Mehrtägiges Seminar...MUSS ich das machen?

Eine Kollegin hat kürzlich eine Weiterbildung mit windigen Ausreden geschwänzt. Gefeuert wurde sie deswegen nicht - ich vermute, so einfach geht das auch nicht - aber Freude hat sie damit weder dem Chef, noch den anderen Kolleg*Innen, noch sich selber gemacht.

Die windige Ausrede hat nicht geholfen - wahrscheinlich wäre sie besser dran gewesen, wenn sie ehrlich gesagt hätte, welche Probleme sie mit der Fortbildung hat. Jetzt druckst sie rum, um die Lüge (wir sind uns sicher, daß es eine war) aufrechtzuerhalten, und die Bereitschaft im Team, ihr die Handhabung zu zeigen, ist auch sehr gering. Die Kolleg*Innen, die beim Kurs waren (und nicht alle haben das ohne Aufwand organisieren können, viele haben Kinder und/oder Eltern zu pflegen oder was der "Nebenbeschäftigungen" mehr sind) sehen natürlich auch nicht ein, daß sie jetzt die doppelte Arbeit haben - sie haben eine Woche gefehlt und müssen diese Tage im Tagesgeschäft aufholen, gleichzeitig sollen sie das Tagesgeschäft wieder liegen lassen, um der schwänzenden Kollegin das Programm zu erklären - die Begeisterung hält sich in Grenzen.

Ich selber bin oft dienstlich unterwegs, und ich bin es gerne. Mir tut der Abstand von daheim immer gut. Auf Dienstreise muß ich nicht nach Hause hetzen, um noch irgendwas im Haushalt zu machen, einzukaufen, zu kochen, zu waschen...., stattdessen kann ich mit Kollegen zusammensitzen, bissi halbdienstlich ratschen, Essen genießen, das ich nicht selber zubereiten mußte.... Ich finde das tatsächlich entspannend, da kann der "dienstliche Teil" noch so anstrengend sein. Ich habe zwar keine kleinen Kinder mehr - das noch zu Hause wohnende Restkind wurde kürzlich 18 - aber auch keinen Partner, der sich kümmert. Das Kind wird dann per Handy ferngesteuert, das ist er seit mehreren Jahren gewöhnt. Klappt ausgezeichnet.