Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Mama Heike am 11.07.2006, 22:31 Uhr

Ja, der Erziehungsansatz ist einfach

Ich habe mich nicht verständlich genug ausgedrückt, denn du hast noch nicht den Unterschied zu meinem Denkansatz erkannt. Du liest und antwortest auch ziemlich „flott“, was die Sache auch nicht gerade erleichter. :-))

Dein Grundgedanke ist noch Folgender, du schreibst:
"Komm bitte rein, es gibt Abendessen!" - wo steht denn da, daß er muß?

Er muss also nicht? Du stellst ihm also FREI, dass er gar nicht kommen braucht, er muss ja nicht? Auch wenn du nicht wortwörtlich sagst: „Du musst kommen.“ erwartest du, dass er tut, was du sagst oder etwa nicht? Du ordnest also etwas an, nämlich „Komm“.

Alle Anordnungen (Komm, gib her, lass das, mach das nicht, blieb hier, geh weg, das lässt du bleiben, räum auf, bring das weg… ), wo du erwartest, dass dein Kind auch tut, was du sagst, beinhalten ein DU MUSST. Die Einstellung unserer Kinder (Ich muss gar nichts davon tun!) führt zum Trotz, wenn sie einfach keine Lust und Laune haben, dass zu tun, was wir von ihnen verlangen.

Diese Klippe kann man umschiffen, hab ich behauptet. Du wolltest wissen, wie man das macht.

Die Antwort: Auf sämtliche Anordnungen verzichten und das Anliegen anders formulieren, nämlich so, dass sie (inhaltlich) kein DU MUSST bedeuten, weil das die widerspenstigen Kleinen anstachelt. Der Sinn besteht darin, den Kindern von vornherein den Wind aus den Segeln zu nehmen und ihren Stolz und ihre menschliche Würde zu achten.

Der Ansatz ist einfach, aber ohne aktives Mittun und Umdenken schwer umsetzbar. Versuche einfach mal an einem Tag, alle Anordnungen an dein Kind wegzulassen und zu ersetzen, auch die Anordnungen, die so nebenbei rausflutschen, wo du aber gar nicht darauf bestehst, dass das Kind sie einhält, die also im eigentlichen Sinne Vorschläge sind. Das ist verdammt schwer, aber fast realisierbar. Manche aus dem Forum haben bereits beim Zählen der Anordnungen schon aufgegeben.

Jetzt fragst du dich bestimmt, warum man sich so abstrampeln sollte. Die Frage ist berechtigt, denn zum Glück wollen die Kinder meistens, was wir auch wollen oder wir können sie wenigstens davon überzeugen oder beschwatzen oder bestechen oder drohen oder anderweitig um den Finger wickeln oder sie sind schon ein Stück weit „vernünftig“ geworden….Und dann ist SCHEINBAR alles gut, kein Geschrei, kein Stress.
Aber bald darauf eskaliert vielleicht die Situation, so oft sogar, dass man von einer Phase spricht (Trotzphase). Besonders hart trifft es dann die selbstbewussten Kinder, die einen starken Freiheitsgedanken ins sich tragen und einfach nicht verstehen können, warum sie nicht als Mensch wie du und ich behandelt werden.

Die Kinder leiden unter dem Trotz und den Auswirkungen. Übelste Trotzausbrüche gehören nicht zu ihrer Entwicklung, sie behindern sie. Und da liegt meine Motivation für meine Kinder. Richtlinien für den Alltag, damit man das nicht aus den Augen verliert, habe ich bereits hier aufgeschrieben:

http://www.rund-ums-baby.de/erziehung_elternforum/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=2165&forum=209

Mhh… nun hab ich ziemlich weit ausgeholt. Praktische Tipps und Hilfen lassen sie immer einfacher am ganz konkreten Beispiel besprechen. Für das „Nichtkommen“ habe ich schon geschrieben, wie ich es machen würde. *bernie* hat auch einen superguten Tipp, der sich voll und ganz mit meinem Ansatz deckt, weil er erfreulicherweise kein DU MUSST enthält. Lohnt sich zu lesen:
http://www.rund-ums-baby.de/erziehung_elternforum/mebboard.php3?step=0&range=20&action=showMessage&message_id=2219&forum=209

Was für sein Kind passen könnte, muss man individuell ausprobieren. Da ist geduld der beste Helfer. Tja und wie gesagt, es gibt auch die Variante, dass man an seiner Einstellung gar nichts ändert und die Trotzphase mehr oder weniger aussitzt.

Liebe Grüße, auch an alle stillen Leser (Wer Fragen hat, nur zu.)
Heike

 
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