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Geschrieben von DK-Ursel am 20.04.2011, 9:10 Uhr

Bei mir war es so

Hej Flammetta!

Daß ich das anders sehe, magst Du mir nachsehen, ich kann Dir aber versichern, daß weder meine Kindheit noch mein Erwachsenenleben krisenfrei und auf Rosen gebettet war und ich also aus Erfahrungen spreche.

Aber von meiner Mutter, der es ost viiiel schlechter ging (Flüchtling, böse Stiefmutter in der Kindheit, daher ohne Großeltern für uns, früh verwitwet und somit alleinerziehend in einer Zeit, als es diesen Begriff nicht gab und soziale Hilfen Mangelware) habe ich gelernt:
"Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her."

ich glaube fest daran, daß man sich sein Unglück auch herbeireden und größer reden kann - und sowas lähmt.

Gehen wir doch mal Deine 3 Entgegngungen durch:

1. Tut sich jeder Mensch zeitweilig gerne einmal selbst leid, nämlich dann, wenn er die Aufmerksamkeit, die er auch `mal braucht, nicht kriegt. Manchen Menschen wird von ihrer Umwelt nicht zugestanden, dass sie auch `mal fertig sind - da müßte die Umwelt nämlich selbst `mal zurückstecken. Mitunter muss man erst lernen, dass man selbst auch Rechte hat, nicht nur die anderen, und dass man diese durchsetzt.

Natürlicht wir uns alle mal selbst leid, denn uns allen geht es ja auch mal shclecht.
Nicht immer brauchen wir gleich einen Helfer, oft ziehen wir uns auch selbst wieder aus dem Sumpf.
Aber wenn wir in großer Not Hilfe suchen (und das ist das Aufstehen), dann gibt es auch Hilfe.
Die ist vielleicht nicht immer so, wie wir sie uns wünschen - aber es gibt da draußen immer Menschen, die uns helfen wollen, die uns beistehen.
Wir müssen sie allerdings (auf)suchen und sehen.
Und es ist manchmal leichter, so wie Du gerade die Welt schwarz zu malen und dann zu sagen: Alle sind ja so schlecht, niemand hilft mir, ich armes Würstchen!

"Man muß erst lernen, daß man Rechte hat" --- richtig.
Denn "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" sagt auch, daß man sich selbst nicht runterziehen und respektlos behandeln soll.
Wenn die Umwelt merkt, daß Du Dich selber nicht mal mehr ernstnimmst und hoch willst, wieso soll sie dann kümmern?
Da gibt es dann in der Tat viele, die sich lieber einem Hilfesuchenden zuwenden, der sich selbst auch wieder anders sehen und etwas dafür tun will.

In Punkt 2 sind wir ja wohl einig, oder wo siehst Du den Widerspruch???

"3. Ich kann mich an keine Krisensituation erinnern, in der mir `mal jemand helfende Hände entgegengestreckt hätte. Um mir noch eine reinzuhauen, ja, denn einen Menschen, der eh` schon am Boden liegt, den tritt es sich leichter... Gut, nachdem ich mich alleine und ohne fremde Hilfe wieder aufgerappelt habe, habe ich dann halt zum Rundumschlag ausgeholt - ist mitunter sehr befreiend kann ich nur sagen..."

Tja, es tut mir leid, daß Du so schlechte erfahrungen gemacht hast.
Ich kenne es genau anders herum, egal in welchem Poblem ich steckte.
Aber ich rede auch mit den Menschen darüber, nicht, um Mitleid zu erheischen, sondern um ihnen zu erklären, wieso ich gerade nicht so "funktionstüchtig" bin.
Und siehe da - ich staune jetzt manchmal noch darüber, wieviele dieselbe oder ähnliche Situationen kennen und dann oft auch wissen,wie man da wieder rauskommt. Oder die mich einfach nur mal kurz i nden Arm nehmen und trösten.

Ich weiß ja nicht, in welchen Problemen Du gesteckt hast und welche Hilfe Du Dir erwartest.
Ich bin dankbar, wenn jemand mir zuspricht, zuhört, evtl. einen Weg zeigt.
Rechne wirklich nicht damit, daß da jemand das Portemonnaie zückt und Dich aus Schulden befreit, daß jemand Dir die ärztlichen Therapien erspart und daß es Wunder gibt.
Aber helfende Hände und Trost, die gibt es - wenn man ihnen die Gelgenheit gibt.

jemand, dre mir hinterher auf den Kopf haut, weil er meint, ich hätte ihm gefälligst helfen müssen, helfe ich nächstes Mal vernmutlich auch nicht.
So weit geht mein Christentum dann (leider) noch nicht.
(Vielleicht hater Dir ja sogar geholfen/helfen wollen, aber es war nicht die Hilfe, die gerne erwartet hast?)
Ich habe also durchaus den Eindruck, daß Du selber etwas ändern solltest, damit sich deine Umwelt Dir anders zuwendest als Du es erfährst.

Wenn ich nur Menschen kennen würde, die mir noch nachtreten, wenn ich auf dem Boden liege, würde ich mich schon lange gefragt haben, ob ich evtl. die falschen Menschen kenne.
Und wenn ich eben lese, daß Du, kaum wieder bei Kräften, zum Rundumschlag ausholst, dann bist Du evtl. unter Deinesgleichen und kannst Dich kaum beklagen, oder?
Wenn es Dir gut geht - hilfst Du dann auch mal anderen?

Es ist nie gesagt, daß Gutes genau von den Personen zurückkommt, denen man es gibt, aber es wwandert weiter - und das finde ich schön.
Jemand, dem ich helfe, gibt das an andere weiter und weiter und weiter - Schneeballprinzip.
Genauso aber pflanzt sich das Böse und Mutlose fort - und mir scheint, Du trägst nicht wenig dazu bei.

Wäre es nicht sinnvoller, sich ein anderes Ziel zu suchen als "Fit werden, damit ich es denen zeigen kann"?
Für so ein Ziel möchte ich keinem auf die Beine helfen!

Aber schau Dich um:
Die Welt ist voller beispiele, wie Menschen einander helfen - wieso sollte gerade in Deiner nächsten Umgebung nicht wenigstens EIN solcher Mensch sein?
Vielleicht bist Du auch gerade der, von dem sich andere etwas erhoffen und die Du mit dem Rundumschlag verletzt..

"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es", hat Erich Kästner gesagt.
Mit dem Bösen ist es ähnlich.

Trotzdem frohe Ostertage, an denen es ja die rechte Zeit ist, mal über solche Dinge nachzudenken - Ursel, DK

 
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