Mal ne Frage, könnt auch ne Umfrage werden

Anspruchsvoll bin (war) ich sicher auch immer, aber mit zwei Kindern und einem vielbeschäftigten Mann sowie einem sehr "herausfordernden" 3jährigen muß man seine Ansprüche eben auch mal herunterschrauben.

Am Wochenende kommen bei uns auch Nutella und Nusspli auf den Tisch. Daran finde ich auch nichts schlimmes. Wochenendfrühstücke sind einfach etwas besonderes bei uns, denn zum einen frühstückt Papa mit und zum anderen fahren der Große und er gemeinsam Brötchen holen. Und von Nutella stirbt sich's nicht. Milch mag mein Sohn nicht und ab und an möchte er gern mal einen Kakao. So what? Wasser hat er schon als Baby verweigert, er mag nunmal nur Saftschorlen. So what?

Wir leben in einer recht kleinen Wohnung, der Große macht keinen Mittagsschlaf mehr, der Kleine schon. Und nur in dieser Zeit habe ich die Chance, wenigstens das Nötigste im Haushalt zu machen. Ja, dann gibt es auch mal einen Film, wie "Lars, der Eisbär", "Lauras Stern" oder "Oh, wie schön ist Panama". Und wenn ich krank bin und mir mal wieder keiner auch nur ein Kind abnimmt, dann gehen wir "in den Zoo", indem wir eine Zoosendung anschauen. So what?

Ich halte nichts davon, meine Kinder 14 Stunden am Tag zu animieren und zu pädagogisieren. Das Gehirn des Großen ist mehr als überdurchschnittlich aktiv, dem schadet eine halbe oder gar ganze Stunde "Auszeit" pro Tag gar nichts. Und meistens nimmt er selbst beim Fernsehen von irgendwas "mit".

Viele Dinge sehe ich mittlerweile einfach lockerer, als noch in der Theorie vor zwei Jahren, weil viele "Ziele" im Alltag einfach für uns nicht praktikabel sind. Dennoch würde ich mich nicht als "nicht-anspruchsvoll" in der Erziehung bezeichnen.

Die Eltern, die Du beschreibst, kenne ich nicht, daher vermag ich auch nicht über sie zu urteilen. Wenn das ihre einzigen "Fehleinstellungen" sind, dann sehe ich darin wirklich kein Problem. Eltern sind auch nur Menschen und Kinder nicht die Produkte einer "perfekten und unumstößlichen" Erziehung.