Sommerferien

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Geschrieben von DK-Ursel am 27.06.2019, 14:17 Uhr

So werden in DK die Sommerferien eingeläutet

Hej Muts!
Danke, Gratulation zurück an Deine Töchter.
ich kann übrigens auch in der Mehrzahl sprechen,die Große hat letzte Woche ihren Bachelor mit Bestnote gemacht udn die Prüfung am Mittwoch nochmal mit Bestnote bestanden - auch da also ein großer Abschluß.

ich stolpere über Deinen letzten Satz, weil ich ihn inzwischen als sehr "typisch" deutsch empfinde:
"Manchmal erschreckt es mich, wie viele Junge Leute Abitur machen und dann erst mal lang rein gar keine Ahnung haben, wie es für sie weiter gehen soll. Kein Plan, keine Idee, wenn dann sind es Reisepläne und nicht Zukunftspläne.
Nur vom Abitur allein kann man keine Brötchen verdienen."

Nein,aber es macht auch nichts, wenn man die erst später verdient... bzw,. dann erst den Beruf fürs Leben findet.
Da bin ich, obwohl ich verstehe, wie Du das meinst und obwohl ich die dt. Mutter in meiner Brust ja auch noch nicht ganz verleugnen kann (einer der deutlichen Punkte, wo ich auch mitBlickauf dieintegratinsdiskussion deutlich gelernt habe!!!) , inzwischen deutlich gelassener, was auch leichter fällt, weil es die ganze Umgebung auch so ist) obwohl die Regierung einige Sachen auch schon stramm angezogen hat, was die Bevökerung nicht gut findet!).
Aber mind. 1 Sabbatjahr ist absolut nichts Besonderes.

Wenn hier die Zeitungen eigentlich ALLE über die (ersten) "studenterhuer",also Mützen - und gemeint sind dann ja eben eigentich jungen Menschen darunter - schreiben, dann folgen immer ein paar Interviews.
VIELLEICHT mit einer Frage zur letzten Prüfung oder dem Notenshnitt, meistens aber mit den Plänen für die Zukunft.
Und so gut wie IMMER kommt dann:
Erstmal jobben - dann vielleicht vom Geld eine Weltreise oder sowas, dann sehen wir mal.
Seltenst haben die gleich im Anschluß einen Ausbildungs- oder Studienplatz!

Als ich das, typisch dt. Mutter und weil meine Tochter ja nicht mehr die jüngste Abiturientin ist, seufzte, daß es doch schön wäre, wenn sie nun etwas zielgerichtet weitergehen könnte (auch,weil ich weiß, daß sie eben nie der gradlinige Typ wie ihe große Schwester sein wird, die nach 2 (!!) Sabbatjahren ihr Studium begann und nun ambitiös und sehr zielstrebig durchzieht, neben ihrer Vollzeitarbeit), da sagte die Frau neben mr:
Ach, nun ist sie erstmal durch, das muß sie feiern - sie muß Luft holen, durchatmen, verschnaufen, den Erfolg genießen - und dann findet sich alles.
Meine dän. Freundin hier, Pädagogin, meinte auch sofort: Ja, jetzt muß sie erstmal durchatmen - und dann am besten einiges ausprobieren, dann findet sie schon,was sie will.
Und so fühlen das alle - da ist nemand, der die Stirn runzelt und/oder die Nase krümpelt, wenn eni schulabgänger, egal von wo, erstmal sehr vage "ach, erstmal jobben" sagt.
Was ja auch zeigt, daß sie sich ihre Brötchen - und/oderdie Weltreise auch durchaus selbst verdienen - und dies wissen.
Aber das sind die meistenauch schon aus der Schulzeit her gewöhnt, hier jobben die jungen Leute nebenher.

Irgendwie ist das auch schöner:
Man steht nicht da, gratuliert und erwartet: Was kommt jetzt als nächstes Ziel,als nächste Arbeit, als nächster Einsatz, als nächste Pflicht - dies hier ist ja nur der Anfang für etwas..
nein, man verweilt einfach und feiert, ohne Pflichten, ohne ohne Druck, ohne: Ja, schön, Abitur,aber das soll ja nur der erste Schritt für die Karriere und sonstwas sein.
Man genießt mehr den Augenblick, das Erreichte - statt schon wieder mit dem Blick auf die zkunft Druck zu machen, verstehst Du?
das ist vielleicht ebensehr deutsch, daß wir nicht so im Augenblick verweilen,s ondern immer schon das nächste Ziel anpeuilen - ohne erstmal wirklich das Erreichte bedingungslos zu genießen.
Daß danach noch Arbeit, Job, Beruf, Ausbildung - alles mögliche kommen,weiß man ja hier auch.
Aber man mißt dem erstmal weniger Gewicht zu. Man feiert das Abitur mehr als Abschluß einer harten Arbeit und als freudiges Gegenwartsereignis - weniger mit Erwartungsdruck sozusagen im Geschenk dabei.
ichdenke gerade, wir Deutschensind da so,als würden bei einer Hochzeit gratulieren und sagen: Toll, aber jetzt müßt ih raufpassen,daß es nicht zur Scheidung kommt.
Oder bei der Taufe: Gratlation, aber was macht ihr nun, damit das Kind nicht aufdie schiefe Bahn gerät.?
Die Anerkennung, Gratulation, ist hier bedingungslos. Die Zukunft kommt - irgendwann in der Zukunft, jetzt nicht.

Ja, das sind wirklich so Kulturunterschiede, die maneben erst merkt, wenn man im Land lebt - und vor allem, womöglich auch noch damit jkonfrontiert wird, daß sich die kinder lange zeit nicht so entwickeln, wie das nach eigenen (dt.) Maßstäben gewünscht wäre.


Ich habe bei der Großen auch nicht wirklich verstanden, daß die nach ihrem Abi so gar nicht wußte, was sie wollte - nicht einmal, was nicht.
Da war ich auch noch längst nicht soweit, dieses große Thema - Unterschied in der Pädagogik - kam erst auf mich zu.
Beim 2. Sabbatjahr wurde ich dann auch etwas nervös - daß sie dann aber mal Jura studiert, hätte wohl niemand zu ihren Schulzeiten geglaubt.
Das ist aber durch das Sabbatjahr und den Job gekommen - und wenn ich manchmal bei ihren Prüfungsthemen oder Fächern mitleidig seufze: "das klingt ja alles sehr langweilig", bekomme ich die entrüstete Antwort: Nee, das ist doch superspannend.
Es ist also absolut das Richtige, ihr Traum, - udn zeigt, wie richtig und wichtig ihre Sabbatzeit war.
Unsere Patentöchter haben durch ihr Aupair-Sabbatjahr den "richtigen" Job gefunden (die eine) oder den falschen zumindest verworfen (die andere) - solche Beispiele gibt es viele.

ich bin zwar immer noch nicht so gelassen-dänisch wie die Dänen , aber deutlich gelassener als die Deutschen .
Und mußte bei Deinem Abschlußsatz wirklich schmunzeln.
ja, es würde mich sehr beruhigen, wenn Töchterlein jetzt genau wüßte, was sie im Herbst lernen will - aber das wird sie noch nicht wissen -sie jobbt, ab Anfang Juli - und dann sehen wir weiter.
Und dabei muß ich mich (erstmal) nicht aufregen, das ist normal und gut so.

DAS finde ich - wenn ich ehrlich bin - auch schön!

Ist mir alles so bei Deinem Abschlußsatz eingefallen - pardon.

Gruß Ursel, DK
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