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Geschrieben von like am 04.03.2006, 14:34 Uhr

Äußerungen von alet

Also, nochmal...und zur Beruhigung aller Eltern, deren Kinder mit "Lesen durch Schreiben" lernen. Ich kopier hier jetzt mal eine ganz gute Stellungnahme zu diesen Testergebnissen rein, die zeigt, dass die Rechtschreibwerkstatt (RSW) durchaus ihre Vorteile hat und abzusehen ist, dass die Kinder mit "Lesen durch Schreiben" ,d.h. RWS, am Ende der Grundschulzeit über ein gutes Instrumentarium verfügen, Rechtschreibung eigenständig zu erfassen und anzuwenden und nicht nur gelernte Wörter eben auswendig können ( as eben im ersten Test erfasst wurde - die RWS-Kinder können natürlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht so viele Wörter, da der Schwerpunkt woanders liegt) ( Ein Grundwortschatz ist meines Erachtens für Kinder natürlich auch von Vorteil, ist aber eben nicht alles bei der Rechtschreibung.)

"Ab sofort können die Zwischenergebnisse der hessischen Evaluationsstudie beim Staatlichen Schulamt für den Schwalm-Eder Kreis und dem Landkreis Waldeck Frankenberg heruntergeladen werden (http://schulamt-schwalm.bildung.hessen.de/projekte/MSM/downloads/).

Es sind umfangreiche Dokumente, ich konnte daher noch nicht alles lesen. Folgendes ist erscheint mir aber wichtig:

Die Testwerte der RSW mit noch allein quantitativer Messung der Rechtschreibleistung gehen am Ende der Klasse drei nun sehr deutlich nach oben, die Kontollgruppe wird überholt. Lollipop verbessert sich nicht weiter, bleibt stabil auf hohem Niveau.

Die Befürchtung bzw. Unterstellung (Hr. Jansen im Bildungsklickartikel), die RSW würde massenhaft rechtschreibschwache Kinder produzieren, bestätigt sich eindeutig nicht. Im Gegenteil: Die Anzahl rechtschreibschwacher Kinder bei der RSW halbiert sich in Klasse 3. Dies immer vor dem Hintergrund, dass auch hier noch ein rein quantitativer Test verwendet wurde. Die Tendenz geht also klar dahin, dass die RSW am Ende der Klasse 4 noch besser dastehen wird.

Ein sehr gutes Zeugnis wird der RSW im Bereich des Unterrichts und des Lernverhaltens der Kinder ausgestellt. Die RSW ist hier bereits nach 2 Jahren Testsieger:

Sie hat den höchsten Anteil an eigenständiger Freiarbeit und dabei gleichzeitig den besten Wert beim "On-Task-Verhalten" der Kinder. Das heißt auf gut Deutsch: Die Schüler der RSW arbeiten selbstständiger, eigenmotivierter und zielgerichteter als die Kinder der anderen Konzepte! Auch im Bereich der Klassenführung und des Klassenklimas kommt die RSW auf den ersten Platz.

Ein gewisses Gefühl von Fassungslosigkeit beschleicht mich dann doch, wenn ich dann auf den Seiten S. 79 und S.88 der ausführlichen Fassung des Berichts nach 2 Jahren lese, dass die Autoren Schulte-Körne und Deimel in große Ratlosigkeit verfallen, warum sich nach 2 Jahren diese von ihnen beobachtete und bescheinigte hohe Unterrichtsqualität der RSW nicht mit den Ergebnissen der Rechtschreibtests in Einklang bringen lassen. Offenbar war im Denken der Autoren zum damaligen Zeitpunkt die Möglichkeit nicht vorhanden, dass diese paradoxen Ergebnisse einzig und allein an der fehlenden Ausdifferenzierung der Leistungsmessung durch eine qualitativen Analyse der Rechtschreibleistung liegen könnte. Dies erscheint umso paradoxer, als sie auf der anderen Seite hochdifferenzierende Instrumente der Unterrichtsbeobachtung verwendeten, hier gebührt ihnen wirkliche Anerkennung.

Mittlerweile haben die Evaluatoren aus ihren Ergebnissen gelernt und werden für den Rest der Studie auch qualitative Messungen vornehmen. Das allein ist schon ein wichtiges Ergebnis: Erstmals wird von allen Beteiligten (an)erkannt, dass das Zählen von Fehlern kein hinreichendes Maß zur Erhebung der tatsächlichen Rechtschreibleistung sein kann. Damit schwenken sie auch offiziell auf die seit Jahren in der RSW gehandhabte Sichtweise des schrittweisen Lernen von Rechtschreibkompetenzen ein. Ein fundamentaler Erfolg der RSW wie ich meine.

Aus den Ergebnissen wird deutlich: In der RSW lernen die Kinder nicht nur die Rechtschreibung. Sie lernen auch (wenn sie es nicht schon vorher wussten), dass es sich lohnt sich eigenständig für ein Ziel anzustrengen. Die LehrerInnen andererseits lernen, das es sich lohnen kann, die Verantwortung für den Lernprozess bei den Kindern zu belassen und es ausreicht, sie fachkundig zu beraten, statt ihnen Verantwortung abzunehmen.

Nachdem nun die Zwischenergebnisse endlich auch detailliert veröffentlicht wurden und es sich abzuzeichnen beginnt, welche Qualitäten in der RSW stecken, würde ich es nun begrüßen, dass die bisher ja sehr erbittert geführte Auseinandersetzung zwischen den Lagern der verschiedenen Konzepte auf eine sachliche Ebene zurückgeführt wird. Dazu gehört m. E. aber auch, dass solche Bewertungen, wie sie im Bildungsklickartikel durch Hr. Jansen oder auf der Webseite des Lollipopautors Wilfied Metze vorgenommen wurden, sachlich korrigiert werden. Ich bin gespannt."

Link: http://forum.rechtschreibwerkstatt.de/apboard/thread.php?id=894&start=1#0

 
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