Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Maca am 19.12.2019, 10:48 Uhr

Gerade ein bisschen überfordert... (Vorsicht, das wird mal wieder lang!)

Hallo,

“Wenn ich sie auffordere, einen Anruf zu tätigen (zB mit ihrer Schule), dann guckt sie mich erst panisch an, sitzt dann 3 Stunden da und überlegt, was sie sagen soll - und entweder erreicht sie dann keinen mehr und ist aus dem Schneider, oder sie überwindet sich, telefoniert - und hat dann wieder die Hälfte vergessen. Und erwartet anschließend, dass ich sie für so etwas banales wie einen Anruf über den grünen Klee lobe.“

Wenn sie ins autistische Spektrum fallen sollte, würde es ihr tatsächlich sehr guttun, wenn du sie für so etwas “banales wie einen Anruf“ loben oder ihre Überwindung wenigstens wertschätzend zur Kenntnis nehmen würdest.
Autisten leben in einem anderen “Wahrnehmungskosmos“ und vieles, was dir banal, selbsterklärend, unkompliziert...... erscheint, stellt Autisten vor große Herausforderungen.
Die soziale Kommunikation z.b., erlernen wir nebenbei, intuitiv und vor allem sehr kontext - bzw. situationsbezogen.
Autisten fehlt dieser intuitive Zugang, für sie ist verbale Interaktion etwas, das sie mühselig, mittels ihres Verstandes entschlüsseln müssen. Das dauert zu lange, um sich dem geschmeidig, gelassenen Plaudern der Altersgenossen anpassen zu können und fällt als komisch, gestelzt oder unauthentisch auf.
Bei einem Anruf sieht man sein Gegenüber nicht, das erschwert die Kommunikation zusätzlich.
Stell dir vor du müsstest in einer Tanztruppe an einer unbekannten Choreografie teilnehmen. Alle anderen bekommen das mühelos hin, tanzen im perfekten Gleichschritt nur du eierst hilflos und völlig überfordert herum.
So fühlen sich Autisten in der Welt der neurotypischen Menschen.
Daher stellt eine Diagnose, mit anschließend fundierter Aufklärung über das Störungsbild mit all seinen Wahrnehmungsbesonderheiten, für die Betroffenen in der Regel eine enorme Erleichterung und nachfolgende Entlastung dar.
Wichtig ist außerdem der Kontakt zu anderen Autisten, weil jeder Mensch sich unter seinesgleichen am wohlsten fühlt.

Sollte deine Tochter ins Spektrum fallen, musste sie zwei Jahrzehnte Anpassungsarbeit leisten, ohne Hilfestellung, Ermutigung und Entlastung.........
das kostet unglaublich viel Energie und kann irgendwann zum klassischen Burnout führen.

LG

 
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