Rund ums Kleinkind - Forum

Rund ums Kleinkind - Forum

Fotogalerie

Redaktion

 

Geschrieben von Astrid am 24.04.2004, 10:14 Uhr

Oje...

Hallo Uta,

hm, dass die Großmutter auch als Zeugin geladen wurde, dafür hätte ja eigentlich Dein eigener Anwalt sorgen müssen. Hat er das vor der Verhandlung nicht beantragt?

Momentan ist es natürlich erstmal so, dass Du mit dem Ergebnis der Verhandlung leben musst. Was mir am aller-dringendsten nötig zu sein scheint, ist ein "Großer Familienrat", bei dem sich alle samt Oma und auch neuer Freundin mal zusammen an einen Tisch setzen, so schwer das fällt. Zu so einem Familienrat würde ich die jemanden vom Jugendamt als "Unparteiischen" hinzubitten, weil sonst die Gefahr der Eskalation und der gegenseitigen Schuldzuweisungen besteht.
Dann solltet Ihr versuchen, Eure verschiedenen Standpunkte der ganzen Geschichte (sachlich!!!) darzulegen. Du kannst bei dieser Gelegenheit der Freundin ruhig, aber bestimmt klarmachen, dass sie keinerlei Erziehungsrecht an Deiner Tochter hat. Dass sie sich daher an die Regeln halten muss, die DU aufstellst, weil es sich ja um DEINE Tochter handelt und Du Anspruch darauf hast, dass Deine Anweisungen eingehalten werden. Weil sonst kein Vertrauensverhältnis entstehen kann. Wenn es ihr mit dem Kind ernst ist, muss sie sich kooperativ zeigen. Bockt sie hier, kann man sachlich feststellen, dass es ihr wohl nicht um das Kind geht, sondern darum, Macht auszuüben. Auch solltest Du klarstellen, dass sie sich natürlich auf keinen Fall Mama nennen lassen darf, da wird Dir jeder in der Runde zustimmen! Das sollte auch noch mal der oder die Berater(in) vom Jugendamt unterstreichen.

Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Du lange Ärger mit Deinem Mann und der Freundin haben wirst. Er hat tief drinnen offenbar nicht wirklich Interesse an dem Kind, sonst hätte er es früher nicht erst lange ignoriert und hätte auch jüngst zwischendurch Geschenke geschickt. Wenn die ganze rechtliche Sache sich beruhigt hat, wird sein Interesse wieder rasch abnehmen, und auch das der Freundin, Du wirst sehen. Beide haben nicht wirklich eine emotionale Beziehung zu Deiner Tochter, deswegen werden sie die Sache langfristig nicht durchhalten, sondern die Lust daran verlieren. Ganz wichtig: Je gelassener Du Dich gibst, desto schneller wird dies gehen. Solange sie merken, dass sie Dich damit richtig schlimm ärgern können, wird es für sie interessant bleiben, das musst Du immer bedenken!

Momentan ist die Situation für Dich sicher extrem schwer, das ginge mir genauso. In einigen Jahren wirst Du aber rückblickend sehen, dass dies nur eine recht kurze, ärgerliche Episode in Deinem Leben war! Nichts bleibt, wie es ist, alles ändert sich. Die Freundin könnte selbst schwanger werden, was ihr Interesse an Deiner Tochter sofort minimieren wird. Sie könnten sich aber auch trennen, usw. Am wahrscheinlichsten ist aber wie gesagt, dass beide von selbst die Lust an der Betreuung Deiner Kleinen verlieren - und zwar viel schneller als Du jetzt glaubst.

Es könnte helfen, wenn Du Dir für die Zeit, in der Deine Tochter nunmal bei ihrem Vater sein muss, etwas Schönes für Dich selbst vornimmst, statt wütend zu Hause zu brüten ;-) Am besten unternimmst Du was richtig Schönes und erzählst dem Vater und der Freundin hinterher nebenbei (!) und fröhlich, wie froh Du warst, dass Du Zeit für diese schöne Aktivität hattest. Bevor Du mit Deiner Tochter entspannt und gut gelaunt davonfährst. Klar ist das schwer, aber es wird langfristig in Deinem Ex bohren, dass er sozusagen für Dich den Babysitter machen muss, während Du Dich amüsieren gehst :-) Auch dies wird dazu beitragen, dass er die Lust verliert!

Du solltest bis dahin Nerven bewahren. Vielleicht hilft es, wenn Du Dir klar machst, dass die Besuche, auch wenn sie nicht in Deinem Sinne verlaufen, höchstwahrscheinlich keinen bleibenden Schaden bei Deiner Tochter auslösen. Es handelt sich immer nur um ein paar Stunden, und DU und niemand sonst bist letztlich ihre einzig wichtige Bezugsperson. Kinder sind robuster als wir denken, Beeinträchtigungen und auch Fehler der Betreuenden verkraften sie, wenn diese zeitlich begrenzt und nicht von der wirklich wichtigsten Bezugsperson, ihrer Mama, kommen! Wenn ein Kind im Kiga, der Kindertagesstätte oder Schule eine ungeeignete Erzieherin hätte, wäre dies viel gravierender, weil es dort mehr Zeit verbringt.

Sei lieb umarmt, wirst sehen, auch diese schwere Zeit geht vorüber - schneller als Du vielleicht glaubst!

Astrid

 
Unten die bisherigen Antworten. Sie befinden sich in dem Beitrag mit dem grünen Pfeil.
Die letzten 10 Beiträge in Rund ums Kleinkind - Forum

Anzeige

Erfurt

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.