Schulform, ich verzweifle

Huhu...

Also ich mache mir schon seit einem Jahr ständig und ganz aktuell intensiv Gedanken um meinen ältesten Sohn.

Er ist kein Genie, aber ein - wie ich finde - durchschnittlicher Schüler, recht faul, schusselig, macht oft wenn nicht fast nur Fehler, weil er sich einfach nicht konzentriert bzw er einfach keine Lust hat - den Stoff kapiert er immer. Wenn ihn was interressiert, ist er sehr aufgeweckt, begreift sehr schnell und bringt Bestnoten mit nach Hause - leider kommt das nur selten vor.

Vom Sozialverhalten her ist er sehr nett, sehr sensibel, folgsam,sehr ruhig, versteht sich mit allen, hält sich aus Ärger absolut raus, ist hilfsbereit etc.

Er ist jetzt in der 4. Klasse und heute war Zeugnistag - er hat in allen Fächern eine drei, ausser in Deutsch - dort eine vier (wobei wir gerade dabei sind eine Lese-Rechtschreibschwäche überprüfen zu lassen, da es wirklich sehr auffällig ist, wie sehr er lesen und schreiben verabscheut und wie schlecht er darin ist).

Nun hat er von der Lehrerin ausschliesslich die Empfehlung für die Hauptschule bekommen.

Ich werde ihn so oder so auf der Gesamtschule anmelden, das steht schon lange fest - ABER die Chance, dass er dort einen Platz bekommen wird ist ja nur minimal. Hier ist die Nachfrage einfach sehr sehr viel höher als das Angebot.
Folglich muss ich ihn als "Zweitwahl" auch auf einer anderen Schule anmelden - und da kann ich mich einfach nicht entscheiden....

Bei dem Gedanken an Hauptschule dreht sich mir ehrlich gesagt aber der Magen rum - da werden doch alle (nur?) Kinder abgeschoben die wirklich schlechteste Leistungen erbringen - meistens kombiniert mit grottigem Sozialverhalten.
Ich finde jetzt sein Zeugnis mit einem Notendurschnitt von 3,2 auch nicht soooo schlecht, das nur Hauptschule in Frage käme, oder?
Ich kenn das eigentlich anders (1 und 2er aufs Gymnasium, 3 - 4er auf Real- und 4er und schlechter auf Hauptschule).
Ich denke mein Sohn wäre dort schlichtweg unterfordert und würde auch in einer Klasse voll Störenfriede und unsozialen Rüpeln total untergehen.

Andererseits hätte ich Angst, dass er auf einer Realschule gerade im Deutsch-Bereich total überfordert wäre (wenn er den keine LRS hat) und die Frage ist, ob man mit einer so schlechten Lehrer-Empfehlung überhaupt eine Chance auf Realschule hat? Es wurde nichtmal die eingeschränkte Realschulempfehlung gegeben.
Und vielleicht hätte die Hauptschule auch was für sich, weil er da einer der Besten wäre und evt auch mal Spass am Unterricht finden würde?

Ich muss ihn jetzt kommende Woche anmelden und ich überlege schon so lange hin und her und kann mich nicht guten Gewissens für eine Sache entscheiden...

Könntet ihr mir evt mit Erfahrungsberichten aushelfen? Wie ist der tatsächliche Alltag auf einer Hauptschule - habe ich nur Vorurteile? Gibt es überhaupt eine Chance mit einer schlechteren Empfehlung das Kind auf einer anderen Schulform einzuschulen? Sollte ich der Einschätzung der Lehrerin vertrauen - ist ja schliesslich ihr Job? Oder eher nach meinem Gefühl gehen? Was würdet ihr tun?

Liebe Grüsse
Joelina