Für alleinerziehende Eltern

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von spiky73  am 18.12.2019, 15:51 Uhr

Gerade ein bisschen überfordert... (Vorsicht, das wird mal wieder lang!)

Hmm, ich weiß nicht, ob ich das richtig erklärt habe - K1 macht ja keine berufliche Ausbildung, sondern Schule mit dem Ziel mittlere Reife.

Ich weiß nicht, wie das bei euch geregelt ist, sie war ja an der Schule hier im Ort, die sich "zu ihrer Zeit" (wie sich das anhört, ist ja erst 3 Jahre her) erweiterte Realschule nannte.
Dort ist das Ziel eigentlich der mittlere Bildungsabschluss, die Kinder, die ein bestimmtes Leistungsniveau nicht erreichen, wandern nach Klasse 6 in den Hauptschulzweig (Hauptschulen gibt es hier gar nicht mehr), mit der Option, dass das System durchlässig ist und man später bei entsprechend guter Leistung auch in den M-Zweig aufsteigen oder bei entsprechend schwacher Leistung von M in den H-Zweig abrutschen kann. In der Praxis habe ich aber nicht gesehen, dass das tatsächlich so praktiziert wird.
Inzwischen heißen diese Schulen anders, nämlich Gemeinschaftsschulen. K2 ist ebenfalls dort und wird auch den Hauptschulzweig machen (ist jetzt meine Einschätzung, sie ist in der 6ten).

K1 hat dort ihren "qualifizierten" Hauptschulabschluss gemacht, was bedeutet, dass sie die Möglichkeit hatte, an eine weiterführende Schule zu wechseln, wie eben die Sozialpflegeschule, an der sie jetzt ist. Das ist einfach nur eine weiterführende Schule, an der man die mittlere Reife macht, allerdings nicht in einem Jahr, wie es an der Gemeinschaftsschule der Fall gewesen wäre (da hätte ihr die 11te Klasse gefehlt), sondern in zwei Jahren.
Das Fächerangebot dort ist ein bisschen ein anderes, sie hat da halt auch Pflegekunde, Kochen und noch ein, zwei Fächer in dem Bereich, aber halt auch Mathe, Deutsch und eine Fremdsprache.
Ich fand schon, dass die Schule für K1 passend war und ihre Leistungen waren eigentlich auch so gut, dass sie den Abschluss locker gepackt hätte.

An dem Punkt, an dem sie jetzt ist, war sie kurz vor dem Hauptschulabschluss schon einmal. Sie wusste eigentlich gar nicht, wo es beruflich hingehen soll und hat wirklich nur noch bei mir gejammert und schwarz gemalt und hatte die Vorstellung, dass sie zu dem Zeitpunkt eine komplette Lebensplanung abliefern muss, die bis zu ihrem Lebensende fix ist und nicht mehr geändert werden kann. Ich habe mir damals den Mund fusslig geredet und bin nicht zu ihr vorgedrungen (was damals der Grund war, nochmals Familienhilfe zu beantragen).
Da sie vorher mal überlegt hatte, Erzieherin zu werden (wofür sie hier inzwischen Abitur oder zumindest Fachabitur benötigt, so genau weiß ich das jetzt nicht, es war ja schon im Gespräch, den Beruf zu einem Studium aufzuwerten), war diese Schule eigentlich die richtige Wahl, auch wenn sie den Berufswunsch bis dahin wieder verworfen hatte.

Irgendwann wollte sie Konditorin werden, wofür die Schule auch eine gute Basis gewesen wäre, das hat sie auch verworfen - und inzwischen könnte sie es wohl auch nicht mehr werden, da sie durch den Unfall den Geruchsnerv verletzt hat und nur noch ganz eingeschränkt riecht und schmeckt. Damit sind auch alle anderen Berufe vom Tisch, in denen man riechen und schmecken muss...

Dann stand zur Debatte, dass sie Medizin studieren will, mit dem Ziel Gerichtsmedizin. Egal, wie utopisch das war, es war ein Ziel. Nach der mittleren Reife hätte sie ans Oberstufengymnasium oder an die FOS im sozialen Bereich wechseln können (am gleichen Standort) und sich weiter hocharbeiten können.
Das Berufsziel hat sie nach dem Unfall aber gleich verworfen.

Schule war für mich die einzig logische Konsequenz in der Hoffnung, dass das Kind sich entwickelt und reift und irgendwann vielleicht eine Erscheinung hat, die ihm eingibt, was es beruflich so machen möchte.

Bisher weiß sie nur, was sie NICHT will: möglichst wenig mit Menschen zu tun haben ("ich mag Menschen nicht!"), alte Menschen möchte sie definitiv nicht betreuen (auf den Vorschlag Altenpflegerin, den man jeder Hauptschülerin unterbreitet, schließlich herrscht Pflegemangel und so), es soll nicht anstrengend sein und zu schmutzig auch nicht.

Nach dem Unfall ist auch nicht mal sicher, ob sie körperlich überhaupt in der Lage sein wird, Vollzeit zu arbeiten, wir arbeiten daran, dass das festgestellt wird. Das geht auch nicht von heute auf morgen... Festgestellt wird das wohl durch den medizinischen oder psychologischen Dienst des Arbeitsamts, aber die reißen sich auch kein Bein aus...

Mir ist es wurscht, was mein Kind macht, sie kann sich meiner Unterstützung sicher sein. Trotzdem geht es an die Substanz, das Kind so völlig perspektiv- und ideenlos zu sehen (wobei DAS Problem ja schon länger besteht), und es geht einfach nicht weiter...

 
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