1. Schuljahr - Elternforum

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Geschrieben von cube am 29.06.2020, 9:15 Uhr

Also die KL hat euch total verunsichert?

Ihr wusstest/wisst, dass euer Kind zum Träumen neigt, aber fandet alles ok - bis die KL jetzt mit Wiederholen kam?
Und der KiA sieht eigentlich auch keine Probleme, die irgendwie auffällig wären im Vergleich zu anderen?
Mhhh...

Also, ich kenne euer Kind natürlich nicht und bin auch kein Arzt. Ich kann dir aber sagen, wie es bei uns in der 1. & 2. war.
Kind hat sich schwer getan, in der Schule anzukommen. Nicht freundesmäßig oder überhaupt im sozialen Bereich - aber die Umstellung auf "Lernen statt spielen", das hat gedauert.
Er war jeden Tag einfach total durch, angestrengt. Von der Lautstärke, den vielen Kindern, den Anforderungen. Ehrlich gesagt, wollte er nach 2 Wochen gar nicht mehr in die Schule.
Die KL hat´s dann gerichtet. Es wäre nicht das 1. und auch nicht das letzte Kind, das einfach mehr Zeit braucht, ganz ohne irgendwelche wirklichen Probleme zu haben.
Gegen Ende der 1. Klasse hatte unser Kind für uns gefühlt nichts gelernt, es stand sogar Dyskalkulie im Raum. Die KL hat uns dann wieder "auf den Topf gesetzt": kein Druck! Er lernt, er ist klug, ganz allerliebst und bemüht - er braucht nur mehr Zeit.
Ende der 1. konnte er weder halbwegs flüssig lesen, noch die einfachsten Aufgaben sicher rechnen. Aber die KL sah durchaus Fortschritte und hat einfach die Aufgaben für ihn angepasst. Bekamen die anderen Kinder ein neues Matheheft, bekam er auch eins - aber ein Extra für ihn angelegtes mit passenden Aufgaben, damit er nicht denkt, er wäre zu dumm, um auch ein neues Heft zu bekommen.
Zusätzlich ging er in die Förderstunde für Schreiben und Rechnen in der Schule.
In der 2. stand dann zur Diskussion, dass er länger in der Schuleingangsphase verbleibt - also die 1. & 2. eben in 3 Jahren macht statt 2 (NRW-System).
Trotz Corona kommt er nach den Ferien in die 3. Denn tatsächlich hat die KL recht behalten - er braucht einfach mehr Zeit und Druck bewirkt bei ihm nur, dass er dicht macht, weil er dann meint, er wäre zu dumm.
Er kann inzwischen flüssig lesen, aus dem Kopf auch lange Wörter buchstabieren. Rechnen hat er einen Riesensprung gemacht, als es anfing, mit Geld zu rechnen. Endlich hatten die Zahlen einen für ihn verständlichen Bezug zu etwas Realem.
Er schreibt nach wie vor nicht so super doll ordentlich und tut sich schwer, die Linien zu beachten - kann aber lange Sätze komplett richtig mit "dessen", "deren" etc statt irgendwelche umgangssprachliche Formulierungen wie "dem sein" oder sowas ;-)
Er nimmt ganz viel nebenbei auf und erstaunt immer wieder mit Wissen über komplexe Dinge.
Er wird vermutlich nie ein Kind sein, dass an Schule / Lernen totalen Spaß hat und es fällt ihm schwer, Regelhaftigkeiten (wie in Mathe) zu erkennen und anzuwenden. da braucht er Zeit. Und er braucht auch immer wieder Zeit, mal kurz abzuschalten um sich dann wieder konzentrieren zu können.
Er ist ein ganz normal intelligentes Kind ohne irgendwelche Probleme - er braucht nur etwas mehr Ruhe und Zeit, um sich in ein Lernthema wirklich gut einzufinden. Er wird vermutlich niemals zu den Kids gehören, die freiwillig noch etwas zu Hause lernen ;-)
"Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss".
Aber er gibt sich immer Mühe - und das zählt und reicht sowohl der KL als auch uns.

Was ich damit sagen will: Kinder sind unterschiedlich! Und es ist Aufgabe der KL, die Kinder da abzuholen, wo sie stehen. Und nicht, alle über einen Durchschnittskamm zu scheren.
Natürlich könnte es sein, dass er tatsächlich mehr träumt als andere und in Richtung ADS tendiert. Auch das heißt ja nicht, dass er den Stoff nicht gut genug begreift - er braucht dann nur Unterstützung, die genau das aufgreift/berücksichtigt und ihm hilft.

Stellt ihn gerne im SPZ vor, um sowas wie ADS oder sonst etwas abklären zu lassen.

Aber habt auch im Kopf, dass Kinder nun mal unterschiedlich sind und nur, weil er Ende der 1. nicht flüssig lesen kann, muss er eigentlich nicht gleich wiederholen.

Lasst euch von der KL genau erklären, warum sie meint, dass er wiederholen/länger in der Schuleingangsphase? verbleiben sollte. Vielleicht hat sie tatsächlich gute Gründe und es wäre besser. Vielleicht sind es aber auch Dinge, wo man das Gefühl hat, sie sieht einfach nur einen Lernstand nach irgendwelchen Tabellen - aber nicht das Kind selbst und seine individuelle Entwicklung.

 
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