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Geschrieben von Mijou am 02.05.2005, 12:08 Uhr

Ablösungsprobleme... (Achtung lang)

Hallo,

alle Kinder haben anfangs Schwierigkeiten im Kiga, die einen sehr, die anderen nur wenig. Es ist normal, wenn ein Kind die ersten 14 Tage eine Weile weint, sobald die Mutter geht, oder schon zu Hause damit anfängt. Man darf das Kind dann nicht wieder mitnehmen oder zu Hause lassen, sonst verstärkt man seine Angst. So schwer es ist, man sollte es da lassen, eine Weile bei ihm bleiben und dann gehen. Das Kind weint normalerweise dann noch 10 Minuten oder ein Viertelstündchen, und lässt sich dann von der Erzieherin trösten. Das war bei unserer Tochter auch so, inzwischen geht sie gern in den Kiga.

Die Entscheidung FÜR den Kiga trifft nicht das Kind, sondern die Eltern, und zwar allein. Wenn sie sich einig sind und unverrückbar hinter der Entscheidung stehen, spürt das Kind dies auch. Wenn man dagegen selbst nicht davon überzeugt ist, dass es richtig ist, das Kind dem Kiga anzuvertrauen (wenn es z.B. weint), spürt das Kind diese Unsicherheit und ist ebenfalls nicht bereit, sich auf den Kiga einzulassen. Wer immer nachgibt, wenn das Kind nicht in den Kiga möchte, tut dem Kind keinen Gefallen. Du siehst ja bereits an Eurer jetzigen Situation, dass da etwas gründlich schiefgelaufen ist. Eine Vierjährige ist seelisch durchaus in der Lage, die stundenweise Ablösung von der Mutter zu schaffen - OHNE irgendwelchen psychischen Schaden zu nehmen!

Dass sie das nicht schafft, hat auch etwas mit Dir zu tun - auch Du kannst sie offenbar nur schwer loslassen und lässt Dich durch Schwierigkeiten beim Kigastart sofort entmutigen. Wie soll Deine Kleine die Ablösung schaffen, wenn nicht einmal Du das kannst?

Ich finde, wichtig wäre, dass man nochmal mit den Erzieherinnen gemeinsam überlegt, wie ein Neustart aussehen könnte. Du kannst ja Dein Kind eh nicht vor dem Leben bewahren, in zwei Jahren muss sie ja sogar in der Schule zurechtkommen. Sie braucht den Kiga bis dahin dringend, um Sozialverhalten einzuüben und sich von Dir zu lösen. Sonst verschiebst Du die Probleme nur weiter nach hinten, und sie holen Dich spätestens beim Schulstart auf viel schlimmere Weise wieder ein. Warte nicht darauf, dass sich ihre Kontaktprobleme von selbst lösen, denn das werden sie nicht - Sozialverhalten MUSS trainiert werden, es kommt nicht von allein!

Ich würde mit den Erzieherinnen besprechen, dass es nötig ist, dass Du anfangs lange dabeibleiben darfst, offenbar braucht Deine Tochter das. Geht die ersten Tage nur kurze Zeit in den Kiga, dann wieder nach Hause. Später bleibt Deine Kleine dann länger, aber Du verabschiedest Dich irgendwann - und zwar zügig und ohne Dich durch Schreien oder Anklammern verunsichern zu lassen - sonst hat Deine Tochter keine Chance, den Sprung zu schaffen.

Wichtig ist, dass Du nicht endlos auf Deine Tochter einredest, sie überzeugen und beruhigen willst usw. Sondern dass Du kurz, ruhig und klar erklärst, dass sie ab jetzt in den Kiga gehen wird. Wenn sie merkt, dass Dein Entschluss fest steht, Du dahinter stehst, Du Gelassenheit ausstrahlst, das Ganze richtig findest, nicht mehr diskutierst oder es selbst in Frage stellst, wird ihr das die Sicherheit geben, nach der sie sich sehnt. Kinder wollen starke Mütter mit klaren Entschlüssen, das gibt ihnen Halt. Die Eingewöhnungsschwierigkeiten werden dann viel kürzer ausfallen.

Grüßle,

Mijou

 
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