gehabt, dem ganzen ein ende zu setzen, hätte ich verlangt, dass er den kontakt abbricht, er hätte es getan. und ich glaube, selbst wenn ich nur mein verständnis für sie weggelassen hätte, hätte er es auch getan. sie mag sich hilflos fühlen, wir haben ihr aber viele chancen angeboten, ihr gesagt, was nicht ok war und auch gespräche angeboten... immer wieder wurde entweder gar nicht drauf reagiert oder es wurde gegen mich eingesetzt. als ich so dreist war, einmal ein gespräch mit ihr abzulehnen (ja, einmal hat sie auch den vorschlag gemacht), weil ich da grade von der schwangerschaft mit marie erfahren habe (habe schon eine fehlgeburt hinter mir, was meine sm auch weiß), da wurde rumerzählt, dass ich zu einem gespräch nciht bereit sei. dass ich IN DEM MOMENT, sprich in den ersten drei monaten der ss nicht dazu bereit war und warum hat sie weggelassen, obwohl wir es ihr gesagt haben - ich stand wieder als die böse da. durch solche aktionen hat sie es geschafft, meinen schwager so weit zu treiben, dass mein mann ihm bis heute nicht verzeihen kann, was er ihm alles an den kopf geworfen hat.
nein, die meisten geschichten bei uns waren keine missverständnisse. einige vielleicht, aber die meisten nicht. sie hat einen krieg gegen uns geführt, so kann man es wirklich sagen und sie hat das so lange getrieben, bis mein mann ihr unmissverständlich klargemacht hat, dass sie diejenige sein wird, die diesen krieg nicht gewinnen wird. jetzt kommt zum ersten mal, dass sie versuchen will, sich zu ändern.
ich war eigentlich schon so weit, dass ich ihr keine chance mehr geben wollte, weil es ein ewiger kreislauf war. aber nun hat sie diese chance doch noch. bei meinem mann sieht es ähnlich aus. von seiner seite her ist das vertrauen gänzlich kaputt und im moment glaubt er nicht so recht, dass sich wirklich etwas ändert. ich sehe das wiedermal positiver, sage ihm, dass sie ihn nicht verlieren will und den warnschuß gehört hat. ich hoffe, ich mache ihm nicht wieder falsche hoffnungen.
aber wenn sie diese chance jetzt nicht nutzt und sich zumindest bemüht, mehr rücksicht zu nehmen, dann ist es bei mir echt vorbei mit verständnis usw.
unsere nerven liegen immernoch blank obwohl wir wegen dem ganzen zoff im august 300 km weit weggezogen sind. irgendwas kommt eben immer, das den ganzen mist wieder aufwühlt und uns nicht zur ruhe kommen lässt. außer der geschichte bei maries geburt ist nichts wirklich schlimmes mehr passiert, aber eben auch ihre briefe, dann anrufe des schwagers, zu dem mein mann keinen kontakt haben will (wir waren zum glück nicht da, sehen aber am tel, wer angerufen hat), wühlen die alten geschichten immer wieder auf. das größte problem an der sache ist, dass die kinder es mittlerweile zu spüren bekommen. elia war von anfang an sehr ausgeglichen. ich weiß nicht wie aber trotz des ganzen ärgers haben wir es geschafft, das nicht an ihn herankommen zu lassen. jetzt haben wir zwei kleine mäuse und die nerven sind so blank wie sie nur sein können. marie kam drei wochen zu früh, ist insgesamt auch nciht so sicher und ausgeglichen wie elia in dem alter. elia selbst weiß an manchen tagen auch nicht, wo ihm der kopf steht. er ist total anhänglich im moment und ich spüre richtig, dass er total verunsichert ist. die beiden merken jetzt doch, wie es uns geht und wenn wieder etwas gewesen ist, dann reagieren die beiden auch direkt darauf. und das ist nun für mich auch der grund weshalb ich nun sage, dass dies die letzte chance sein wird, die ich sm geben werde. ich meine damit nicht einzelne situationen, es kann immer wieder mal passieren, dass man ins alte verhalten verfällt. nein, aber grundsätzlich muss sich einfach etwas ändern, das sind wir unseren kindern einfach schuldig!
oma, mir stehen grade die tränen in den augen. ihr omis hier im forum schreibt immer so lieb, warum können nicht alle so sein?

weiter kam auch der einwand, dass die eigenen mütter immer die perfekten sind (war das nicht auch von dir? bin mir da jetzt nicht sicher...) aber das stimmt so auch nicht. es kommen schon auch postings über die eigenen mütter. ich selbst habe auch mal meinen frust und mein unverständnis über meine mutter hier losgelassen, hier:

http://www.rund-ums-baby.de/omas/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=6203&forum=184

aber der unterschied zwischen meiner ma und der meines mannes ist einfach der, dass meine mutter sich sehr zurückhält, sie erwartet, dass wir (meine schwester und ich) kommen, dass wir sagen, wenn wir hilfe brauchen und dass wir uns melden, wenn wir das wollen. manches mal habe ich mir gewünscht, dass sie sich auch mal gemeldet hätte, heute verstehe ich, warum sie das nicht tut, denn ihre eigenen eltern haben sich auch immer sehr eingemischt und nun ist sie ins andere extrem verfallen. aber sie ist herzlich mit den kindern und freut sich auch, wenn wir hinkommen. sie engt uns nicht ein. mein mann kommt mit ihr klar, hat sich sogar schon über seine probleme mit seiner familie mit ihr unterhalten. ich denke, das sagt genug über das verhältnis und den unterschied zwischen den beiden omas aus...

jetzt haben sich unsere postings überschnitten, ich möchte also auch auf dein zweites eingehen:
du hast recht, die ganze problematik nimmt einen wahnsinnig großen raum ein. das liegt daran, dass wir einfach frieden wollen und das wenn es irgendwie geht, ohne den kontakt abzubrechen. ich habe ja schon geschrieben, dass es längst nicht mehr um die anfeindungen mir gegenüber geht. es tut mir so weh zu sehen, wie mein mann unter dem verhalten leidet. seine eigene mutter benimmt sich als wenn es ihr total egal wäre, wie es ihm geht, klar, dass ihn das verletzt. er hat jetzt einen großen schritt getan mit seinem brief an sie und damit auch distanz gewonnen. jetzt ist er an einem punkt, an dem er sagt, dass es ihm "egal" ist, was sie nun draus macht. aber das war ein weiter weg. und klar, dass einen das alles enorm beschäftigt, wenn der mensch, der einem neben den eigenen kindern am nächsten steht, so leidet. mein mann ist sehr sensibel und seine familie ist sehr gebunden, so sehr, dass individualitt nicht gefragt ist. das ist ihm im letzten jehr klargeworden und er hat angefangen, sich daraus zu lösen. dagegen haben zwei seiner geschwister und die mutter angekämpft. es hat lange gedauert bis wir begriffen haben, dass sich da einfach nichts klären lässt, dass wir nicht drumzu kommen zu sagen "bis hier und nicht weiter und wenn das nicht akzeptiert wird, dann tragt ihr die konsequenzen!" das ist der eine punkt. der andere ist, dass meinem mann in dieser zeit klargeworden ist, dass allen betreffenden familienmitgliedern die eigenen wünsche wichtiger sind als wie es ihm geht. dass er in therapie war und sich deshalb verändert habe und weiter verändern wolle wurde kommentiert "ist mir egal, petra ist schuld!" klar dass er da wahnsinnig verletzt und enttäuscht war, von seiner eigenen familie so wenig ernstgenommen zu werden. es braucht einfach zeit, das zu verarbeiten und an einen punkt zu kommen, an dem man sich innerlich ablöst, weil man immer wieder auf verständnis bei den menschen hofft, die einen angeblich so lieben.
du schreibst, dass mein mann keine liebe erleben durfte. das ist definitionssache. eviba brachte den begriff "egoismus" ins spiel. ich dachte im ersten moment "neh, das passt nicht, die wollen ja nur das beste, sascha ist ihnen wichtig!" ja, er ist ihnen auch wichtig. aber sie sehen eben die eigenen wünsche und ziele und halten die für das non plus ultra. es kann einfach nicht sein, dass das, was sie wollen für sascha vielleicht gar nicht so toll ist. liebe im hinblick auf "bedürfnisse und grenzen repektieren", "selbstbestimmung akzeptieren" - nein, das hatte er nicht. aber liebe im hinblick auf wichtig sein, ein teil der familie sein, das schon.

du schreibst, dass man zwar von seiner vergangenheit geprägt wird, aber trotzdem noch verantwortung für sein verhalten trägt. da stimme ich dir absolut zu! das ist auch der grund, weshalb wir immer weiter versuchen, an uns zu arbieten. mein mann hat den entscheidenden schritt zur abgrenzung jetzt nach einem jahr endlich geschafft.
das beispiel aus meinem brief mit dem anrufen, das du aufgreifst, liegt bei uns anders als bei dir. sm WILL sich eigentlich melden. sie will den kontakt und sie hatte nie ein problem damit, anzurufen. ich habe das geschrieben, weil ich nicht wollte, dass sie denkt, sie dürfte das jetzt nicht mehr. ich wollte ihr damit eben ein stück weit ihre unsicherheit nehmen.
bei euch sieht das dann shcon etwas anders aus.

ich fand deine ausführlichen analysen zu meinen berichten gut, wie gesagt, genau aus diesem grunde veröffentliche ich die meisten hier - einige wenige sind dann auch einfach um die leser, die es interessiert auf dem laufenden zu halten ;-)

ich würde mcih freuen, wenn du weiter hier schreibst! ruhig auch über deine geschichte. sei mir nicht böse, dass ich da jetzt nicht weiter drauf eingegangen bin, ist auch so schon viel zu lang geworden ;-)
also, lg!
petra

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Danke, Petra

Antwort von Oma am 05.02.2007, 18:18 Uhr

für deine lange Antwort.
Es ist traurig zu sehen, wie viel Verletztheit es gibt auf allen Seiten, bei euch, bei uns und sicher auch bei vielen anderen.

Die Intrigen deiner SM hatte ich wohl ganz vergessen, da ist dann die Basis ja doch eine andere. Was mir halt sehr ins Auge gefallen war ist die Intensität, wie sehr euer Leben um dieses Problem zu kreisen scheint. Denn ich sehe mich ja in der Position, dass meine ST trotz der räumlichen Trennung und obwohl wir uns jetzt im Schnitt 10 Min. die Woche sehen immer noch nicht aufhören kann, jedes meiner Worte und jede Geste zu beobachten, zu analysieren so lange zu verdrehen, bis sie wieder was auszusetzen findet.

Natürlich verstehe ich, dass es für sie schwierig ist, wenn die Mäuse mich schon im Treppenhaus mit Sätzen wie "Oma, ich liebe dich so sehr, du bist die beste Oma der Welt!" begrüßen. Aber ich kann doch nichts dafür, und ich kann doch den beiden 3- und 4jährigen Mäusen nicht erklären, dass sie sowas nicht sagen dürfen, wenn Mama dabei ist! Ich würde mich so gern unbefangen über die große Liebe der beiden freuen dürfen, aber dann fange ich ihren Blick auf, mein Herz zieht sich zusammen und ich weiß, dass ich dafür wieder werde bezahlen müssen. Irgendwas findet sich immer...

Du hast beschrieben, in welcher Situation du den Satz "Es ist schließlich mein Kind" - es geht auch "ICH bin schließlich die Mutter" -für angebracht hältst. Und natürlich stimme ich dir voll und ganz zu. Wenn es Grenzüberschreitungen seitens der älteren Generation gibt, ist es die natürliche Konsequenz, deutlich zu machen, wer diese Kinder erzieht.

Anscheinend finde ich auch hier nicht die richtigen Worte, um zu vermitteln, was ich nicht verstehe.

Hm, ich sagte ja schon, dass ST selbst his heute bestätigt, dass ich mich nicht einmal in irgendwas eingemischt habe. Im Gegenteil, ich habe sie immer wieder gelobt und ich habe auch immer wieder gesagt, dass ich fast alles, was sich in Bezug auf Kindererziehung, Ernährung usw. geändert hat, absolut toll finde und mir manches schon für meinen Sohn gewünscht hätte.
Und trotzdem bekam ich diesen Satz immer wie ein Mantra um die Ohren geknallt, ohne dass ich irgendeinen Ansatz fand, warum sie mir Grenzen aufzeigen mußte, von denen ich noch meilenweit entfernt war.

Natürlich habe ich mir als junge Mutter auch einiges von den Älteren anhören müssen. Zumal ich für die damalige Zeit geradezu rebellisch war: Ich gehörte zu den ersten, die freiwillig eine natürliche Geburt ohne Medis wollte. Ich habe wie eine Löwin kämpfen müssen, um bei meinem Sohn im KH bleiben zu können, bei allen 4 OP's in seinen ersten 9 Lebensjahren. Das war damals ein absolutes Unding, für Ärzte wie auch für andere Eltern. Und mein Sohn durfte ganz freiwillig und allein ohne Töpfchen sauber werden (wobei mir jeder prophezeite, der kackt noch mit 8 in die Buxen *ggg*).
Ich habe also weiß Gott viel Zündstoff geliefert, und ich habe mir auch alle weisen Ratschläge sehr geduldig angehört, auf der Stelle wieder vergessen und mir vorgenommen, später mal nur dann Ratschläge zu erteilen, wenn ich darum gebeten werde.

Und genau das meine ich ja: Nur ein wenig Toleranz. Wenn eine Oma meint, sie müsse ihren Senf dazugeben, dann kann ihr das niemand verbieten, aber es muß sich eben auch niemand an ihre Ratschläge halten. Warum steht man da nicht einfach drüber?
Das bezieht sich jetzt allerdings nicht auf dich.

Dein Mann scheint ja jetzt auf dem richtigen Weg zu sein. Es scheint so, dass auch (erwachsene) Kinder manchmal das Abnabeln von den Eltern lernen müssen. Schön, dass du dabei so hinter ihm stehst.

Als wir bei der Therapeutin waren, hat die mich gefragt, was ich wohl denke, wie mein Sohn die ganze Sache sieht. Ich habe geantwortet: "Er steht bei Konfliktsituationen immer zu seiner Frau, und ich wär sehr enttäuscht von ihm, wenn es nicht so wäre. Ich würde mir aber auch wünschen, dass er später unter vier Augen seine Frau ab und zu mal wieder runterholt von ihrer Palme."

Und die Therapeutin, die sich auch mit meinem Sohn unterhalten hatte, sagte mir darauf: "Sie irren sich! Ihr Sohn steht voll und ganz hinter Ihnen! Er sagt, Sie seien ein ganz lieber Mensch und er lebt deshalb so gern in seinem Elternhaus, weil er sich von Ihnen nie eingeengt oder bevormundet gefühlt hat. Und Sie haben sich geradezu vorbildlich und zum richtigen Zeitpunkt von ihm abgenabelt. Er sagt aber auch, wenn er sich zwischen Ihnen entscheiden müsse, wählt er seine Frau!"

Tja, und diese Entscheidung hat meine ST ja dann verlangt und bekommen. Wobei für mich immer noch ein Riesenrätsel ist, warum sie erst 3 Tage vor dem geplanten Auszug merkt, dass sie ja doch nicht vor dem Ehemann flüchten muß sondern vor dessen furchtbarer Mutter! Wenn ich doch meine Kinder ohne Not aus ihrem gewohnten Umfeld reiße und sie in eigentlich unzumutbare Zustände bringe, dann weiß ich doch, warum ich das tu, oder? Ob mein Mann so schrecklich ist oder die Schwiegermutter?

Solche Gedanken sind es, die mich nicht loslassen. Und leider nehmen sie auch bei mir viel zu viel Raum ein. Ich bin ein ziemlich analytischer Mensch, ich muß etwas begreifen, um es verarbeiten zu können. Ich habe meine Mitte verloren und versuche, meinen Seelenfrieden wieder zu finden. Das geht eben nur, wenn ich verstehen und abschließen kann.

Meine ST hat in wenigen Tagen Geburtstag, und es belastet mich sehr, dass ich nicht imstande bin, sie wie früher bei der Gratulation in den Arm zu nehmen. Ich habe noch niemals so negative Gefühle einem Menschen gegenüber gehabt wie bei ihr. Die sich allerdings erst in der letzten Zeit entwickelt haben, lange nach dem Auszug. Weil ich mittlerweile so viele verletzende Dinge von anderen über sie erfahren habe.

Bis kurz vor Weihnachten habe ich meinen Sohn völlig herausgehalten. Dann gab es wieder ein Riesentheater, weil ST wollte, dass mein Mann und ich den Heiligabend bei ihr verbringen. Damit hatte ich schon, als sie noch hier wohnten, ein Riesenproblem, weil ich der Meinung bin und es auch so kenne, dass die Kernfamilie, also Sohn, ST und Enkelmäuse, diesen ganz besonderen Tag allein verbringen und Eltern und SE an den nächsten Tagen besucht werden.
Nachdem meine ST gesagt hatte, dass meine Familie bei meinem Sohn endet und ihre Kinder eben nicht mehr dazugehören, hatte ich noch mehr Probleme, nachzuvollziehen, warum ich dann Heiligabend plötzlich doch zur Familie gehöre.
Okay, ich habe immer nachgegeben, aber wohl gefühlt habe ich mich dabei nie. Das buchstäbliche 5. Rad am Wagen.

Nachdem sie jetzt aber ausgezogen waren, war für mich völlig logisch, dass wir uns erst nach dem Heiligabend sehen. Da hat sie mir eine Riesenszene gemacht und wieder gedroht, den Kontakt abzubrechen, wenn wir nicht erscheinen.
Ich habe gesagt: "Schau mal, du hast mir jetzt das ganze Jahr über sehr verletzende Dinge gesagt. Dass es dir besser geht ohne mich. Dass alles, was ich sage oder tu, ein rotes Tuch für dich ist. Dass meine Enkel nicht zu meiner Familie gehören. Dass es dir schon gereicht hat, mich oben zu wissen usw. Ich bin also für dich der personifizierte Albtraum. Wie soll ich dann glauben, dass du ausgerechnet den schönsten Tag im Jahr, den Tag der Liebe, mit MIR verbringen willst? Meinst du, ich will Schuld sein, wenn den Mäusen das Fest verdorben wird, weil ich wieder irgendwas für dich Untragbares sage oder tue und deine Mundwinkel bis zu den Knien reichen? NIEMAND sollte Weihnachten mit Menschen verbringen, die er nicht mag!"

Daraufhin ist sie ausgerastet. Sie habe nie im Leben gesagt, dass sie mich nicht mag!!!!

Okay, findet sich irgendjemand, der mir das erklären kann?

Ich dachte, ich kann das einfach nicht, und bin bei meiner Entscheidung geblieben. Dann habe ich aber gemerkt, dass es meinen Sohn sehr belastet. Und ich habe ihn zum ersten Mal unter vier Augen darauf angesprochen. Ihm gesagt, dass ich weiß, wieviel er sich schon von seiner Frau anhören muß, und ihn deshalb eigentlich nicht auch noch belasten will. Dass ich jetzt aber merke, wie er anfängt, sich von mir zu distanzieren, und dass ich deshalb jetzt auch wenigstens dieses eine Mal meine Sicht der Dinge schildern will.
Ich habe ihm erzählt, dass ich erfahren habe, dass ST ganz dreiste Lügengeschichten über mich erfindet und wie ihre unglaubliche Reaktion darauf war, als ich sie damit konfrontierte. Ich habe ihm auch erzählt, dass mir mittlerweile klar geworden ist, dass das Gespräch mit der Therapeutin gar nicht so geplant war und ein Schock für ST gewesen sein muß. Und dass ich mich heillos überfordert fühle mit ihren aggressiven Attacken. Und ich habe gesagt, dass ich trotzdem im Sinne der Deeskalation meine Meinung ändere und zu Weihnachten kommen werde.

Seitdem ist zumindest zwischen ihm und mir wieder alles okay. Er tut mir so unendlich leid.

Du hast ganz richtig geschrieben, dass der Weg zu den Enkelkindern immer über die Mutter führt. Ich bin mir dessen bewußt.
Ich erinnere mich, dass ich ST mal nach einer völlig überflüssigen Auseinandersetzung einen Brief schrieb, dessen letzter Absatz etwa so lautete:
"Liebe ...., vieles an dir verstehe ich nicht, und manches macht mir Angst. Aber du machst meinen Sohn und meine Enkelkinder glücklich, und deshalb werden mein Herz, meine Arme und meine Tür immer für dich offenstehen. Was immer du jetzt brauchst, um dich besser zu fühlen, ich tu es gern."

Ihre Reaktion darauf war, dass sie mit sowas nichts anfangen könne.

Nun sind mein Herz und meine Arme für sie verschlossen, und ich fühle mich so erbärmlich dabei.

An dem Tag, als sie auszogen, habe ich morgens noch ihre ganze Wäsche abgenomen und gebügelt, damit sie es leichter hat mit dem Umziehen. Es gab keine bösen Worte, und wegen der Mäuse habe ich auch das Meer an Tränen unterdrückt, bis sie weg waren. Aber es hat so unglaublich weh getan, dass sie noch nicht mal Tschüß gesagt haben. Und kein Tut mir leid, dass wir euch in eine so große finanzielle Scheiße geritten haben oder irgendwas in der Art.

Wir haben immer gesagt, wir haben uns arm gemacht für sie, aber dafür haben wir die Kinder und Enkelchen im Haus. Also arm, aber glücklich.
Nun sind wir arm und unglücklich. Und ich will einfach nur VERSTEHEN, wie das passieren konnte.

Sorry, dass ich dich so sehr zumülle. Das alles hat sich ein Jahr in mir gestaut, Ich sitze schon so lange hier und weine und weine und weine...

Du mußt mir nicht mehr antworten, du hast genug um die Ohren. Ich hab mir jetzt einfach einen Teil der Last von der Seele geschrieben.

Ich wünsche euch wirklich von Herzen, dass ihr einen für alle tragbaren Weg findet. Viel Kraft für dich und deinen Mann.
Und deiner SM wünsche ich, dass sie es schafft, sich zurückzunehmen, damit sie Sohn, ST und Elia und Marie nicht völlig verliert.

Marion

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Hallo Marion...

Antwort von sokoban am 05.02.2007, 19:54 Uhr

Ich kam nicht umhin, wenigstens ein Teil mitzulesen. Und das ist wirklich alles ziemlich traurig, was da in eurer Familie abläuft! Vielleicht kann ich dir wenigstens ein wenig helfen?!

Ich bin es auch nicht gewohnt, von meiner Mama oder anderen in den Arm genommen zu werden, ich fühle mich dabei auch unwohl! Ich hatte eine schwierige Kindheit (meine Mama hatte und hat wieder Krebs, mein Papa ist Alkoholiker und meine Schwester ist Epileptikerin und zu meinen Omas bestand kaum Kontakt), es war auch liebevoll, aber ich hab auch vieles vermisst, wie Umarmungen etc. Meine Schwiegermutter zum Beispiel ist ein Mensch, der gerne umarmt und auch mal weinerlich wird etc. Ich bin das nicht gewohnt und mir persönlich ist es unangenehm, wenn sie mich in den Arm nehmen will! Ich mag es nicht und schotte dann auch ab, wie gesagt, mir ist das zuviel Nähe!

Ich habe rausgelesen, deine ST hatte auch eine etwas andere Kindheit! Ich kann mir vorstellten, dass ihr das genauso unangenhehm ist. Aber warum sie z.B. Fehler sucht und Unwahrheiten verbreitet, das geht dann doch etwas tiefer. Vielleicht wird es mit der Trennung wieder besser. Ich kann mir auch vorstellen, dass deine Schwiegertochter alles anders machen will als sie es kennt. Und ich denke auch, sie kennt keine typische Oma - so wie ich. Dieser liebevolle Umgang wird ihr wohl zuviel.

Hmm, sei nicht zu nett ist jetzt blöd gesagt, aber das trifft es irgendwie. Biete ruhig ab und zu deine Hilfe an, aber warte auch ab, bis Hilfe angenommen wird. Wenn du z.B. von deinem Sohn weißt, dann und dann wird Hilfe gebraucht, dann biete diese an. Nicht nur speziell Kinder hüten, auch mal Besorgungen machen oder sonstiges. Aber ansonsten heisst es wohl auch - lass ihr "ihre" Familie.

Ihr könnt einen goldenen Mittelweg finden, die Therapie deiner Schwiegertochter ist ein richtiger Weg, aber ab und an müsst ihr wohl auch miteinander reden und beide ohne Hintergedanken und mit Schiedsrichter.

Natürlich sind Schwiegertöchter schwierig, wir sind eben die Kinder der anderen *grins*, also quasi vom anderen Planeten. Natürlich habt ihr Omas die Erziehung eurer Kinder richtig gemacht, aber wir wollen unsere eigenen Fehler machen.

Naja, lange Rede - kurzer Sinn: Lasst euch Zeit, aber redet auch irgendwie miteinander und zwar ohne Missverständnisse.

So, das erstmal aus der Sicht einer Schwiegertochter, die auch keine Nähe sonderlich mag, außer von ihrem Kind und ihrem Mann...

LG
Kathrin

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Re: Hallo Kathrin,

Antwort von Oma am 05.02.2007, 21:00 Uhr

ich scheine wirklich ein seltenes Talent zu haben, alles verkehrt rüberzubringen ;0)

Ich bin es, die jetzt das Problem hat, die ST nicht mehr umarmen zu können wie früher. Ich kann einfach nicht heucheln. Sie ist nicht mehr in meinem Herzen. und ich kann nur umarmen, wer dort einen Platz hat. Verstehst du?

Allerdings habe ich mich schon mal gefragt, ob sie nicht eben doch mal einfach so gern von mir geknuddelt worden wäre. Sie hat nämlich mal gesagt, ihre Mama wäre der Meinung, man könne die Schwiegerkinder genauso lieben wie die eigenen Kinder. Ob ich das auch so sehen würde. Ich habe nachgedacht und ehrlich gesagt, dass ich das eigentlich nicht glaube. Weil ich denke, dass die Mutterliebe mit der Verantwortung wächst, die man für das kleine Wesen trägt. Das Wissen: Es stirbt, wenn ich es nicht versorge. Es verkümmert, wenn ich es nicht liebe.
Ich habe dich erst als Erwachsene kennen gelernt, nie an deinem Bett gesessen, wenn du krank warst, dich nicht getröstet, wenn du dir das Knie aufgeschlagen hast, dir nie deine Gutenachtgeschichte vorgelesen.
Ich kann dich liebhaben, aber nicht wie mein eigenes Kind.

Habe ich sie damit vielleicht gekränkt?

Sie sind übrigens schon vor fast einem Jahr ausgezogen! Am 16.2. genau, und vielleicht ist der nahende Jahrestag dieses schlimmsten Tages meines Lebens der Grund, warum ich im Moment wieder so sehr neben mir stehe.

Und meine ST hatte keine schlechte Kindheit, tut mir leid, wenn das so rübergekommen ist. Ihre Eltern haben sie und ihren Bruder mit absoluter Sicherheit geliebt, aber es gab keine Umarmungen, keine körperliche Nähe und auch kein "ich hab dich lieb".

Das kann eben halt nicht jeder. Ich denke auch, das kann man nicht verurteilen. Meine SM (1914-1987) war schon 58, als ich sie - ich war da 15 -kennenlernte. Ich wußte von meinem Mann, dass auch da über Gefühle nicht gesprochen geschweige denn das sie gezeigt wurden. Und ich hatte schreckliche Angst vor ihr, weil sie so streng katholisch war und es ihr so unendlich wichtig war, was die Leute sagten. Von den lieben Mitmenschen war sie schon vorgewarnt worden, dass ihr Sohn ja jetzt mit einem Mädchen aus einer asozialen Alkoholikerfamilie zusammen war. Ich dachte, ich hätte niemals eine Chance.

Und dann war es Liebe auf den ersten Blick *ggg*. Nein, wirklich, sie hat sich zwar nie daran gewöhnen können, dass ich sie einfach geknuddelt habe, aber sie hat es nach einiger Zeit heimlich, still und leise doch genossen. Ich habe das und ihre Liebe für mich in ihren Augen gelesen und war ihr so unendlich dankbar dafür, dass sie für mich nicht nur über ihren Schatten gesprungen ist, nein, sie hat einen regelrechten Salto darüber gemacht und mich mit Zähnen und Klauen gegen die Umwelt verteidigt nach dem Motto: Was kann die Kleine für Ihre Eltern?
Deshalb weiß ich, dass das ganz offensichtliche Knuddeln gar nicht das Wichtigste ist. Das Wesentliche sehe ich in den Augen der Menschen. Wir kennen doch alle den schönen Spruch aus "Der kleine Prinz": Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Hm, meine Hilfe habe ich der ST ganz am Anfang mal generell angeboten. Ich habe panische Angst, jemandem auf die Nerven zu gehen, und das kann man auch, wenn man sich ständig helfend aufdrängt. Das habe ich ihr so erklärt und ihr gesagt: Wann immer du Hilfe brauchst, bin ich gerne für dich da. Ganz egal, um was es dich handelt. Hab keine Scheu, ich werde auch sagen, wenn es nicht geht.

Ich habe dieses Angebot noch einmal wiederholt, als die Kinder im Abstand von nur 14 Monaten geboren wurden. Zu dem Zeitpunkt war ich seit ein paar Monaten arbeitslos und hab ihr gesagt: Ich weiß, was du mit 2 Mäusen jeden Tag leisten mußt. Du weißt, dass ich nur schwer Hilfe anbieten kann. Aber ich könnte doch z.B. deine Wäsche waschen und bügeln, du bräuchtest nur die Wäschekörbe in den Keller stellen und ich stell sie mit der gebügelten Wäsche wieder hin. Ohne das wir nur ein Wort darüber verlieren. Ich hab ja genug Zeit und würde es so gerne etwas leichter für dich machen.

Sie hat sich bedankt, wollte aber lieber alles allein machen. Damit war das Thema erledigt. Sie hat lediglich regelmäßig darum gebeten, dass ich vom Einkaufen mal was mitbringe.

Also war auch das Helfen und Helfenlassen zwischen uns nie ein Streitpunkt. (Aber ich gebe es zu, ich hätte ihr sooo gern etwas Luft verschafft!)
Eben drum hänge ich ja so in der Luft. Es hat zu keinem Zeitpunkt eines der üblichen SM-ST-Probleme gegeben.

Was ihre Therapie angeht: Sie hatte ja damals nur weniger als 10 Einzelstunden, dann eine Stunde mit meinem Sohn zusammen, eine mit mir und am Ende noch mal eine allein.
Danach sagte sie, es hätte ihr geholfen, und wenn sie noch mal Probleme bekommt, würde sie nicht mehr so lange warten, bis sie Hilfe sucht.

Genau das hat sie aber leider nicht getan, als sie ca. 18 Monate später ohne erkennbaren Anlaß wieder psychisch total abbaute.

Als sie auszog, hatte sie sich einen Therapieplatz zum 1.8.06 besorgt. Ich habe nie danach gefragt, aber ich bin absolut sicher, dass sie diesen Termin nie wahrgenommen hat. Und deshalb habe ich auch permanent Angst vor dem nächsten Knall. Was auch immer ihr wirkliches Problem ist, sie wird professionelle Hilfe brauchen, das zu lösen.

Und was das Problem mit zu viel Nähe angeht, was du angesprochen hast: Na ja, wie viel Nähe kommt auf, wenn man sich über die Woche verteilt zusammen genommen 60-90 Min. sieht?

Ich habe bei der Therapeutin zu ihr gesagt: Ich spüre, dass ich keine wirkliche Chance bei dir habe. Es ist völlig gleich, was ich mache, es ist auf jeden Fall das Falsche. Ich gehe dir doch aus dem Weg, wo ich kann, ich schleiche auf Socken durch die Wohnung, damit du bloß nicht an mich erinnert wirst, ich lausche an der Wohnungstür, bevor ich mich in das Treppenhaus traue, damit wir uns nicht unnötig über den Weg laufen. Aber verdammt nochmal, ich wohn doch auch dort, ich kann mich nicht in Luft auflösen!!!

Eben darum hat ja die Therapeutin auch gesagt, ich dürfe mir von ihr nicht alles gefallen lassen. So wie du sagst, ich solle nicht zu nett sein.

Ich habe auch darüber nachgedacht damals. Aber ich kann das einfach nicht. Ich kann nicht streiten, und ich will auch nicht. Ein wenig aus meinem Leben hab ich ja schon preisgegeben. Es kamen noch schwere Krankheiten dazu, bei meinem Sohn und auch bei mir. Ich habe so verdammt harte Zeiten hinter mir. Und jeder, der Schweres ertragen hat, erlebt an sich, dass sich danach die Wertigkeiten verschieben. Wenn du mal Todesangst um dein Kind ausgestanden hast, setzt zu andere Prioritäten. Du kannst dich einfach nicht mehr darüber aufregen, dass dein Nachbar das Treppenhaus nicht geputzt hat oder das Sonderangebot im Supermarkt schon ausverkauft war. Ich denke zumindest, dass es nicht nur mir so geht. Egal, wie sehr mich meine Schwiegertochter auch verletzt hatte, ich hatte vielleicht eine schlaflose Nacht und war sicher auch oft sauer, aber jeden Morgen beginnt ein neuer Tag!

Über einen sehr langen Zeitraum - bis ich erfuhr, dass sie Lügen erzählt - hatte ich sogar noch Mitleid mit ihr, weil sie sich selbst das Leben so furchtbar schwer macht.

Nun hab ich schon wieder einen Roman getippselt - ich hab früher schon meine Lehrer zur Verzweiflung gebracht mit meinen Aufsätzen. Erstaunlicherweise bin ich aber trotzdem ein ruhiger Mensch, der recht wenig redet (ich weiß genau, dass das jetzt kein Mensch glaubt, ist aber so ;0)) Ich schicke meinen Mann allein in den Urlaub und freue mich, wenn ich dann tagelang mit niemandem reden brauch. Ich bin furchtbar gern allein und habe in meiner Wohnung noch nicht einen einzigen Moment der Langeweile erlebt. Das halte ich übrigens für ein großes Geschenk, und ich bin dankbar dafür.

Was ich mit dem ganzen Sermon eigentlich sagen wollte: Danke, dass du dir Gedanken gemacht hast. Zumindest hilft mir das, einen Grund nach dem anderen auszusortieren, der nicht Schuld an unserem Super-Gau war.

Wenn das so weitergeht, hab ich das Forum bald für mich, weil sich keiner mehr traut, mir zu antworten *ggg*
Ich bin Querleser und habe schon mit Omis Romanen keine Probleme gehabt. Na ja, ich toppe sie wohl um Längen.

Alles Liebe auch für dich und deine Familie.
Marion

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Re: Hallo Kathrin

Antwort von MartaHH am 05.02.2007, 21:20 Uhr

Hallo Oma,
Zitat: "Wenn das so weitergeht, hab ich das Forum bald für mich, weil sich keiner mehr traut, mir zu antworten *ggg*"
Stimmt... du bist einfach "zu gut". Wenn sogar die Therapeutin deiner ST "sich auf deine Seite schlägt", was bleibt denn deiner ST noch...
Mit sehr nachdenklichen Grüßen (und noch längst keiner fertigen Meinung)
Marta

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Marion...

Antwort von sokoban am 05.02.2007, 21:34 Uhr

Ich trau mich mal, dir zu antworten *grins*! Habe auch quergelesen, aber wohl die falschen Sachen *stöhn*, sorry!

Aber ich kann das schon verstehen, dass du ein Stop ziehst bei den Umarmungen! Schließlich wie du schon aufgeführt hast, ist sie nicht "deine" Tochter etc. Ist für mich schon nachvollziehbar! Und erzwungen hat es eben nix zu bedeuten. Sowas muss von Herzen kommen, sonst ist es nicht echt!

Aber schon ein Jahr "getrennt" und trotzdem nur einmal die Woche Besuch? Okay, auf meine Schwiegereltern leg ich auch nicht viel Wert (bin ja ehrlich), aber was ist mit deinem Sohn? Ist da der Kontakt besser? Hast du deine Enkelkinder denn auch mal für dich außer 1mal die Woche?

Tja, so wie du das beschreibst, kommt da wirklich noch ein Knall, ist wohl nur eine Frage der Zeit! Aber lass dich nicht runterziehen, erfreu dich an deinen Enkelkindern (die ja erst nicht gewollt waren und dafür um so wertvoller sind)!

Ist deine Schwiegertochter so ein nachtragender Mensch, der dir auch noch Sachen nachträgt, die schon um etliches geklärt sind? Tja, ich wäre froh, wenn ich eine richtige Oma gehabt hätte...

So, *gähn* jetzt erstmal Schluss...

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Hallo Marta

Antwort von Oma am 05.02.2007, 22:04 Uhr

Tja, und damit sprichst du einen absolut wunden Punkt bei mir an. Dieses verdammte Gespräch mit der Therapeutin.

Im ersten Moment dachte ich, es hätte unsere Probleme gelöst. Seitdem mir klar wurde, dass meine ST etwas ganz anderes erwartet hat, glaube ich eher, dass es uns den Todesstoß - wenn auch mit etwas Verzögerung - versetzt hat.

Mir kam die Erleuchtung ja erst bei dem Zoff wegen Heiligabend, ausgelöst durch eine Bemerkung meiner ST. Es hat mich wirklich umgehauen.

Als sie mich damals bat, die Stunde mit ihr zu machen, war ich wirklich total dankbar, dass uns jetzt vielleicht geholfen wird. Ich neige wirklich übertrieben dazu, in jeden Schuh reinzustolpern, der gerade rumsteht, und suche bei allem immer zuerst die Schuld bei mir. Wie schon gesagt, ich bin sehr unsicher und habe kein Selbstbewußtsein.
Ich hätte jeden, wirklich jeden Rat der Therapeutin angenommen. Ich stellte mir vor, sie sagt mir nun, das und das machen Sie falsch und so und so können Sie es besser machen. Und glaub mir, ich hätte es ganz genauso auch gemacht. Mit konstruktiver Kritik habe ich überhaupt keine Probleme. Und mir ist in 99% aller Fälle völlig wurscht, ob ich bei irgendwas Recht behalte oder nicht. Es muß schon um Lebenswichtiges gehen, damit ich alles daransetze, dass meine Meinung anerkannt wird. Dann allerdings kommt auch kaum einer gegen mich an. (Ich bin Skorpion, grins...)

Auf der Fahrt zur Therapie sagte meine ST zu mir: "Du hast wohl gar keine Angst, was?" Ich darauf: "Wovor sollte ich denn Angst haben? Ich bin froh, dass mir jetzt vielleicht endlich einer sagt, was ich denn verkehrt mache. Mit irgendwas tu ich dir doch anscheinend unabsichtlich weh, und ich will, dass das endlich aufhört."

Na ja, den weiteren Verlauf des Abends habe ich ja schon geschildert. Nur muß man sich eben dabei vorstellen, dass ich in meiner Naivität geglaubt habe, meine ST sei anfangs dorthin gegangen und habe gesagt: Also, ich wohne im Haus meiner SE. Die SM ist ja wirklich ganz lieb und tut auch alles, was ich sage und hängt sich auch in gar nichts rein, aber irgendwas an ihr raubt mir den letzten Nerv. Und da wir eine gemeinsame finanzielle Verpflichtung eingegangen sind, muß ich auch künftig dort leben und will jetzt in der Therapie erfahren, was mich an ihr so stört."
Na ja, und dann, so stellte ich mir vor, haben sie dann in den nächsten Stunden herausgearbeitet, dass es sich tatsächlich, wie meine Freundinnen schon vermutet hatten, um Eifersucht auf Oma handelt. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt oder so ähnlich.

Es hat mich natürlich total irritiert, dass ich tatsächlich nur dort angetrabt war, um mir einen Heiligenschein verpassen zu lassen und genauso blöd wie vorher wieder da rauszugehen. Das habe ich der ST ja auch gesagt, und sie hat mir so unendlich leid getan, weil sie während der Stunde so geweint hat.

Aber im Leben nicht wäre ich auf die Idee gekommen, dass es keinesfalls ein geplanter Gesprächsverlauf war, der für meine ST irgendeinen therapeutischen Sinn ergeben sollte.

Genau dies ist der einzige Punkt in unserer Geschichte, den ich verstehen kann: Dass sich nach dem ersten Schock bei meiner ST ein starker Haß auf mich bildete, weil ständig an ihr nagte: Sie ist nicht schuld, sie ist nicht schuld, sie ist nicht schuld.....

Ich hätte auch niemals geglaubt, dass sie Lügen über mich erzählt. Aber erst, nachdem ich das erfuhr, konnte ich mir dann auch zusammenreimen, warum die Therapeutin meine ST mehrmals ungläubig ansah und auch nachfragte, ob denn alles stimme, was ich erzählte.

Ich kann meiner ST da noch nicht mal Böswilligkeit unterstellen. Denn sie muß doch - immerhin ist sie 33! - gewußt haben, dass eine neutrale Person wie die Psychologin erst mal die andere Seite hören will. Also hat sie sich doch so in ihre eigenen Geschichten versponnen, dass für sie real waren. Kann mir noch jemand folgen? Denn ansonsten hätte sie wissen müssen, dass es ein Desaster wird, oder?

Ich wünschte heute, dass es diesen Abend nie gegeben hätte.

Falls sich hier übrigend irgend jemand vorstellt, dass ich nach diesem Gespräch triumphiert hätte, muss ich den Zahn leider ziehen. Ich habe den Abend heulend bei meiner Freundin verbracht, weil die ST mir so leid tat und ich mich so geschämt habe, dass ich nichts tun kann. Und erst nach dem großen Krach wegen Heiligabend versuche ich, für mich selbst endlich anzunehmen, was die Therapeutin gesagt hat: Sie haben nichts falsch gemacht!
Trotzdem sitzt da immer noch ein Teufelchen auf meiner Schulter, dass mir zuflüstert: Es muss einen Grund dafür geben, dass sie sich nach der Geburt der Kinder so verändert hat. Es hat definitiv mit DIR zu tun, und du bist bloß zu blöd, ihn zu finden.

Und deine Frage, was denn meiner ST noch blieb, nachdem sich selbst ihre Therapeutin auf meine Seite geschlagen hat, hat mich wirklich mitten ins Herz getroffen.

Weißt du, was ihr geblieben ist? Ein Mann, der sie auf Händen trägt und seine Familie über alles liebt. 2 gesunde , süße Kinder, die zauberhafter nicht sein könnten. Eltern, die sie vielleicht nicht im Arm hielten, aber auf jeden Fall immer hinter ihr standen. Schwiegereltern, die sie vorbehaltslos mit offenen Armen aufgenommen haben.
Alle zusammen haben ihr jeden Wunsch erfüllt. Und irgendwie war es trotzdem nie genug.....

Irgendwie hab ich das Gefühl, du könntest nah dran sein. Bitte, ich bin für alles offen.

Danke für dein Interesse.
Liebe Grüße
Marion

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Re: Marion...

Antwort von Oma am 05.02.2007, 22:23 Uhr

Lach, ich komm hier nicht weg.
Siehst du, ich hab bestimmt schon 3 mal geschrieben, dass wir uns auch, als sie hier wohnten, max. 60-90 Min. in der Woche - nicht am Tag! - gesehen haben. Anscheinend kann dann außer mir auch sonst niemand glauben, dass es trotzdem so in die Hose gegangen ist, sonst hättest du das doch nicht so oft überlesen, oder?

Ich hatte nie diesen Anspruch, dass man sich ständig sehen muß. Sie hatten ihr Leben, ich hab meines. Diese Art des Zusammenlebens hat hier doch 30 Jahre lang funktioniert!

Ich finde es absolut okay, wenn ich die Mäuse jetzt 1 x die Woche hab. Ich hol erst die Kleine zuhause ab, dann den Großen vom KiGa. Dann fahren wir zu uns, kochen zusammen und haben dann bis abends jede Menge Spaß zusammen. Opa ist ja auch dabei. Oder, wenn ST nicht arbeitet, bringt sie die Mäuse nach dem KiGa hierher und wir bringen sie abends weg. Und diese Stunden mit den beiden Süßen sind so unglaublich intensiv, dass mein Mann und ich oft Tränen der Dankbarkeit und Freude in den Augen haben, wenn wir uns verabschiedet haben.

Meinen Sohn sehen wir nicht viel öfter. Noch hat er sein Büro im Keller. Sobald er anfängt mit dem Bau, werde ich ihn kaum noch zu Gesicht bekommen. Auch das ist in Ordnung. Wir haben uns wirklich abgenabelt.

Ich bin froh, dass ich die ST nur bei der Kinderübergabe sehe. Heiligabend war eine Zitterpartie für mich. Sag ich was, ist es garantiert verkehrt. Sage ich nichts, bin ich bockig. Niemand kann sich vorstellen, wie schwierig das ist. Es gab aber nicht ein böses Wort, nichtmal einen eisigen Blick. Puhhhhh

Schau mal, als sie noch hier gewohnt haben, hatte ich die Mäuse auch nur einen - damals noch ganzen - Tag in der Woche. Nur, wenn die ST mal allein weg wollte, zum Friseur, Kosmetik, shoppen gehen oder was auch immer, hatte ich die Kinder praktisch außer der Reihe. Wobei mir gerade einfällt, dass sie mir auch mal den Vorwurf gemacht hat, dass ich immer zur Verfügung stünde und nie sage, ich könne die Mäuse nicht nehmen. Hmmm.

Ein einziges Mal, als der erste Enkel ca. 1/2 Jahr alt war, hab ich mal gefragt, ob ich ihn einfach mal so eine halbe Stunde hochholen könne. Das hat sie ohne Angabe von Gründen abgelehnt. Ich habe auch nie wieder gefragt.

So, nun fallen auch mir langsam die Finger ab.

Gute Nacht wünscht dir
Marion

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Schlusswort für heute...

Antwort von sokoban am 05.02.2007, 22:28 Uhr

Ich hab einfach gedacht, du hättest dich verschrieben mit 60 bis 90 Minuten in der Woche! Dachte du meinst was anderes! Ist für mich nicht vorstellbar, so dicht beieinander zu wohnen und so wenig Kontakt zu haben!!

Also, noch einen schönen Abend.

LG
Kathrin

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Re: Danke, Petra

Antwort von psb am 06.02.2007, 14:40 Uhr

hallo marion! ich hoffe, ich schaffe es, alles zu schreiben, was ich auf dein posting antworten möchte, aber mal sehen, wie viel zeit mir die kinder geben ;-)

ich verstehe deine st ehrlich gesagt nicht. sicher, dass sie sich bedroht fühlt, dass ihre eigenen probleme dahinter stecken usw. das liegt auf der hand. sie ist offensichtlich so sehr in ihren gefühlen gefangen, dass sie es nicht mehr schafft, die situation auch nur annähernd objektiv zu sehen, was mir bei allem ärger mit der sm trotzdem immer wichtig war. es ging in dem ganzen spiel ja nihct nur um meine sm sondern auch um elia (marie kam ja erst nach unserem umzug zur welt) und meinen mann. deine st macht sich das anscheinend nicht klar.

ich verstehe als mutter NICHT, warum sie ien problem damit hat, wenn ihre kinder eine gute beziehung zur oma oder allgemein zu anderen menschen haben. damit fügt sie den kindern letztlich großen schaden zu. zum einen ist es auch für die kleinen schon wichtig, verschiedene bindungen aufzubauen, die großeltern spielen also schon eine rolle - ok, wenns nu gar nicht geht, weil die nicht wollen oder den kindern nicht gu tun, dann muss man natürlich abwägen, ist aber bei euch ja anscheinend nicht der fall.
und wie soll es denn weitergehen? die kinder dürfen nur die mama lieb haben, den papa vielleicht auch ein bisschen, sonst niemanden. will sie den kids später freundschaften madig machen, weil es dann andere menschen geben wird, die den kleinen wichtig sind? und noch weiter gesehen, irgendwann werden die kinder beziehungen eingehen, ich mag mir gar nicht ausmalen, was dann los ist. SIE wird ihre eigenen kinder vor die wahl stellen "entweder dein partner oder ich!" vielleicht wird sie es so nícht aussprechen, wahrscheinlich noch nichtmals denken, aber sie wird genau das durch ihr verhalten signalisieren, weil wahrscheinlich nie jemand gut genug sein kann für ihre "babys".
und warum soll es so schwer für sie sein, wenn deine enkel dich so herzlich begrüssen??? deshalb lieben ihre kinder sie selbst doch nicht weniger! die liebe zwischen mutter und kind ist doch eine völlig andere als die zu den großeltern oder anderen bezugspersonen.
und was ich noch weniger verstehe ist die tatsache, dass deine st zugibt, dass das problem bei ihr liegt, dass du nichts falsch gemacht hat. warum schafft sie es dann nicht, über ihren schatten zu springen und sich zumindest ein bisschen was zu öffnen. mit dem in einem haus wohnen ist eine sache, ok, das ist nicht sauber gelaufen, dass sie euch erst das haus haben kaufen lassen und dann gegangen sind. aber dass ihr das zu nah war kann ich vielleicht noch irgendwie verstehen. aber sie hat jetzt die nötige distanz, sie hat dir nichts vorzuwerfen, also wo ist das problem??? na ja, du hast ja schon selbst geschrieben, dass es bei ihr liegt udn sie das selbst zugibt. was sagt denn dein sohn zu der sache? sagt er auch, dass das problem bei ihr liegt? (du hast nur geschrieben, was die therapeutin erzählt hat, hast du mal mit ihm selbst darüber gesprochen?) ok, er ist mit ausgezogen und soll seine familie nicht verlieren, darum geht es ja nicht. aber ich würde von meinem mann auch erwarten, dass er mir sagt, wenn ich etwas falsch mache, wenn ich unfair zu seiner ma wäre oder ähnliches. ich mein, ich kann doch nicht erwarten, dass er hintermir steht, wenn ICH die fehler mache. er muss seine meinung haben und vertreten.
das heißt ja nicht, dass er sich zwischen seiner frau und seiner mutter entscheiden muss. aber dein wunsch, dass er mal den mund aufmacht und ihr sagt, wenn sie zu weit geht, ist absolut gerechtfertigt und ich finde es schwach, wenn er sich damit herausredet, dass er sich für seine frau entscheiden würde. wenn seine frau so krass ist, dass sie droht ihn zu verlassen, wenn er den mund aufmacht, dann ist sie es nicht wert! dann ist die beziehung auch nicht gesund und ausgeglichen.
du schreibst, dass die st diese entscheidung verlangt hat - meinst du damit den auszug?
damit hat dein sohn sicher seine ehe retten wollen, aber sieh es nicht als entscheidung seinerseits gegen dich. anders sieht es aus, wenn er den kontakt abbricht - ohne das sihr etwas falsch gemacht habt.

ich denke, wenn jemand eine solche entscheidung von seinem partner verlangt (egal ob es nun um eltern oder freunde geht, gibts ja auch oft), dann ist derjenige grundsätzlich IMMER im unrecht. wenn sie ihm sagen würde, dass es ihr nicht gut geht, weil du bestimmte dinge tust, sie schlecht ebhandelst oder so, dann kann er sich selbst eine meinung bilden und wenn sie recht hätte auch auf ihrer seite stehen. aber einfach hinzugehen und zu verlangen, dass er sich gegen dich stellt ist echt arm. und ich verstehe nicht, warum er das dann mit macht. ist er so blind?

was mir an deiner geschichte mit der therapeutin auffällt ist, dass sie mit dir, deinem sohn und deiner st gesprochen hat - jeweils über die anderen und jeweils einzeln. tut mir leid, aber aus fachlicher sicht geht das gar nicht! grundsätzlich darf ein therapeut oder berater nicht hingehen und auf diese art vermitteln, das ist absolut unprofessionell. eigentlich hätte die gute euch alle MITEINANDER reden lassen müssen, so dass jeder weiß, was jeweils wer über wen gesagt hat. an wen seid ihr da nur geraten? dass zweier-gespräche stattfinden, ist ja ok, wenn es um dinge geht, die z.b. zwischen dir und der st oder eben zwischen dir und deinem sohn liegen. aber NIEMALS in der form, wie du es hier beschreibst. so könnt ihr auf keinen gemeinsamen nenner kommen. wenn diese gespräche noch laufen bzw. du die chance siehst, dass sich durch weitere gespräche doch noch etwas klären lässt (und wenn es nur das ist, dass deinem sohn die augen aufgehen), dann schau dich nach einem familientherapeuten um. in dem bereich gibt es viele schwarze schafe und an genau so eins seid ihr da geraten! ein guter therapeut würde im übrigen auch niemals hingehen, und (wie jetzt in eurem fall) dich als aussenstehende mit zum gespräch kommen lassen um dir den kopf zu waschen (selbst WENN du etwas falsch gemachthättest), das wär enicht zielorientiertes arbeiten mit dem klienten sondern sinnloses herumstreiten.

das mit dem analysieren geht mir genauso. es ändert zwar nicht wirklich etwas, wenn ich die hintergründe kenne, aber es ist dann leichter das geschehene zu akzeptieren.

du schreibst, dass du deinen sohn drauf angesprochen ahst. genau das hätte ich dir auch geraten. du KANNST ihn nicht da raushalten. ER ist der einzige, der ruhe in die sache bringen kann, indem er klar stellung bezieht und euch beiden so eine richtung gibt (genau das hat eine psychologin meinem mann geraten.) dadurch, dass er zwischen seinen beiden stühlen sitzenbleibt, weiß weder deine st noch du, was nun wirklich sache ist. das erzeugt unsicherheit und weitere streitigkeiten.

schreib mir ruhig weiter, ich habe nicht das gefühl, zugemüllt zu sein ;-)
und dafür sind wir doch auch hier im forum oder nicht? seit mein mann abstand gefunden hat, geht es mir auch wieder besser und wenn sich das zwischendurch mal wieder ändert, werde ich schon berichten *g*
nein nein, ist wirklich kein problem!
ich muss jetzt aber leider schlussmachen, elia ist wach un dbeschwert sich langsam, weil er aus dem bett geholt werden will.
lg und lass dich nicht unterkriegen.
*drück*

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Re: Hallo Marta

Antwort von MartaHH am 06.02.2007, 18:30 Uhr

Hallo "Oma",
dein Posting würde ich zwar gern beantworten, denn es deine Geschichte geht mir irgendwie nicht aus dem Kopf. Allerdings ziehe ich immer früh eine Grenze, was das öffentliche Schreiben angeht. Vielleicht, wenn du Lust hast, schreibst du mir mal so, dann kann ich dir - auch nicht sofort, aber möglichst bald - vielleicht noch antworten. Add. ist hinterlegt.
LG,
M.

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Re: Danke, Petra

Antwort von Oma am 06.02.2007, 18:56 Uhr

ich glaube, ich schaffe es wirklich noch, hier alle zu verwirren!
Ich fang mal bei der Therapeutin an:
Nein, sie hat nicht mit mir oder meinem Sohn allein gesprochen! Um Gottes Willen! Also erst mehrere Gespräche mit ST allein, dann eines mit ST und Sohn, dann eines mit ST und mir. Danach sollte eigentlich Ende sein.
Die Therapeutin hat aber eine Woche später von sich aus nochmal angerufen und um ein letztes Gespräch mit ST gebeten, um sich zu vergewissern, dass sie mit der Situation zurecht kommt.
Erst jetzt, wo mir klar ist, dass ST einen anderen Gesprächsverlauf erwartet hat, weiß ich, warum die Therapeutin selbst nochmal ein Gespräch verlangte. Anscheinend war sie wohl von der Entwicklung ebenso überrascht wie ST und ich. Und da muß ich dir uneingeschränkt Recht geben: Selbst wenn die Therapeutin mit etwas anderem gerechnet hat, war ihre Reaktion komisch und unprofessionell.

Es muß wirklich für meine ST ein Alptraum gewesen sein. Im Nachhinein fiel mir dann Ende letzten Jahres ein, dass die Therapeutin von sich aus einige Punkte angesprochen hat, die wohl schon vorher mit Sohn und ST besprochen worden waren und die absolute rote Tücher für meine ST darstellten. Hm, ich komme um ein Beispiel nicht herum.

Unser allererster richtiger Streit z.B. (Kurze Erklärung vorher: Mein Sohn war als Kind hochgradiger Allergiker, die Allergien liefen über die Bronchien. Mit 6 hieß es „chronische Bronchitis, austherapiert“. Es ging ihm so schlecht, dass er nicht mal mehr lachen konnte, ohne Hustenkrämpfe zu kriegen. Ein Alptraum! Mit 9 dann ein schnell wachsender Tumor im Mittelohr, der Richtung Hirn wuchs. OP nicht möglich wegen des schlechten Allgemeinzustandes. Jede Mutter kann nachfühlen, was in mir vorging. Dann eigene Recherchen, Behandlungsform entdeckt, vom Heilpraktiker ausführen lassen (weil kein Arzt bereit war!), angeblich austherapierte chr. Bronchitis war nach 6 Wochen weg und Allergiebehandlung erfolgreich, anschließend mögliche OP gut verlaufen!!!)

Nach dieser Vorgeschichte wird jeder meine Angst nachvollziehen können, als der erste Enkel mit 9 Monaten seinen ersten Husten bekam – keinen normalen, sofort so einen Brüllhusten – und der gar nicht mehr weg ging. Ich hab 2 Monate lang keinen Ton gesagt, weil ich weiß, dass Mamas keine Einmischung wünschen. Leider haben die jungen Eltern auch von sich aus nicht erzählt, was die KÄ sagt. ST war schon im 5. oder 6. Monat mit dem 2. Kind schwanger. Also habe ich nach 2 Monaten nur diesen einen Satz gesagt: „Macht ihr euch eigentlich keine Sorgen, dass der Husten gar nicht weggeht?“ Ich schwöre, nicht eine Silbe mehr!

Tja, eine Antwort habe ich nicht bekommen, meine ST hat 11 Tage nicht mit mir gesprochen, nicht mal zu meinem Geb. gratuliert, der in diesen Zeitraum fiel, und mir später vorgehalten, sie habe fast das Baby verloren, weil sie sich so über mich aufgeregt habe! Und sie hat mir das 1. Verbot ausgesprochen, nämlich nie wieder über irgendwelche Gesundheitsfragen zu reden.
Und bis heute habe ich nicht verstanden, warum ich das nicht sagen durfte. Ich weiß nur, dass das anscheinend eine Todsünde war.

Jedenfalls war dieses Thema wohl vorher mit der Psychologin besprochen worden, und die sagt dann während der gemeinsamen Stunde zu mir: Ich kenne die Krankengeschichte Ihres Sohnes, und ich kann nur zu gut verstehen, dass sie halb verrückt waren vor Sorge, als nun Ihr Enkel die gleichen Symptome zeigte.

Das muß für meine ST ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Dieses absolute Haßthema! So reihte sich eins ans andere, sie war eh´ schon mit den Nerven am Ende, und dann das. Hätte ich bloß später mit ihr nochmal darüber geredet! Vielleicht hätte man noch irgendwas regulieren können. Hätte, wäre, wenn…. Alles Sch…e!

Wenn ich nicht so naiv gewesen wäre, hätte ich die ST schon auf der Heimfahrt gefragt, ob sie gewußt hat, was dabei rauskommt. Aber ich dachte ja, genau das alles hätten sie vorher in den Einzelgesprächen geklärt und es sollte irgendeinen therapeutischen Sinn haben, das alles noch mal in meiner Gegenwart zu klären. Der Dreh- und Angelpunkt, so dachte ich, sei ihre Eifersucht auf mich gewesen. Also habe ich ihr nur gesagt, dass das ganze Gespräch für mich sehr unangenehm gewesen sei, mir alles furchtbar leid tut und es mir gereicht hätte, wenn sie selbst mir das von der Eifersucht erzählt hätte. Meine ST sagte nur: Ist schon okay, ab und zu brauch ich mal einen Tritt in den A…..

Wir haben im übrigen später nie mehr darüber geredet. Das Gespräch hatte ja vordergründig erst mal Erfolg gehabt, es lief ca. 18 Monate lang gut zwischen uns, es gab keinen Grund, dieses unangenehme Gespräch nochmal durchzukauen. Heute allerdings frage ich mich, was meine ST meinem Sohn oder z.B. ihren Eltern eigentlich über diese Stunde erzählt hat.
Ich habe zwar meinem Sohn bei dem Gespräch vor Weihnachten, von dem ich geschrieben habe, erzählt, wie die Stunde bei der Therapeutin verlaufen ist, aber ich habe nicht gefragt, welche Version seine Frau erzählt hat. Und ebenso wenig habe ich gefragt, ob sie denn ihre Therapie im August letzten Jahres begonnen hat. Auch daran sieht man, in welchem Ausmaß ich mich zurücknehme.

Hast du das Posting von MartaHH gelesen? Ich kopier es mal rein:

Hallo Oma,
Zitat: "Wenn das so weitergeht, hab ich das Forum bald für mich, weil sich keiner mehr traut, mir zu antworten *ggg*"
Stimmt... du bist einfach "zu gut". Wenn sogar die Therapeutin deiner ST "sich auf deine Seite schlägt", was bleibt denn deiner ST noch...
Mit sehr nachdenklichen Grüßen (und noch längst keiner fertigen Meinung)
Marta

Das hat mich sehr, sehr betroffen gemacht. Ich wollte seit dem Streit wegen Weihnachten versuchen, endlich für mich den Spruch der Therapeutin „Sie haben nichts verkehrt gemacht“ annehmen zu lernen. Denn ich wälze mich bis heute unruhig im Bett und frage mich, was hab ich falsch gemacht?
Und nun grübel ich, was Marta genau meint. Wenn du magst, kannst du ja meine Antwort nachlesen.

Was stimmt nicht mit mir? Ich weiß nicht, wie viele meiner Postings du gelesen hast. Ich habe mehrmals deutlich gemacht, dass ich Toleranz bis zur Selbstaufgabe geübt habe. Bei objektiver Betrachung KANN sie sich durch mich nicht gestört gefühlt haben. Was ist also so schrecklich an mir, dass sie mich selbst die 60-90 Min pro Woche, und die noch nicht mal am Stück, nicht ertragen konnte? Dass sie derart überstürzt von hier flüchten musste? Und wieso stört es nur sie?

Ich weiß, dass ich nichts mehr ungeschehen machen kann, aber wenn ich das Rätsel nicht lösen kann, muß ich doch immer auf den nächsten Knall gefasst sein.

Wegen meines Sohnes: Ein Riesenbär mit einem Herzen aus Gold. Ich kenne meine St und weiß, dass er sich ungelogen stundenlang ihre Probleme anhören muß. Sollte ich dann auch noch anfangen? Im Grunde ist das ja auch nur ein Ding zwischen ihr und mir, oder? Es hätte den ganzen Konflikt noch verschärft, wenn er sich auf meine Seite gestellt hätte.

Außerdem find ich, er war eh schon ziemlich belastet. Schau mal, das 1. Kind kam ungeplant, er war mitten im Studium. Während des ganzen Studiums hat er als Geschäftsführer einer Diskothek gearbeitet. Dazu immer auch Hilfe im Haushalt und sehr intensiv beim Kind. Studium beendet kurz vor Geburt des 2. Kindes, und 6 Wochen danach musste er schon für 10 Monate nach Berlin, um eine Weiterbildung zum Prüfingenieur zu machen. Also Wochenendehe. In der Zeit konnte er natürlich nicht mehr als GF arbeiten, also unterstützende Sozialhilfe zum Erziehungsgeld. Zweitwagen musste abgeschafft werden, die ST hat während dieser Zeit meinen Wagen gehabt. Sie hatten ja schon die Hypothek für die ETW und Kredit für ein Auto zu leisten. Außerdem war die Weiterbildung immens teuer. Das alles war nur zu stemmen durch starke Unterstützung beider Großelternpaare. Den Eltern meiner ST geht es finanziell gut, aber für uns war es ein Kraftakt. Wir haben bis auf unsere privaten Rentenversicherungen alle Sparverträge und Lebensversicherungen aufgelöst, die uns eigentlich einen komfortablen Ruhestand ermöglichen sollten.

Sollte ich ihn dann noch mit diesem Zickenalarm belästigen? Nee, ne? Für meinen Mann und mich ist es ungeheuer wichtig, dass die Ehe hält. Es klingt jetzt fies, aber wir haben Angst, dass ST irgendwann durchdreht. Und dann sollte unser Sohn in der Nähe sein, schon der Kinder wegen. Ich schäme mich, das zu sagen…. Aber diese Angst werden wir erst los, wenn wir wissen, was eigentlich mit ihr los ist.

Also habe ich nie mit ihm darüber geredet. Ich meine, er kennt seine Mama doch und weiß, dass ich kein Streithammel bin. Hätte ich gewusst, dass sie es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, hätte ich sicher anders reagiert. Na ja, so habe ich erst Ende letzten Jahres mit ihm geredet, aber auch gesagt, dass er nur mal meine Version anhören soll, ich aber keine Stellungnahme erwarte. Er soll und muß zu seiner Frau stehen.

Und sokoban hat mich gestern noch wirrer gemacht, als ich eh momentan bin. Erst schreibt sie, dass sie auch ihre Privatsphäre braucht und froh ist, SE mal 1-2 Tage nicht zu sehen, und in einem späteren Posting, sie könne sich nicht vorstellen, so wenig Kontakt wie wir zu haben, wenn man so eng beieinander wohnt.

Als meine ST hier einzog, habe ich ihr erzählt, dass ich früher so gern hier mit meinen SE gewohnt habe und ich mich genau verhalten werde wie meine SM. Also nicht reinreden und nicht ohne Einladung kommen. Nach dem Motto: Eltern freuen sich immer, ihre Kinder zu sehen, umgekehrt ist das was anderes.

Alles klappte wunderbar. Sie kam oft nach der Arbeit hoch zum Quatschen. Schon damals hatte sie übrigens die Angewohnheit, sich in alles reinzusteigern. Sie hatte oft kleine Reibereien mit Kolleginnen, und darüber hat sie sich ungelogen stundenlang aufregen können.
Wir haben alle zusammen Gesellschaftsspiele gemacht, sind auch mal essen gegangen oder in den Zoo. Also alles im grünen Bereich.

Wie ich in irgendeinem anderen Posting schon schrieb, habe ich ihr ganz am Anfang und nochmal nach der Geburt der Mäuse meine generelle Hilfe angeboten, wann immer sie will. Sie hat das Angebot aber nur für Einkäufe genutzt oder andere Kleinigkeiten, oder mal die Kinder nehmen, wenn sie wischen oder Fenster putzen wollte. Also auch da keine Probleme.

Das 1. Kind wurde ambulant entbunden. Sie kamen 2 Std. später nach Hause, mein Mann und ich haben den Kleinen Mann viell. 10 Min. lang bestaunt, dann sind wir rauf gegangen und haben gesagt, wir kommen erst wieder runter, wenn ihr das möchtet. Ich glaube, nach 2 Tagen waren wir dann wieder unten. Aber immer nur kurz. Das 2. Baby war eine Hausgeburt, und auch da haben wir uns genauso verhalten.

Es hat sich schnell gezeigt, dass ST es zum Beispiel nicht ertragen konnte, wenn ich ihr beim Wickeln zugesehen habe. Da gab es den ersten aggressiven Ausraster. Ohne dass ich irgendwas gesagt oder gemacht hätte, wohlgemerkt.

Dann kam der Riesenstreit wegen des Hustens. Und von da an ging es ganz rapide bergab. Das 2. Baby war dann etwa 2 Monate alt, als diese Therapie stattfand.

Natürlich war sie nach der Geburt des 1. Enkels nicht mehr so oft oben. Nach und nach wurde es immer seltener. Aber ausgerechnet da, wo ich hätte aufmerken müssen, habe ich das gar nicht auf mich bezogen, obwohl ich mir ansonsten immer jeden Schuh anziehe.
Mir war klar, dass ein Baby die Welt auf den Kopf stellt und alles andere wichtiger ist als Quatschen mit SM. Und nachher mit 2 Traglingen ist es auch ganz schön umständlich gewesen. Ich hab mir wirklich nicht 5 Min. darüber einen Kopf gemacht und war auch nicht die Spur beleidigt. Genau das hat sie mir aber in der Therapiestunde vorgeworfen: Hast du nicht gemerkt, dass ich kaum noch rauf komme?

Und so hat es sich eben entwickelt, dass wir uns in der Regel nur noch bei der Übergabe der Kinder gesehen haben und dann natürlich noch die Sachen wie Füttern, Schlafen usw. besprochen haben. Es war also ST, die die Häufigkeit und Dauer der Kontakte bestimmte. Und ich hab mir immer eingebildet, ich würde mich vorbildlich verhalten, weil ich mich so zurückgehalten hab.

Merkwürdigerweise habe ich aber schon bei mehreren anderen Postings gelesen, dass die jungen Mamas schrieben, sie hätten sich eigentlich prima mit den Schwiegermüttern verstanden, aber nur bis zur Geburt des 1. Kindes. Wieso ist das so? Ich bin ja nicht nur SM, ich bin auch Tochter, Mutter und ST. Wieso habe ich das nicht so empfunden? Meine eigene Mutter hat sich nicht die Bohne für ihr Enkelkind interessiert. Das hat mir unendlich leid für meinen Sohn getan. Meine SM war körperliche Nähe oder Gefühlsausbrüche nicht gewohnt, aber wenn sie mein Kind auf dem Schoß hatte und „backebackekuchen“ mit ihm machte, habe ich die Herzenswärme gespürt, und ich habe es geliebt.

Du hast das Problem schon angesprochen. Was nimmt man den Kindern, wenn man ihnen die Liebe anderer Bezugspersonen nicht gönnen kann? Du hast oben genau meine Gedanken dazu formuliert. Sie ist doch eine so wunderbare Mama, wirklich, die Mäuse könnten nicht besser betreut werden. Da sollte sie doch glücklich sein, dass da so viele Menschen sind, die ihre Kinder liebevoll auf ihrem Weg begleiten möchten.

Manchmal habe ich mich gefragt, ob da postnatale Depressionen hinterstecken könnten. Sie ist eigentlich eher ein Karrieretyp, wollte ursprünglich keine Kinder. Und die zwei kamen innerhalb 14 Monaten, das 2. aber geplant. Aber würden diese Depressionen so lange dauern?


Hmm, gerade habe ich dein Posting noch mal gelesen. Im zweitletzten Absatz schreibst du, mein Sohn müsse sehr wohl Stellung beziehen und solle nicht zwischen den Stühlen sitzen bleiben. Meine Vorstellung ist aber, dass er überhaupt nicht zwischen den Stühlen sitzen braucht, er soll ganz klar auf dem Stuhl an der Seite seiner Frau sitzen. Er soll nicht für oder gegen sie, für oder gegen mich sein. Er ist ein geduldiger Zuhörer, das ist sicher schon hilfreich für sie. Und ich habe Freundinnen, die mir zuhören. Mir war nur wichtig, dass er wenigstens ein einziges Mal hört, wie ich die Situation sehe und wie ich mich fühle. Er weiß, dass ich nicht lüge. Ich nehme nicht den gleichen Stellenwert ein wie seine Frau, und wenn ich eine Stellungnahme fordere, würde ich mir m.E. genau diesen Stellenwert verschaffen. Das will ich nicht. Helfen könnte er mir nur, wenn er mir erklären könnte, warum sie ist, wie sie ist Aber genau das weiß er ja auch nicht. Er hat nur gesagt, es ginge ihr jetzt besser. Und das muß er psychisch gemeint haben, denn physisch ist es so, dass sie mittlerweile ein Klappergestell ist, obwohl sie doch angeblich meinetwegen hier nach den Schwangerschaften nicht mehr zunehmen konnte.

So, ich glaube, nun habe ich wirklich das Meiste, was zu unserer Geschichte zu sagen ist, niedergeschrieben. Ich hoffe, das war das letzte Posting diesen Ausmaßes *ggg*

Ich bin gespannt, wie es bei euch weitergeht. Und wenn meine ST nur 10% von deinem Einfühlungsvermögen hätte, wäre ich wohl nie hier aufgeschlagen…..

Fühl dich bitte nicht verpflichtet, immer zu antworten. Ich weiß, dass meine Ultralangpostings eine Zumutung sind und du mit dem Lesen allein schon deine gute Tat für heute erledigt hast, grins…..

Fühl dich umärmelt von
Marion

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Danke, hab`s schon schamlos ausgenutzt...

Antwort von Oma am 06.02.2007, 19:36 Uhr

.

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omi, omi... (und @martha)

Antwort von psb am 07.02.2007, 12:25 Uhr

ich habe dir ja shcon geshcrieben, dass ich die probleme deiner st nict wirklich verstehe, in einigen punkten kann ich zwar hintergründe sehen, aber ich finde, das rechtfertigt ihr verhalten trotzdem nicht. (womit wir wieder bei dem thema wären, dass ein erwchsener mensch für sein tun und handeln verantwortlich ist, auch wenn er eine schwere kindheit oder was auch immer für gründe hat, gewisse dinge zu tun. ausnahme sind für mich nur psychische krankheiten)
aber du machst es dir bzw. dir und deinem sohn zu leicht. er sitzt zwischen den stühlen, auch wenn du es nicht willst. es wird ihm sicher nicht gefallen, wenn solche dinge zwischen den beiden menschen, die neben seinen kindern für ihn die wichtigsten auf der welt sind, passieren. es geht nicht darum, das du und die st sich mögen müssen, nein, das kann man nicht erzwingen. ABER wenn einer von euch (offensichtlich sie, aber wäre es andersrum, wäre es doch für ihn auch nicht viel anders) die andere so wenig akzeptieren kann, dass solche machtkämpfe ausgetragen werden müssen, dass dein sohn regelrecht ein schlechtes gewissen haben muss, wenn er euch besucht usw., dann sitzt er doch zwischen den stühlen. deine st scheint ja wirklich die entscheidung zwischen ihr und dir von ihm zu verlangen, wie kannst du da sagen, dass er nicht zwischen den stühlen sitzt? da ist es völlig egal, ob du druck auf ihn ausübst, er weiß trotzdem, dass er es euch beiden nicht rechtmachen kann.
ich habe auch immer so gedacht, wie du, wenn ich ihn machen lasse, dann mache ich es wenigstens nicht noch schlimmer. trotzdem war es für ihn unerträglich. er bekam ja die ablehnung mir gegenüber mit und war damit und fand das ganz grausam. natürlich steht dein sohn zwischen den stühlen, daran kannst du nichts ändern. es reicht, wenn eine seite zu keiner aussöhnung bereit ist. ihr müsst von einer sichtweise weg kommen: es geht hier nicht um dich oder die st, was ihr wollt, kommt doch erst an zweiter stelle (du schreibst ja jetzt zum beispiel auch, dass es ihr schon hilft, wenn er ihr zuhört. aber wie sieht es dabei in IHM aus, wenn er sich von ihr anhören muss, dass seine mutter ganz schrecklich ist oder was weiß ich - und gar keinen grund dafür sieht?), in erster linie geht es um deinen sohn. er ist doch der dreh- und angelpunkt in der ganzen geschichte. stell dir das mal bildlich vor: du stehst auf der einen seite, deine st auf der anderen. dein sohn in der mitte, er will euch beide nicht verlieren. und nun fängt die st an, an ihm zu ziehen, damit er von der stelle, auf der er sich ganz wohl fühlt, weiter von seiner eigenen mama weg kommt. nein, dass er nicht zwischen den stühlen steht, das denke ich nicht.

du fragst, wie martha ihr posting wohl gemeint haben mag. hm, am besten fragst du sie selbst, sie hat dir ja mail-kontakt angeboten. schade, dass sie hier nihct weiter dazu schreiben mag, hätte das gerne weiter verfolgt.
ich habe das in etwa so verstanden, dass deine st das gefühl haben könnte, dass sie einfach nicht mit dir mithalten kann, dass du hoch oben auf einem podest stehst, ich sag mal mit heiligenschein, und sie steht wie ein kleines unscheinbares mädchen davor, alle schauen zu dir auf und sie wird das nie erreichen. und sogar die therapeutin, die eigentlich (wäre sie eine gute) IMMER auf der seite ihrer klientin steht (was nicht heißt, dass sie nicht auf misstände aufmerksam machen kann), stand bildlich gesehen vor dem podest und himmelte dich an.
jeder mensch hat fehler, ich denke, martha meinte entweder, dass du dich selbst zu positiv dargestellt hast und siehst oder aber, dass deine st das gefühlt hat, deine postition einfach nicht erreichen zu können und immer nur das fünfte rad am wagen hinter der tollen mama des mannes zu sein.
aber das sind nur vermutungen, würde mich freuen wenn martha dazu noch was sagt, denn auch mir geht ihr posting nihct aus dem kopf, hatte einen neuen ansatz, der unter umständen eine neue richtung reinbringen kann.

liebe martha, würde mich über eine antwort freuen, wenn du nicht hier magst auch gerne per mail. wenn du das lieber nur mit oma besprechen willst, weil es ja nunmal um sie geht, ist es aber auch ok.

lg euch beiden!
petra

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Re: omi, omi... (und @martha)

Antwort von MartaHH am 07.02.2007, 13:22 Uhr

Hallo,
ich wollte nicht für mich die öffentliche Diskusison abbrechen, sondern einige Dinge, die wiederum Dritte betreffen und sehr privat sind, nur per E-Mail mitteilen. Im übrigen kommt deine Vermutung (ich meine den Absatz mit dem Podest etc.) meiner Denkrichtung recht nahe. Ich gehe noch weiter und könnte mir vorstellen, dass die ST vielleicht eine Depression hat. Nicht aufgrund der Schwangerschaft/Geburt, sondern vielleicht unabhängig davon.
LG, M.
- meine E-mail steht dir ja auch offen!-

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martha, ja, das mit der depression passt

Antwort von psb am 07.02.2007, 16:02 Uhr

finde deinen beitrag echt gut :-)

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