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Geschrieben von wilma68 am 06.04.2007, 11:15 Uhr

Tja,...

... die Sache mit dem ausgeprägten Sozialverhalten... das wird schneller durcheinander gebracht, als man denkt...

Sönke war ein klassisches Alpha-Männchen, der seine Freunde sehr gut und harmonisch gemanaged hat. Es fiel zunächst garnicht so sehr auf, dass er der Dreh- und Angelpunkt der Krippengruppe in LG war... erst durch unseren Umzug fiel die Lücke auf, die er in der Struktur dort hinterlassen hatte. Er hat frühzeitig Streitigkeiten geschlichtet, geholfen oder auch die Führung übernommen... je nachdem, was nötig war...

In der I-Gruppe wurde jeder Ansatz der Eigeninitiative abgebügelt, jede Aktion sollte mit den Erzieherinnen abgestimmt werden... ein Beispiel: Sönke wollte einem Jungen helfen die Brotdose zu öffnen. Das durfte er nicht, weil ohne zu fragen, weil dieses Kind motorische Störungen hatte und die heilpädagogische Fachkraft erst gefragt werden wollte, bevor eines der Kinder diesem Jungen unterstützend zur Hand ging... gut, dass er selber mit für ihn schwierigen Situationen klar kommen musste, ist klar... daraus ergibt sich aber, dass ich mir als Erzieherin dann das helfende Kind auf die Seite nehmen würde, um ihm zu erklären, warum ich jetzt gerade die Hilfe untersagen möchte... das fand nicht statt mit der "Begründung": "Ich kann nicht jeden Scheiss lang und breit mit den Kindern diskutieren. Wir haben auch noch andere Kinder und da muss es reichen, dass ich sage ich will das nicht!" Es geht ja garnicht um lange Diskussionen, sondern schlicht darum, sich e i n m a l die Zeit zu nehmen, dem helfenden Kind knapp zu erklären, dass dem betreffenden Jungen das Eine oder Andere etwas schwerer fiele und dass er nicht immer sofort unterstützt werden müsste, damit er selber lernen könnte. Das diskriminiert den Jungen nicht und ist eine knappe Erklärung für Vieles... Leider war Sönke bis dahin gewöhnt, erklärt zu bekommen, warum etwas getan oder unterlassen würde. Ein einfaches "Lass' es sein!" ist in einer Integrationsgruppe schlicht zu wenig, wenn die Kinder ihr Sozialverhalten weiter ausbauen sollen. Sönke war völlig entsetzt und frustriert, denn er war immer der Erste, der Probleme sah und helfen wollte. Er hatte gelernt Situationen einzuschätzen und zu handeln... und ich habe gedacht, dass genau das die Fähigkeiten seien, die nach dem Integrationsgedanken weiter ausgebildet werden sollten... irgendetwas muss ich da wohl falsch verstanden haben... *seufz*

Die Aussicht, dass ausgerechnet gehbehinderte und blinde Kinder in eurer Schule n i c h t in den I-Klassen sein werden, wäre für mich ein entgültiges Ausschlusskriterium mit meinem jetztigen Kenntnisstand zu diesem Thema. Dann werden wohl hauptsächlich Entwicklungs- oder Verhaltensstörungen die Ursache für die Anerkennung der Kinder sein. Und das bürgt ziemlich sicher für eine große Chance auf ein größeres Unruhepotenatial in der Klasse. Und LRS und ADHS sind heute nicht zwangläufig ein Grund für eine Anerkennung... diese Kinder werden auch in Regelklassen zu finden sein. Also können durchaus eher Verhaltensstörungen bei den Kindern vorliegen...

Ich wäre da sehr vorsichtig...

LG, W

 
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