ich habs jetzt nicht mehr nachgeschaut

Zum rechtlichen:
Es stimmt, dass auf der Krankmeldung für den Arbeitgeber die Krankheit nicht mit drauf steht und dass diese den Arbeitgeber - rein rechtlich gesehen - nichts angeht. Der Vergleich mit der Krankmeldung für den Arbeitgeber hinkt aber trotzdem ganz gewaltig, denn diese wurde von einem Arzt ausgestellt und nicht von irgendwelchen medizinisch nicht ausgebildeten Familienangehörigen (wie den Eltern). Und wenn der Arzt, der sowas sagen darf, sagt "der Arbeitnehmer ist krank" und es auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung schriftlich niederlegt, dann muss der Arbeitgeber das so schlucken.

Ich denke mal, es ist eine Kulanz der Schulen, wenn Eltern ihre Kinder für begrenzte Zeit selber wegen Krankheit vom Unterricht entschuldigen dürfen. Rein rechtlich könnten sie immer auf eine Bescheinigung vom Arzt bestehen und wenn die Schule misstrauisch wird (z. B. weil einer zu oft ohne ärztliche Bescheinigung fehlt) wird sie das auch machen. Immerhin kann es ja auch mal sein, dass Eltern ihr Kind "einfach nur so" oder aus was weiß ich für Gründen aus dem Unterricht entschuldigen bzw. abmelden wollen und diese Freiheit, die die Schule ihnen lässt, ausnützen. Die Dummen (unter den Eltern meine ich jetzt) werden ja bekanntlich nie alle. Auch Schüler könnten vielleicht auf die Idee kommen, ihre Entschuldigungen selber zu schreiben (ohne dass ein trifftiger Grund zum Fehlen vorliegt).

Daher finde ich das grundsätzlich nur legitim, wenn man einen Grund in die Entschuldigung mit hineinschreibt, wenn es tatsächlich einen Grund gibt, um erst gar nicht in den Verdacht zu geraten, man mauschele oder man lässt sich von seinem Teenie, der vielleicht keine Lust auf den Unterricht hat, zu Entschuldigungen, die jeglicher Grundlage entbehren, anstiften. Ich habe meine Tochter auch schon einige Male vom Sportunterricht entschuldigt, weil sie sich nach Erkältungen noch sehr schlapp fühlte (und die Sportlehrerin eine besonders harte ist). Und natürlich habe ich den Grund für die Entschuldigung mit hineingeschrieben. Sie hätte auch ganz zuhause bleiben können an den Tagen, ja, aber ich denke, wer dann vor dem Fernseher oder Computer sitzt (und genau das hätte sie dann gemacht, das weiß ich), der kann auch in der Schule im normalen Unterricht sitzen, das ist die gleiche körperliche Belastung. Da ist die Zeit in der Schule sinnvoller verbracht.

Bei dem Problem, dass die Tage mit dem Schwimmunterricht zeitlich zusammenfallen, stand bei uns früher immer drin "xy kann nicht teilnehmen, weil sie unpäßlich ist" oder "xy kann nicht teilnehmen, weil sie ihre Tage hat". Ist das schlimm, sowas da hinein zu schreiben? Ich meine auch, wenn man den Grund nicht ausspricht, suggeriert man dem Teeny doch, dass das ein peinliches Tabu-Thema ist. So ein Quatsch. Wenn man sowas früher in die Entschuldigung schreiben konnte, warum wird dann heute so verklemmt damit umgegangen? Haben wir uns etwa zurückentwickelt? Auch die lieben Damen (und Herren) Teenies müssen lernen, dass das was ganz Normales ist, wo man auch drüber sprechen kann. Ich bin sowieso grundsätzlich für eine offene Kommunikation.

Allerdings denke ich auch, dass ein halbwegs fitter Lehrer/in den Grund erkennen müsste, wenn bei einem Mädchen in der Altersklasse nur in der Entschuldigung steht "xy kann heute nicht am Schwimmunterricht teilnehmen". Trotzdem finde ich das eigentlich nicht richtig. Wie ich es bei meiner Tochter machen würde, wenn das "Problem" auftreten würde, weiß ich nicht. Wahrscheinlich würde ich aber den wahren Grund da rein schreiben, denn ich will nicht, dass das ein Tabu-Thema ist. Wahrscheinlich wird das Problem bei uns allerdings nicht mehr auftreten, da sie in der Schule nun keinen Schwimmunterricht mehr haben wird, weil sie das letztes Halbjahr hatten und sie bis jetzt ihre Tage noch nicht hat (gerade 12 Jahre al). Da sie aber im Schwimmverein ist, könnte das "Problem" aber dort demnächst mal auftreten ...

Sylvia