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Geschrieben von IngeA am 21.11.2016, 12:14 Uhr

meine Eltern (lang) - für mich aktuell

Das klingt für mich so, als würden zwei demente oder zumindest sehr vergessliche Menschen zusammen wohnen. Die Ursache der Vergesslichkeit mag bei beiden unterschiedlich sein, aber offensichtlich sind deine Eltern mit allem was über den normalen, geregelten und gewohnten Alltag hinausgeht überfordert.
Solche (Kurz) Urlaube, wo viel zu organisieren ist, sind für vergessliche Menschen schwierig bis unmöglich, v.a. wenn dann noch so Dinge wie Hotelwechsel dazu kommen.
Mal ehrlich, ich bin nicht dement, ich würde mich nicht mal als vergesslich bezeichnen, bin eigentlich gerade im Urlaub sehr flexibel, aber so einen Hotelwechsel würde ich nur dann machen wenn es anders überhaupt nicht ginge (oder halt zum "Programm" gehören würde, aber für sehr vergessliche Menschen sind Urlaube wo man alle 2 Tage das Hotel wechseln muss das falsche Programm).

Deine Mutter verleugnet ihre Vergesslichkeit nicht, sie wird trotzdem Hilfen brauchen um diese Vergesslichkeit zu kompensieren. In dem genannten Beispiel z. B. auf Zetteln draufschreiben: Hotelwechsel in.... am..... um .... Uhr,
Sachen packen um........ Uhr. Und das dann aufs Gepäck, an die Badtür und an die Zimmertür.

So was in der Art halt.

Bei deinem Vater wird das schwieriger, weil er halt noch in der Pascha-Generation aufgewachsen ist. Er hat sich noch nie um derlei Dinge kümmern müssen, das wird schon von der Erziehung her von vornherein mehr oder weniger als Frauenkram "deklariert" worden sein. Abgesehen davon ist es bei sehr vielen Demenzkranken so, dass sie ihre Krankheit (auch vor sich selbst) leugnen.

Wie jemand anders schon schrieb: solche Situationen im nachhinein aufdröseln zu wollen ist für deine Eltern äußerst belastend. Wem soll das helfen, wenn du nachher den Beweis hast, wer der beiden Krankheitsbedingt wo Mist gebaut hat? Solche Begebenheiten kann man höchstens Nutzen um für sich selbst zu analysieren wo die Probleme genau stecken damit man da speziell Hilfen im Alltag einbauen kann.
Insgesamt sollten bei beiden, Vater und Mutter eine genaue neurologische Diagnostik insbesondere in Hinblick auf Demenz erfolgen. Nur: Zwingen kannst du sie dazu nicht, schließlich haben deine Eltern ja offensichtlich keine gesetzliche Betreuung.

Was die Patientenverfügung anlangt: Ich kann darin regeln was MICH betrifft. Ich kann natürlich auch Wünsche äußern. Was nicht geht, geht aber nicht. Wenn eine häusliche Pflege für die Angehörigen nicht zu leisten ist, bleibt halt nur die Pflege im Heim. Fertig.
Das heißt ja nicht, dass man den Patienten abschiebt. Man kann sich auch um einen Angehörigen im Heim sehr intensiv kümmern (oft sogar intensiver, weil das ganze belastende organisatorische Drumherum wegfällt).

Schau mal hier:

http://www.malteser-demenzkompetenz.de/malteser-und-silviahemmet.html

Die verfolgen ein sehr patientenorientiertes Konzept zum Umgang mit Demenzkranken und deren Angehörigen. Ich hatte mal eine Fortbildung bei der "Demenzabteilung" der Malteser, sie war sehr aufschlussreich und hilfreich.

LG Inge

 
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