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Geschrieben von Reinhardus am 11.04.2011, 23:28 Uhr

Wo liegt denn das Problem?

"Das Problem ist dass ein Lehrer nicht gleichzeitig auf ca.25 Schüler passen kann...."

Jeder Lehrer ist idR hinreichend qualifiziert auf jeden einzelnen Schüler individuell, sachgerecht einzugehen. Allerdings nicht in jeder Unterrichtsstunde. Auch reicht meist das Eingehen auf Gruppen von Schülern der Klasse mit vergleichbaren Zugangsschwierigkeiten, um auch schon einzelnen zu helfen oder ihnen etwas verständlicher zu machen.

"Die einen findens ev. verständlich erklärt, andere hinken hinterher."

Guter Unterricht ist nicht mehr weitgehend fragend-entwickelnd, schon gar nicht durch Lehrervortrag geprägt. Inhalte werden in Gruppen oder gemeinsam genetisch erarbeitet. Hier kann und soll sich jeder einbringen. Manchmal wird aber auch im arbeitsteiligen Unterricht der Stoff so aufgeteilt, dass einige die etwas einfacheren Anteile bearbeiten, wahrend andere die tiefer gehenden Zusammenhänge herausarbeiten. Gemeinsam werden die Ergebnisse zusammengefasst. Im übrigen verstehen nicht alle Schüler "Was auch immer" gleichzeitig auf gleichem Level. Was sollte daran alleine schon problematisch sein? So hinken immer wieder die einen hinter den anderen her, wobei das bei einem anderen Inhalt umgekehrt ist oder sein kann. Auch das kein Problem.

"Allerdings sollte dein Sohn da auch dann Eigeninitiative ergreifen und sich melden wenn er etwas nicht verstanden hat."

Genau! Hier aber nie mit "Er traut sich nicht ..., die Mitschüler lachen ..." gegenargumentieren. Das hilft nicht weiter.

"Wenn es ihm in der Nachhilfe gutgeht dann ist die Art und Weise wie der Lehrer erkärt ev. nicht passend für dein Kind."

Das hat wenig miteinander zu tun. Eine gute Nachhilfe schließt Lücken. Dabei wird Stoff wiederholt. Ein Nachhilfeschüler erfährt die Auseinadersetzung mit einem Inhaltsbereich mindestens zum zweiten Mal.
Ist ein Zugang jetzt einfacher vielleicht wegen eines anderen Angehens, so lässt sich dennoch wenig über die Qualität der ursprünglichen Lernsituation sagen, auch nicht über die Lehrerleistung. Möglicherweise wären bei ursprünglich anderer Herangehensweise an den Stoff andere Schüler "abgehängt" worden.

"Aber wie gesagt...melden sollte er sich schon wenn er das Gefüh hat es ist ihm zu kompliziert oder zu schwierig."

Auf jeden Fall!

Im Raum steht noch die Frage der Ausgangsposterin zur Bemerkung des Lehrers. "... meldet/beteiligt sich ja nie".

Diese Aussage des Lehrers ist aus meiner Sicht auch merkwürdig, da gänzlich unzureichend. Immerhin hat der Lehrer insbesondere noch in der Unterstufe eine Holpflicht. Bei Schülern, die sich nicht selbst aktiv in den Unterricht einbringen, muss er ihre Leistungen regelmäßig abholen. Wenn einige an dieser Stelle sofort von Bloßstellung der Kinder reden, so ist das unsachlich und geht fehl. Sind Kinder dieses Abholen noch nicht gewohnt, so sagen sie anfangs schon 'mal: "Ich habe doch gar nicht aufgezeigt". Das verliert sich bald, wenn sie daran gewöhnt sind. Warum sollte der Lehrer auch stets nur diejenigen Schüler einbeziehen, die gerade aufzeigen. In diesem Fall würden einige Schüler den Unterricht prägen, den anderen manchmal frühzeitig die "Rosinen aus dem Kuchen picken" - im übertragenen Sinne. So würden tatsächlich manche Schüler abgehängt.
An dieser Stelle könnte man vielfältig weiter vertiefen, um guten Unterricht mit einbezogener Lernkontrolle darzustellen. Das geht bzgl des Ausgangspostings zu weit.

Was soll aber der Unsinn hinsichtlich der "Friss oder Stirb"-Bemerkung.
Auch die positivere Darstellung der Arbeit an den Realschulen, die ich ebenso achte wie diejenige an den Gymnasien, in einzelnen Beiträgen halte ich für wenig sachlich. Der Realschullehrer hat die eingeschränktere Ausbildung gegenüber dem Gymnasiallehrer. Die frühere Ausbildung von Real- und Gymnasiallehrern war hinsichtlich der allgemeinen, pädagogischen Qualifizierung schon entsprechend gleich. Diesbezüglich waren eher die Grundschullehrer "näher am Kind". Wieso sollte die Realschule leichtere Zugaänge zum Stoff ermöglichen? Natürlich darf man nicht vor dem Hintergrund von G8 vergessen, dass die Realschule ein Jahr mehr zur Verfügung hat. Bei G9 haben Realschule und Gymnasium am Ende der der SI gleiche Ziele.

Der Ausgangsposterin möchte ich raten, in einem zukünftigen Lehrergespräch zu erfragen, wo genau die Schwierigkeiten ihres Kindes lägen (Beispiele geben lassen) und auf welche konkrete Weise die Lücken oder Schwächen beseitigt werden könnten. Bitte nicht einlassen auf Bemerkungen wie "Muss halt mehr üben". Stets auf ganz konkrete Inhalte und Hilfemöglichkeiten drängen.

Viel Erfolg
R

 
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