Rund um die Erziehung

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Geschrieben von sunnydani am 25.10.2021, 12:12 Uhr

Kind 4 Jahre - extremer Willen

Ich gebe dir vollkommen recht, in allem was du schreibst. Denn ich habe genauso einen extrem willensstarken Großen und der Kleine ist bei allem so was von einfach zu händeln und absolut kein Vergleich. Mit dem Kleinen ist alles easy, locker und leicht umsetzbar und beim Großen ist bzw. war alles mit Diskussionen und extremer Anstrengung verbunden.

Und auch bei ihm sind Struktur und Grenzen sehr wichtig und vorallem, dass man ihm eben vorlebt, dass man selber stärker ist und nicht einknickt, das schon.
Aber dennoch kann man in gewisser Weise Kompromisse eingehen, das versteht ein Kind schon, auch ein Willensstarkes. Denn es merkt ja, dass ich als Mama das bewusst so entscheide und nicht nachgebe. Hab ich einmal Nein gesagt, dann ist Nein. Gibt es eine Grenze, die nicht zu überschreiten ist, dann ist die immer so, auch wenn er zum 375.000-Mal versucht die Grenze zu überschreiten. Und ich sehe es auch so, dass man seinen Kindern nicht zu viel Verantwortung übertragen soll, denn sie sind Kinder und brauchen Führung von starken Eltern. Aber dennoch wollen sie das Gefühl haben gebraucht zu werden und gewisse Dinge selber entscheiden zu dürfen und wenn ich bei allem nur streng und ohne auf das Kind einzugehen drüberfahre, dann ist das in meinen Augen auch nicht gut für die Entwicklung.

Deshalb habe auch ich geraten, sie soll sich überlegen welche Machtkämpfe sie führt, denn ich kann allein aus Prinzip den ganzen Tag Machtkämpfe führen. Und bei meinem willensstarken Kind gibt es sowohl Unterschiede, wenn ich nur streng und strikt sage, du machst das jetzt, weil ich das sage, dann ist es anders, als wenn er den Sinn hinter der Sache versteht und dennoch spürt, dass es mich interessiert, wie er sich dabei fühlt.
So fahre ich einfach am besten. Aber wie bei allem ist es einfach schwer, da jedes Kind und jede Familie anders ist und Dinge, die bei uns gut funktionieren, können woanders gar nicht klappen und umgekehrt.

Aber man muss sich seine eigene Kraft halt auch einteilen, denn wenn man bei einem 4-Jährigen schon komplett am Ende ist, dann hält man bis durch die Pubertät nicht durch. Ich würde niemals aufgeben, weil es wichtig ist für das Kind, dass es gelenkt wird, aber dennoch muss ich mir meine Kraft einteilen und da muss ich mir überlegen, ob ich jetzt bei jedem Schimpfwort, jedem nicht gesagten "Danke" und jedem Ding ein Fass aufmache und meine Überlegenheit demonstriere oder ob ich es bei wirklich wichtigen Dingen, wie dass nicht geschlagen wird, dass Dinge nicht geworfen und kaputt gemacht werden, dass niemand angeschrien wird, dass man seine Wut im Boxsack und nicht an anderen Gegenständen auslassen darf etc. mache.
Und wir hatten Tage, an denen hatte er zig Wutanfälle und ich musste mich stundenlang durchsetzen, weil er es so ausgereizt hat.
Aber jetzt mit fast 8 Jahren merke ich einfach, dass doch vieles gefruchtet hat und dass er oft einsichtiger ist, wenn ich mit ihm darüber rede und ihm auch in gewisser Weise Vertrauen entgegen bringe und ihm auch zeige, dass es auch mal Kompromisse geben darf und er gerade dann noch viel eher das tut, was ich gerne von ihm hätte, wenn er von mir auch wertschätzend behandelt wird und ich ihn nicht dauernd nur zurechtweise und ihm zeige, dass ich die Stärkere von uns beiden bin.

Aber im Großen und Ganzen ist Konsequenz natürlich sehr, sehr wichtig und wäre ich nicht so konsequent gewesen in allen Jahren mit ihm, würde die Sache jetzt vielleicht auch ganz anders aussehen.

Alles Liebe!

 
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